Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage, zu einem selbstgewählten Thema eine eigenständige wissenschaftliche Arbeit im Bereich der Kulturwissenschaften zu verfassen und verfügen über grundlegende Kenntnis der wissenschaflichen Instrumentarien, die zum Verfassen einer solchen Arbeit nötig sind.
Das Wahlseminar Kunst- und Kulturtheorie vermittelt grundlegende Methoden und Kenntnisse wissenschaftlichen Arbeitens in einer theoretischen Auseinandersetzung mit der Gestaltung unserer Umwelt. Entlang wechselnder Semesterthemen widmen wir uns eigenständigen Recherchen im Feld von zeitgenössischen kulturellen Strömungen, der Präsentation von Text- und Bildmaterial und dem Verfassen einer schriftlichen Arbeit.
The Vessel (Arch.: Thomas Heatherwick), New York (Foto: Helge Mooshammer, 2019)
Wintersemester 2020/21:
INSTAGRAM ARCHITECTURE
Soziale Medien sind heute allgegenwärtig – wohin man auch blickt, kaum ein Lebensbereich, dessen sozio-kulturelle aber auch politisch-ökonomische Ordnung durch die neue Macht von Plattformtechnologien in den letzten Jahren nicht grundlegend in Frage gestellt worden wäre. Dabei lässt sich eine folgenreiche Konsequenz schon jetzt feststellen: Soziale Medien bilden nicht bloß einfach ein weiteres Kommunikationsmedium – vielmehr haben sie die Art und Weise, wie wir sowohl zueinander als auch zu unser Umwelt in Beziehung treten, radikal verändert. Das heißt, unser Bezug zur Welt ist nicht mehr der gleiche.
Nicht zuletzt für Architektur, die wir auch als die Kunst der Gestaltung von Beziehungen aller Art im Raum verstehen können, hat ein solcher Paradigmenwechsel weitreichende Folgen. Der zunehmende Einfluss von Instagram etwa ist hierfür ein augenscheinliches Beispiel: Gegenüber der Wahrnehmung von komplexen Realitäten vor Ort tritt das mediatisierte Bild in den Vordergrund. Wenn unsere Wahrnehmung von Architektur sich vorrangig danach richtet, ob und wie sie als Bildlieferant tauglich ist, dann hat das Auswirkungen sowohl für das Verständnis als auch die Praxis von Architektur. Was ist bei dieser Bild-Architektur letztlich wichtig? Und wie „wirklich“ ist Architektur auf Instagram?
Unter dem Titel „Instagram Architecture“ werden wir uns im Wahlseminar Kunst- und Kulturtheorie mit diesen Fragen näher auseinandersetzen. Dazu werden wir zunächst eine Sammlung aktueller „Architekturtrends“ auf Instagram zusammenstellen und uns darauf aufbauend anhand ausgewählter Beispiele um eine Einschätzung bemühen, welche konkreten Auswirkungen soziale Medien auf das zeitgenössische Architekturschaffen in konzeptueller und praktischer Hinsicht haben, zum Beispiel für das Aufkommen neuer Bautypologien wie etwa Co-Working und Co-Living Spaces.
Modalitäten:
Lektüre und Diskussion von Theorie, online Recherche, vergleichende internationale Analysen, Referate, Seminararbeit.
Termine:
Dienstags, 11:00-15:00 Uhr, geblockt
Beginn: 20. Oktober 2020
Ort: Online via ZOOM
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Beachten Sie beim Verfassen der Ausarbeitung bitte die Richtlinie der TU Wien zum Umgang mit Plagiaten:
Leitfaden zum Umgang mit Plagiaten (PDF)
Vorbereitende Literatur:
Peter Mörtenböck und Helge Mooshammer: „Crowdfinanzierte Stadtentwicklung: Städtische Wunschbilder als Vehikel neuer Finanzmärkte", ARCH+ Zeitschrift für Architektur und Urbanismus 231 (2018), S. 186 - 189.
Steinbusch M., Walcher D. (Hrsg.): openarchitecture: Wie Partizipationsgesellschaft und technologischer Wandel die Architektur der Zukunft verändern werden. Dresden: Lulu Press, 2013.
Online: http://www.webbuilder.hosteurope.de/files/writeable/uploads/hosteurope34053/file/open_arch_final_130604.pdf