Die Teilnehmenden bekommen einen Überblick über Faktoren, die die Wohnverhältnisse in unserer Gesellschaft beeinflussen. Grundlagen der Wohnsoziologie und Wohnungspolitik werden ebenso vermittelt wie Mechanismen der Ausgrenzung vom Wohnungsmarkt.
Am Beispiel der Stadt Wien werden diese Zusammenhänge illustriert und die Möglichkeiten der Raumplanung zur Beeinflussung und Verbesserung der Wohnraumversorgung diskutiert.
Wie und in welchen Wohnformen und –verhältnissen wohnen wir heutzutage in Wien? Und wie leben diejenigen, die keinen Zugang zu einer Wohnung haben?
Um diese Fragen zu beantworten und einen Überblick über Wohnen und Wohnungslosigkeit in Wien zu bekommen, werden wir zunächst konzeptionelle Grundlagen diskutieren: Was verstehen wir eigentlich unter „Wohnen“? Wie funktioniert die Verteilung von Wohnraum über Wohnungsmärkte und Wohnungspolitik? Und wie eignen wir uns Wohnungen und Räume an, die oft in Zeiten geplant und gebaut wurden, in denen die heutigen Lebensstile und Wohnwünschen noch unbekannt (oder unerwünscht) waren? Auch weiten wir unseren Blick aus auf das Wohnumfeld und die Nachbarschaft, die die Wohnsituation und -zufriedenheit erheblich beeinflusst.
Daneben beschäftigen wir uns mit Faktoren, die zum Ausschluss aus dem Wohnungsmarkt und zu Wohnungs- und Obdachlosigkeit führen können, mit der Lebenslage der Betroffenen und ihren Strategien, ohne ein festes Dach über dem Kopf über die Runden (durch Regentage und kalte Winter) zu kommen sowie mit entsprechenden Hilfseinrichtungen und –angeboten.
Nach den einführenden konzeptionellen Überlegungen stehen empirische Einblicke im Mittelpunkt des Seminars. Wir werden (u.a. auch über Exkursionen) ausgewählte Siedlungen und Wohngebiete besichtigen, um einen Eindruck von der Vielfalt der Wohnverhältnisse in unserer Stadt zu bekommen.
Auf dieser Basis werden wir abschließend den möglichen Beitrag der Raumplanung zur Förderung von leistbarem, lebenswertem und inklusivem Wohnraum erörtern.