Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage Methoden der Kunst zu erkennen und benennen, um sie als Grundlage für die eigene gestalterische Praxis als Architekt*innen heranzuziehen. Die Vermittlung von Kunst und deren Erschließung, Orte ihrer Produktion, Präsentation und Besprechnung, sowie der Diskurs über Kunst selbst werden als individuelle Entfaltungsräume verstanden. Anhand darin eigenständig entwickelter Projekte und Strategien wird ein Selbstverständnis über die eigene künstlerische Praxis als Architektinnen und Architekten ermöglicht.
Im heurigen „Künstlerischen Projekt M“ und der daran gekoppelten Lehrveranstaltung „Material und Technologie als Formbedingung“ (264.135) möchten wir dem Verhältnis von künstlerischen Konzepten, den damit verbundenen Haltungen und ihren formalen Ausdrucksformen widmen. Aufgrund des Vorhabens werden diese LVs geblockt in den Monaten Mai bis Juni, großteils in den Räumlichkeiten und dem Gelände der “Landuni“ am Schloss Drosendorf sowie am Areal des Ziegelwerk Nicoloso stattfinden.
When attitudes become form
1969 fand eine bedeutende Ausstellung mit eben diesem Titel in der Kunsthalle Bern statt. Konzipiert wurde diese vom Kurator Harald Szeemann, der damit sowohl das Medium Ausstellung als auch die Rolle der Kurator*in nachhaltig veränderte. Ein Großteil der in der Ausstellung gezeigten Kunstwerke wurde von den KünstlerInnen vor Ort im Museum produziert. Szeemanns Anspruch war es „…neue künstlerische Formen“ zu zeigen, „die aus keinen vorgefassten bildnerischen Meinungen, sondern aus dem Erlebnis des künstlerischen Vorgangs entstanden sind.“ *)
Im Sinne Harald Szeemanns möchten wir uns dem Material an sich, seiner Transformationen in ein gestaltetes Objekt und dem ihm zugrundeliegenden Beziehungsgeflecht widmen. Ausgangspunkt wird die Materialbeschaffung in der Lehmgrube des Ziegelwerk Nicoloso darstellen. Der dort händisch aufbereitete Lehm bildet in weiterer Folge das grundlegende Material für eine intensive Arbeitsphase am Gelände des Schloss Drosendorf. Dafür wird kollektiv eine Ateliersituation mit entsprechender Infrastruktur entwickelt und geschaffen. Vergleichbar mit der historischen Ausstellung “When attitudes become” form werden die Ergebnisse des Aufenthalts am Schloss Drosendorf in Form von ortsspezifischen Objekten bis hin zu Rauminstallationen in einer gemeinsamen Ausstellung präsentiert.
Ein entsprechendes Interesse an handwerklicher Arbeit, Engagement und zeitlicher Flexibilität sind deshalb notwendige Voraussetzungen für die Teilnahme an der Lehrveranstaltung.
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*) Harald Szeemann in: Live in your head. When Attitudes Become Form. Works-Concepts-Processes-Situations-Information. Wenn Attitüden Form werden. Werke-Konzepte-Vorgänge-Situationen-Information, Ausstellungskatalog, Kunsthalle Bern, 1969
!!! ACHTUNG: KEINE POOL-ANMELDUNG ZU DIESER LEHRVERANSTALTUNG, INDIVIDUELLE ANMELDUNG NOTWENDIG !!!
Video: https://vimeo.com/677082188/76ae8efa37
Weitere Informationen zur Landuni:
https://futurelab.tuwien.ac.at/research-center/center-laendlicher-raum/projekte-und-lehrveranstaltungen/landuni-drosendorf
Weitere Informationen zum Schloss Drosendorf:
https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Drosendorf
Weitere Informationen zum Ziegelwerk Nicoloso:
https://www.ziegelwerk-nicoloso.com
- Individuelles Erarbeiten eines Projekts
- Recherche und Verortung des Projekts
- Diskussionen und Besprechung innerhalb der Gruppe
- regelmäßige gemeinsame Ausstellungs-, Atelierbesuche und anderer Orte zeitgenössischer Kunstproduktion
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Anmeldung über TISS und zusätzlich per Email (inkl. Portfolio!) an: christoph.meier@tuwien.ac.at
COVID-19: Im Falle einer geänderten Corona-Situation kann es zu Änderungen des Formats kommen (z.B. Umstieg auf reines Distance-Learning).
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