Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage...
Kinematografische Entwicklungen und ihre bedeutendste Relevanz in der Architektur zu erforschen und zu analysieren, die einen integrierteren Ansatz zur Architektur und ein Verständnis für die Verknüpfung von Film und Architektur sowie die Erforschung von Raum, Zeit und narrativen Beziehungen ermöglichen.
Inhärente strukturelle und konzeptionelle Ähnlichkeiten und Unterschiede im Film und in der Architektur zu verstehen und im Entwurf anzuwenden, indem architektonische Storyboards und Drehbücher erstellt werden.
Grundlegende Fähigkeiten im Filmemachen werden erlernt und angewandt, indem analoge und digitale Techniken/Technologien eingesetzt werden und der Ton als architektonisches Element und seine Rolle bei der Definition und Überlagerung von Zeit erforscht wird.
Architektonische Kompositionen, in Form von Architekturzeichnungen/-diagrammen und Modellen werden erschaffen, die auf der Grundlage des Konzeptes der Zeitlichkeit und der abgeleiteten räumlichen Sequenzen beruhen.
Temporal Architectures - a cinematic vision
Temporal Architectures ist ein experimentelles Konzept, das die Bereiche Film und Architektur verbindet, um die dynamische Beziehung zwischen Raum, Zeit und Erzählung/Narrativ zu erforschen. Dieser interdisziplinäre Ansatz bietet vielfältige Möglichkeiten für kreative Erkundungen und verschiebt die Grenzen des traditionellen Architekturdesigns und des filmischen ‘Storytelling’.
Im Wesentlichen beschäftigt sich die Idee von Temporal Architectures mit der Frage, wie architektonische Räume sich Strukturen entwickeln können, die mehr verkörpern als nur statische Strukturen. Diese Räume können sich entwickeln, anpassen und verändern, ähnlich wie der zeitliche Verlauf im Film. Dieses Konzept lädt Studierende dazu ein, über die herkömmlichen Vorstellungen von Architektur als etwas Festes hinauszudenken, und ermutigt sie, sich Räume vorzustellen, die atmen, sich weiterentwickeln und im Laufe der Zeit mit ihren Bewohnern interagieren.
Durch die Verknüpfung der Prinzipien von Film und Architektur werden Studierendeinspiriert, folgende Dimensionen zu berücksichtigen:
Narratives Umfeld:
Temporal Architectures regt dazu an Räume zu schaffen, die Geschichten kommunizieren. So wie sich die Handlung eines Films durch Szenen entfaltet, können Räume so gestaltet werden, dass sie ihre Erzählungen durch wechselnde Konfigurationen, Beleuchtung, Materialien und räumliche Sequenzen offenbaren. Dadurch entsteht ein Element der Spannung und Erwartung, das die Nutzer des Raumes dazu einlädt, sich aktiv mit der Umgebung auseinanderzusetzen und diese zu interpretieren.
Dynamische Transformation:
Inspiriert von der Dynamik des Filmschnitts und der Filmsequenzierung erkunden die Studierende, wie sich architektonische Elemente verändern und anpassen können. Wände, die sich verschieben, Böden, die sich neu konfigurieren, und Decken, die sich variieren lassen, können alle untereinander orchestriert werden, um unterschiedliche Erlebnisse in einem einzigen Raum zu erzeugen. Dies fügt ein Momentum der Überraschung und der Neugier hinzu, da die Nutzer des Raumes, worauf sich die Nutzer des Raumes einlassen werden und somitdie allmähliche Veränderung ihrer Umgebung spüren und miterleben.
Zeitliche Gegenüberstellung:
Ähnlich wie die Schnitttechniken im Film, die verschiedenen Szenen gegenüberstellen, kann Temporal Architectures das Konzept zeitlicher Schichten innerhalb eines einzelnen Raums untersuchen. Die Studierenden können mit überlappenden Zeiträumen experimentieren und so den Nutzern des Raumes die visuelle und erfahrungsmäßige Durchquerung verschiedener Episoden oder Momente innerhalb derselben physischen Umgebung ermöglichen.
Emotionale Resonanz:
So wie Filme durch visuelle und akustische Signale Emotionen hervorrufen, kannTemporal Architectures so gestaltet werden, dass sie emotionale Reaktionen hervorrufen. Die sich entwickelnden Räume können die Sinneswahrnehmung der Nutzer schärfen und sie in eine gefühlte Reise eintauchen lassen, wodurch ein tiefgreifendes und unvergessliches Erlebnis entsteht.
Adaptive Interaktion:
Mithilfe von digitalen oder analogen Methoden können Studierende mit interaktiven Elementen experimentieren, die auf die Anwesenheit, Bewegungen, Laute, Music etc. die im Zusammenhang mit den Nutzern des Raumes stehen reagieren und formbildend wirken. Diese Interaktionen können Veränderungen in der architektonischen Umgebung auslösen und das Bewusstsein im Nutzer fördern, eine gestalterische Komponente des Raumes zu sein.
Zeitliche Kontinuität:
Das Konzept Temporal Architecture soll dazu anregen, zu erforschen, wie verschiedene Räume innerhalb einer größeren gebauten Struktur durch zeitliche Kontinuität miteinander verbunden werden können. So wie die Handlung eines Films verschiedene Szenen miteinander verbindet, können Studierende erkunden, wie dynamische Räume ein zusammenhängendes und miteinander verbundenes architektonisches Erlebnis schaffen.
