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264.225 Wahlseminar Kunst und Gestaltung
Diese Lehrveranstaltung ist in allen zugeordneten Curricula Teil der STEOP.
Diese Lehrveranstaltung ist in mindestens einem zugeordneten Curriculum Teil der STEOP.

2024W, SE, 3.5h, 5.0EC

Merkmale

  • Semesterwochenstunden: 3.5
  • ECTS: 5.0
  • Typ: SE Seminar
  • Format der Abhaltung: Präsenz

Lernergebnisse

Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage, zu einem selbstgewählten Thema eine eigenständige wissenschaftliche Arbeit im Bereich der Kulturwissenschaften zu verfassen und verfügen über grundlegende Kenntnis der wissenschaflichen Instrumentarien, die zum Verfassen einer solchen Arbeit nötig sind.

Inhalt der Lehrveranstaltung

Das Wahlseminar Kunst und Gestaltung vermittelt grundlegende Methoden und Kenntnisse wissenschaftlichen Arbeitens in einer kulturtheoretischen Auseinandersetzung mit der Gestaltung unserer Umwelt. Entlang wechselnder Semesterthemen widmen wir uns eigenständigen Recherchen im Feld von Kunst und Gestaltung, der Präsentation von Text- und Bildmaterial und dem Verfassen einer schriftlichen Arbeit.

Wintersemester 2024/25:

Off Grid – Aussteigen!

Und angesichts des Wesens der Herrschaft in der Plantokratie bedeutet Rückzug, Land zu finden, das flüchtig ist, das die Herrschaft über Land, Wasser, Luft usw. flieht, und dann dieses Land anautonom genug einzurichten, um die Behandlung zu beginnen. Das Land kann eine besetzte Garage in der Stadt oder eine verlassene Mühle auf dem Lande sein. Die Behandlung kann darin bestehen, eine Band zu gründen, ein Barbecue zu veranstalten, zu tanzen und zu trinken.
Stefano Harney und Fred Moten, Allseits unvollkommen, S. 212-213

Nach zwei Jahrzehnten des Stillstands boomt heute wieder der Versuch, außerhalb der Normen und Konventionen gesellschaftlichen Zusammenlebens Räume zu entwickeln, in denen alternative Formen von Sozialität und Subjektivität geschaffen werden können. In manchen Fällen geht es um das Bedürfnis nach Selbstverwirklichung und individuellen Rückzug, in anderen Fällen um die Sehnsucht nach einem selbstbestimmten Leben mit Gleichgesinnten, frei von den Bürden und Lasten der vorgegebenen ideologischen Rahmenwerke. Wie unterschiedlich die Motive für den Ausstieg aus den gewohnten Lebenszusammenhängen auch sein mögen – Architektur spielt in diesen Vorhaben oft eine zentrale Rolle. Von Protestcamps, Hausbesetzungen und alternativen Kommunen über Selbstbauprojekte, Off-Grid-Living und mobiles Wohnen, bis hin zu Selbstversorger-Initiativen und autarken Gemeinschaften werden wir im Seminar ergründen, welche Formen des Aussteigens es gibt und welche Architekturen hierbei entwickelt wurden.

Im Mittelpunkt unserer Diskussion wird zum einen die Frage stehen, wie sehr gesellschaftliche und ideologische Hegemonien der Suche nach Alternativen im Weg stehen und wie sehr Innen- und Außenperspektiven miteinander verwoben sind. Wir wollen die Hintergründe und Motivationen hinter dem raumschaffenden Aussteigen genauer untersuchen und uns Gedanken darüber machen, wie sich die Pläne des Ausstiegs mit der Realität der gelebten Erfahrung vergleichen lassen. Was trennt bzw. verbindet ein Leben on und off Grid?

Zum anderen werden wir uns damit auseinandersetzen, welche Formen von Architektur und Ästhetik eingesetzt werden, um die jeweiligen Projekte zu realisieren, ihre Ansprüche zu verwirklichen und neue Werte zu schaffen. Erfüllen diese neuen Ansätze nur die neoliberalen Forderungen nach möglichst großer Flexibilität, Mobilität und Leichtigkeit oder unterwandern sie die gesellschaftliche Transformation in Richtung selbstorganisierter, prekärer Lebensformen? Bedienen sie den Rückzug der Eliten aus dem Gesellschaftsleben oder eröffnen sie tatsächlich Perspektiven für ein gleichberechtigteres Zusammenleben inmitten globaler Krisen?

Wir werden im Seminar einleitend Stefano Harney und Fred Motens Buch All Incomplete (2021) [dt: Allseits unvollkommen, 2022] lesen, in dessen Kapiteln die Schwierigkeiten und Möglichkeiten diskutiert werden, einen Ort außerhalb der vorherrschenden Ordnung einzunehmen. Daran anschließend sollen individuelle Themen entwickelt werden, die in Referaten vorzustellen sind und im Laufe des Semesters zu einer Seminararbeit ausgebaut werden.


Literatur:

- Stefano Harney und Fred Moten: Allseits unvollkommen (übers. Gerald Raunig), Wien: transversal texts, 2022 (online: https://transversal.at/media/allseits-unvollkommen.pdf)

Methoden

Einführung in wissenschaftliches Arbeiten; Diskussion des Semesterthemas; Einzel- und Gruppenreferate; Diskussion der bearbeiteten Texte und Entwürfe der Seminararbeit

Prüfungsmodus

Prüfungsimmanent

Weitere Informationen

Dienstags, 16:00-20:00 Uhr, geblockt
Beginn: 8. Oktober 2024
Ort: Seminarraum AC0440

Beachten Sie beim Verfassen der Ausarbeitung bitte die Richtlinie der TU Wien zum Umgang mit Plagiaten: Leitfaden zum Umgang mit Plagiaten (PDF)

Vortragende Personen

Institut

Leistungsnachweis

Aktive Mitarbeit im Seminar; Seminararbeit

LVA-Anmeldung

Von Bis Abmeldung bis
12.09.2024 09:00 15.09.2024 23:59 15.09.2024 23:59

Anmeldemodalitäten

Die Anmeldungen zu den Entwerfen, Modulen und Wahlseminaren erfolgt ausschließlich über die „Anmeldepools“, die zentral über das Dekanat eingerichtet werden.

Die Anmeldung ist derzeit manuell gesperrt

Curricula

StudienkennzahlVerbindlichkeitSemesterAnm.Bed.Info
033 243 Architektur Keine Angabe6. SemesterSTEOP
Lehrveranstaltung erfordert die Erfüllung der Studieneingangs- und Orientierungsphase STEOP

Literatur

Es wird kein Skriptum zur Lehrveranstaltung angeboten.

Weitere Informationen

  • Anwesenheitspflicht!

Sprache

Deutsch