264.182 Künstlerisches Projekt . Mitten drin im Zentrum für Peripherie
Diese Lehrveranstaltung ist in allen zugeordneten Curricula Teil der STEOP.
Diese Lehrveranstaltung ist in mindestens einem zugeordneten Curriculum Teil der STEOP.

2018S, UE, 4.0h, 5.0EC

Merkmale

  • Semesterwochenstunden: 4.0
  • ECTS: 5.0
  • Typ: UE Übung

Ziele der Lehrveranstaltung

Dieses Lehrveranstaltung bietet eine Einführung in die künstlerische Praxis und in die der Architektur von Veränderungsprozessen.

Das Projekt in Wittenberge ist eine exemplarische Versuchsanordnung.
Thema sind Strukturen, die einen für alle Beteiligten offenen Ideenraum ermöglichen. Sowohl bei der konkreten Projektarbeit als auch bei der Auswertung und der theoretischen Arbeit wird ein kreatives Feld aufgebaut, bei dem jede/r Beteiligte mit der eigenen Intuition, Wissen und Kreativität zum Ganzen beiträgt. Für die Perspektive des künstlerischen Projektes ist es entscheidend, das Ganze - das physische Ergebnis und die Form des Prozesses im Blick zu behalten. Gelingt dies verbinden sich die vielen Einzelleistungen zu einem gemeinsamen Werk.

Inhalt der Lehrveranstaltung

 

Zwei vorbereitende Seminarteile finden am 13. April und am 15. Juni 2018 in Wien an der TU statt. Vom 19. bis 26. 08.2018 arbeiten wir vor Ort mit und auf einer Brache in Wittenberge. Wittenberge ist eine Kleinstadt in Brandenburg mit Altstadtkern, Leerstand und Brachen, die durch den Rückbau von Plattenbauten entstanden. Eine solche Brache ist der Untersuchungsschwerpunkt.

Im ersten Lehrveranstaltungsteil gilt es, sich mit den Potentialen und den Problematiken der Umgebung zu beschäftigen. Das erste Produkt ist ein Plakat, das als Botschaft der Studierenden vor Ort das kommunikative Ereignis ankündigen wird.

 

Kontext

 

Deindustrialisierung nach 1989 führte in Nordwestbrandenburg zu hohen Arbeitslosenzahlen und einem bis heute sehr hohen Anteil an Transferhilfeempfängern, vielen alten Menschen in der Grundsicherung, und dem Wegzug besser ausgebildeter junger Menschen, die ihre berufliche Zukunft an anderen Orten suchen. Das Gefühl der Menschen, ausgeliefert zu sein und nicht selbst mitentscheiden zu können, führt zur Gleichgültigkeit. Das Zentrum für Peripherie experimentiert mit dem öffentlichen Raum, und stellt die Frage, ob sich eine Kultur des Raums gemeinsam neu erfinden kann.

 

In einem Brainstorming, der im Rahmen des vom Zentrum für Peripherie begleiteten Wettbewerbs „Zukunftsstadt“ stattfand, wurde 2015 die Idee zum Garten der Begegnung entwickelt. Dieser liegt offen auf der erwähnten großen Brache zwischen zwei Schulen, einem Wohnblock und einem Seniorenwohnheim. 2017 bauten Kinder einer der Schulen Kartoffeln an und verarbeiteten sie zu einem gemeinsamen Essen, 2018 soll Getreide folgen. Zum ehemaligen Industriestandort Wittenberge gehörten die zahlreichen, in der DDR-Zeit intensiv genutzten, jetzt oft brachliegenden Gärten und Datschen und das Wissen um Anbau und der Verarbeitung von vor Ort hergestellten Lebensmitteln.

Der „Brandenburgtag“ am 25/26.08.18 ist Anlass, um die Kommunikation zwischen den sonst nur wenig kooperierenden Gruppen zu verbessern, initiiert durch ein gemeinsames Vorhaben. Im Zentrum steht dabei die Zusammenarbeit mit den Kindern, den Studierenden und den Nutzerinnen der in der Nähe gelegenen Kleingärten.

 

Die Fläche der ehemaligen Brache soll räumlich gegliedert werden, so dass ein Ort entsteht, der für Kommunikation nutzbar wird, als temporäres Zentrum und als Platz für das Gemeinsame. Letztendlich wird das gekochte und verspeiste große Essen zum Fest, zur Widmung und Aneignung und einer gewünschten längerfristigen Weiterentwicklung der Fläche.

 

Termine:

13. April und am 15. Juni 2018  11:00 in der Karlsgasse 13, 1.Stock

20. August bis 27. August 2018 in Wittenberge, Brandenburg Workshop Vor Ort

 

mit Ute Reeh und Christine Hohenbüchler

Institut Kunst und Gestaltung 1

http://www.perspektiven-2030.de/    kunst1.tuwien.ac.at            

 

 

Literatur:

Armen Avanessian (Hg.), #Akzeleration, 2013

Christopher Dell, Prinzip Improvisation, 2002

Amitav Ghosh, Die große Verblendung, 2017

Erich Fromm, Die Furcht vor der Freiheit, 1941

Ute Reeh, Behauptungen zu Kunst, Konzept und Welt, 2017

Mark Terkessidis, Kollaboration, 2015

Weitere Informationen

 einmal kann  ein künstlerisches Projekt als kleines Entwerfen angerechnet werden

Vortragende Personen

Institut

LVA Termine

TagZeitDatumOrtBeschreibung
Fr.11:00 - 15:0013.04.2018Seminarraum 264/1 Mitten drin im Zentrum für Peripherie
Fr.11:00 - 15:0015.06.2018Seminarraum 264/1 Mitten drin im Zentrum für Peripherie

Bewerbung

TitelBewerbungsbeginnBewerbungsende
Künstlerische Projekte SS1819.02.2018 09:0026.02.2018 23:59

Curricula

StudienkennzahlVerbindlichkeitSemesterAnm.Bed.Info
066 443 Architektur Keine Angabe

Literatur

Es wird kein Skriptum zur Lehrveranstaltung angeboten.

Sprache

Deutsch