In einem breiteren Kontext orientiert sich Temporal Architectures Möglichkeiten und Bedürfnisse unserer Zeit, die sich auf erlebnisorientiertes Design, Anpassungsfähigkeit und Nachhaltigkeit konzentrieren. Es führt eine neue Dimension in den Architekturdiskurs ein, fordert Architekten dazu auf, über herkömmliche statische Formen hinauszudenken und ermutigt sie, immersive Umgebungen zu schaffen, die die Grenzen zwischen Raum und Zeit ineinander übergehen lassen.
Das Konzept von Temporal Architectures bietet spannende Möglichkeiten für die Zusammenarbeit zwischen Architekten, Filmemachern, Szenografen und Technologen. Es stellt sich eine Zukunft vor, in der architektonische Räume lebendig werden, Geschichten erzählen und die Bewohner auf eine Reise durch Zeit, Emotionen und Fantasie einbeziehen. Da die Grenzen zwischen den Disziplinen immer weiter verschwimmen, bietet Temporal Architectures einen visionären und experimentellen Weg für die Entwicklung von Architekturdesign und des Storytelling.
Vorlesungen, Diskussionen, Präsentationen, Gestaltungs-Feedback und Korrekturen in der Klasse, Abspielen von Filmsequenzen, mögliche Gastredner, Gruppen- und Einzelprojekte
Klassenvorlesungen zu Theorie und Geschichte des Filmemachens in Verbindung mit Architektur, Textmaterialen, historischen Beispiele und Darstellung von Filmsequenzen, um konzeptionelle Zusammenhänge zwischen Film und Architektur zu erläutern und Techniken zu extrahieren, die zur Erzeugung spezifischer Effekte, insbesondere im Zusammenhang mit Konzepten von Zeitlichkeit und Temporal Architectures eingesetzt werden.
Übersetzung des filmischen Raums in architektonische Entwürfe. Erstellung von Architekturzeichnungen und Diagrammen auf der Grundlage von Raum-Bewegungs-Studien.
Analysieren und Bearbeiten von Architekturprojekten, die zeitliche Schichten einbeziehen, und die Auseinandersetzung mit vielschichtigen zeitlichen Überlagerungen und Ereignissen, die audio-visuell und empirisch in einem einzigen Raum integriert werden.
Vorlesung und Workshop um grundlegende Drehbuch-, Fotografie- und Editing-Fertigkeiten zu entwickeln
Designprojekte/Gemeinschaftsprojekte: praktische Designprojekte, die Studierende dazu herausfordern, architektonische Räume zu schaffen, die durch sich ändernde Elemente wie Komposition, Beleuchtung, Materialien etc Geschichten erzählen. Studierende stellen ihre Entwürfe in der Klasse vor und erläutern dabei die erzählerische Absicht hinter ihren Entwürfen, wie ein Entwurfeine Erzählung effektiv kommuniziert. In der Klasse werden Projekte gemeinsam besprochen und die verschiedenen Entwurfsansätze können als Inspiration für einander dienen.
Es werden kurze Workshops abgehalten, bei denen Studierende Räume mit überlappenden zeitlichen Erzählungen entwerfen und so ihre Fähigkeit weiter entwickeln, immersive Umgebungen zu schaffen. Studierende entwerfen Räume mit zeitlichen Schichten, die es den Bewohnern ermöglichen, visuell und erfahrungsgemäß durch verschiedene Zeiträume zu navigieren. Dieses Konzept wird umgesetzt, indem Räume entworfen werden, in denen mehrere zeitliche Erzählungen in derselben Umgebung koexistieren.
Zeitplan
Wir treffen einander Donnerstags Nachmittags 6 Mal während des Semesters für jeweils 4 Stunden
Genaue Termine werden noch bekannt gegeben
Empfohlene Texte
· François Penz & Maureen Thomas, Cinema & Architecture. BFI 1997
· Bernard Tschumi, Architecture and Disjunction. The MIT Press 1996
· Dietrich Neumann, Film Architecture from Metropolis to Blade Runner. Prestel 1999
Die Anwesenheit und Teilnahme während der Lehrveranstaltungen ist Bestandteil der Note (Prüfungsimmanent)
Theoretische Forschungsarbeit sowie Analyse und Präsentation (einzeln)
Erstellung eines Kurzfilms von ca. 5 Minuten, Auseinandersetzung mit der Dialektik des filmischen Bildrahmens und das Erschaffen eines Storyboard (Gruppenarbeit)
Architektonischer Entwurf einer Struktur zwischen 100 und 250 m² / dargestellt in einem digitalen und/oder physischen Modell und in Architekturzeichnungen
Für alle oben genannten Aufgaben stehen spezielle Handouts mit detaillierten Beschreibungen und Anforderungen zur Verfügung
Präsenz und Beteiligung 25 %
Forschung und Analyse 10 %
Architektur-Storyboard 10 %
Kurzfilm / Dialektik des Rahmens 25%
Architekturdesign 30 %
(Bitte beachten Sie, dass der Evaluierungsplan geringfügigen Anpassungen unterliegen kann.)