Einführung in eine immaterielle Ökonomie, die 1. für das persönliche Haushalten mit psychischer Energie, 2. für den zwischenmenschlichen Umgang und die soziale Geschicklichkeit und 3. für charakteristische Zeitphänomene der Informations- und Mediengesellschaft von zentraler Bedeutung ist. Die VO soll Soft Skills in zunächst zwar nur theoretischer, dafür aber ganz grundlegender Weise vermitteln.
Die Ökonomie der Aufmerksamkeit ist zu einem Schlagwort der Zeitdiagnose geworden. Sie beschreibt aber sehr viel mehr als das Gerangel um Beachtung auf den Bühnen der Publizität. Sie beschreibt das ökonomisch Neue in der Informations- und Wissensgesellschaft. Die Nachfrage nach Medien, die etwas darstellen, um Aufmerksamkeit anzuziehen, scheint unersättlich. Die Städte - und zunehmend die freie Landschaft - mutieren zu Werbeträgern. Auch und gerade die Architektur wurde als Medium, das etwas darstellt, um Aufmerksamkeit zu erregen, entdeckt. Die nachmodernen Tendenzen der Architektur - Pop, Dekonstruktion und die holländische Schule der Zweiten Moderne - haben das Gemeinsame, dass sie die Architektur als Medium funktionalisieren. Die Architektur ist nicht nur insofern ein interessantes Fallbeispiel für die Macht, mit der sich die neue Ökonomie manifestiert, als Architektur an der TU Wien gelehrt wird, sondern auch insofern, als sie die behäbigste und schwerst zu bewegende Disziplin im Kulturbetrieb darstellt. Wenn schon die Architektur sich der neuen Ökonomie anpasst, wie sehr müssen dann die beweglicheren Disziplinen des Kulturbetriebs unter Druck sein?
siehe Unterlagen