264.238 Künstlerisches Projekt K
Diese Lehrveranstaltung ist in allen zugeordneten Curricula Teil der STEOP.
Diese Lehrveranstaltung ist in mindestens einem zugeordneten Curriculum Teil der STEOP.

2023W, UE, 8.0h, 10.0EC
TUWEL

Merkmale

  • Semesterwochenstunden: 8.0
  • ECTS: 10.0
  • Typ: UE Übung
  • Format der Abhaltung: Präsenz

Lernergebnisse

Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage, utopische, aber konzeptionell durchdachte Strategien im Zusammenhang mit Kunst und Architektur zu entwickeln. Der Diskurs über Kunst, Gesellschaft und Architektur selbst werden als individuelle Entfaltungsräume verstanden. Anhand darin eigenständig entwickelter Projekte und Strategien wird ein Selbstverständnis über die eigene künstlerische Praxis als Architektinnen und Architekten ermöglicht. Ergänzt wird diese durch gestalterische Kompetenz in der physischen Auseinandersetzung mit Form und Material. 

Inhalt der Lehrveranstaltung

Pierre HUYGHE, Exomind (Deep Water), 2017

fremdKÖRPER

Konzept und Skulptur für eine nicht anthropozentrische Lebenssituation

Architektur ist aus dem grundlegenden Bedürfnis entstanden, Menschen sowie von ihm domestizierte Lebewesen vor der Natur zu schützen. Dies war lange kein Problem, mit der Sesshaftigkeit und dem einhergehenden Ackerbau fand jedoch vielerorts bereits eine Überstrapazierung der umgebenden Natur statt. Dem gegenüber stehen Beispiele, bei denen nachhaltig mit den natürlichen Ressourcen umgegangen wurde und wird (Subak System Bali).  Mit dem Humanismus und dem damit einhergehenden Dualismus wurde der Mensch grundsätzlich in den Mittelpunkt gestellt, seine Wünsche standen von da an in Bezug auf die Natur immer im Vordergrund. Dies führt im Zusammenhang mit der zunehmenden menschlichen Quantität zur Entfremdung, Ausnutzung und damit Zerstörung.  

Architektur ist ein wesentliches Zeichen dieser Problematik. Aufgrund des zunehmend präsenten Klimawandels versucht man dem mit verschiedenen Strategien entgegenzuwirken. Beispielsweise mit zirkularem Bauen unter Verwendung nachwachsender Baustoffe und einem Betrieb mit erneuerbaren Energien. Eine Wiederannäherung an die Natur soll mit begrünten Hüllen und der Beherbergung von nichtmenschlichen Lebensformen (Animal Aided Design) stattfinden. Dies sind grundsätzlich positive Entwicklungen, sie zeugen aber nicht von einem grundlegenden Wandel der anthropozentrischen Einstellung. Wir möchten in diesem künstlerischen Projekt einen tiefer gehenden utopischen Ansatz versuchen, in dem der Mensch sich im posthumanistischen Sinne nicht im Mittelpunkt befindet, sondern kooperativer Teil eines natürlichen Systems und eines erneuerbaren Prozesses ist.

Ziel ist es eine nicht anthropozentrische Situation in einem gegebenen Umfeld zu kreieren. Dort lösen sich Widersprüche zwischen Mensch und Umwelt im Sinne einer balancierten Koexistenz auf, Menschen und deren Bedürfnisse werden nicht prioritär behandelt. Dies gilt für einen selbstgewählten zeitlichen Horizont, in der die Biomasse einem natürlichen Transformationsprozess unterliegt. Der Mensch integriert sich in diesem Raum im posthumanistischen Sinne als einer von vielen Akteuren, kann aber als bewusstes Wesen die Situation entsprechend einer konstruktiven Synthese gestalten. Diese utopische, aber konzeptionell nachvollziehbare Situation wird mittels Zeichnungen, Modellen, Texten oder Performance vermittelt und durch ein künstlerisch-skulpturales Objektes repräsentiert.


Methoden

Die für den Entwurf und die Produktion künstlerischer Werke erforderlichen Fähigkeiten werden durch verschiedene Lehrformate vermittelt, darunter vertikale Vorlesungen, Entwurfsbesprechungen und praktische Material- und Formexperimente. Wir beginnen mit einem Workshop, in dem wir uns dem Thema assoziativ, verbal und visuell nähern. In der Konzeptphase setzen wir uns textlich, zeichnerisch und mit Modellen mit dem Thema auseinander. Anschließend folgt eine Phase, in der individuelle, skulpturale Arbeiten entwickelt werden. Abschließend folgt die Fertigungsphase, in der vor Ort eine materialgerechte Umsetzung der Arbeiten stattfindet.  

Eigenständige Recherche; Workshops; Arbeit vor Ort im Modelliersaal sowie im Außenraum; wöchentliche Treffen und Feedbackgespräche; individuelle und eigenständige Entwicklung und Präsentation von Konzepten, physischen Prototypen und Objekten im Bereich der skulpturalen künstlerischen Gestaltung; Präsentation der Ergebnisse im Rahmen von Ausstellungen; Arbeit in kleinen und größeren Gruppen.

Prüfungsmodus

Prüfungsimmanent

Weitere Informationen

Zeitplan
Der Kurs findet hauptsächlich Donnerstag Vormittag im Modelliersaal (AA 04 62; Institut für Kunst und Gestaltung E264/2 Karlsplatz 13, 4. Stock, Stiege 10) statt.
Eine intensivere Phase wird Ende Januar stattfinden.


Termine
Einführung 05.10.23, 9:00 Uhr im Modelliersaal (AA 04 62; Institut für Kunst und Gestaltung E264/2 Karlsplatz 13, 4. Stock, Stiege 10).  Betreuungen jeden Donnerstag von 9:00 Uhr bis 13:00 Uhr

Sprache
Der Kurs wird in deutscher und bei Bedarf in englischer Sprache abgehalten.

Vortragende Personen

Institut

Leistungsnachweis

Individuelles und gemeinsame Erarbeiten eines Projekts

Bewerbung

TitelBewerbungsbeginnBewerbungsende
Entwerfen Master (10 ECTS / 15 ECTS)18.09.2023 09:0025.09.2023 23:59

Curricula

StudienkennzahlVerbindlichkeitSemesterAnm.Bed.Info
066 443 Architektur Keine Angabe

Literatur

Es wird kein Skriptum zur Lehrveranstaltung angeboten.

Sprache

bei Bedarf in Englisch