Die Lehrveranstaltung VISUELLE KULTUR DER STADT beschäftigt sich mit aktuellen künstlerischen Forschungsansätzen zum urbanen Raum als zentralem Schauplatz gesellschaftlicher Veränderungen. Besonderes Augenmerk gilt dabei der kritischen Auseinandersetzung mit dem sich neu entwickelnden Aktionsradius relationaler Theorien und performativer Praktiken. Ziel dieser Erörterungen ist die Entwicklung eines Verständnisses für die generativen Möglichkeiten visueller Kultur im Zusammenspiel von sozialen, politischen und ökonomischen Strukturen und darauf aufbauend die Einbindung kultureller Kompetenz in das architektonische Handlungsfeld.
Dubai Marina, UAE, 2014
WS 2016/17: Luxury Real EstateDie weltweite Ausbreitung von spekulativem Urbanismus (speculative urbanism) ist eine der prägendsten Entwicklungen des 21. Jahrhunderts. Bestimmend für die architektonische Gestaltung städtischer Raumproduktion sind hier nicht die Abwägung verschiedener Nutzwerte sondern strategische Überlegungen, wie eine möglichst gewinnbringende, zukünftige Bewertung auf spekulativen Immobilienmärkten architektonisch abgesichert werden kann. Städtische Architekturen (d.h. architektonische Repräsentationen von Werten) dienen hier in erster Linie als Platzhalter für Finanzinvestitionen. Angeheizt von einem globalen Wettbewerb der Städte hat die damit verbundene, zunehmende Vorrangstellung der Eigenlogiken von Finanzmärkten in Fragen der Stadtplanung weitreichende Auswirkungen sowohl für konkretes Stadtleben als auch für die Bedingungen zeitgenössischer Architekturpraxis.Um ein besseres Verständnis für diese Entwicklungen zu gewinnen, wollen wir uns in der LV anhand einer der markantesten Ausprägungen von spekulativem Urbanismus - dem Boom an "luxury real estate" - genauer mit der "ökonomischen Organisation" von Architektur- und Stadtproduktion befassen. Von zentraler Bedeutung ist dabei die Frage, wie in diesen neuen Ökonomien unterschiedliche Formen von Kapital - ökonomisches, soziales, kognitives und affektives - auf bisher nicht bekannte Weise ineinandergreifen und sich im Zuge dessen tradierte Formen des urbanen Zusammenlebens entscheidend zu ändern beginnen. In einem ersten Teil werden wir uns dazu mit theoretischen Konzepten über die sich verändernde Rolle von Städten in einer globalisierten Ökonomie auseinandersetzen. In einem zweiten Teil werden wir mittels Fallstudien in Wien und anderen Städten ein Mapping neuer Formen von spekulativem Urbanismus unternehmen.
siehe auch: www.visuelle-kultur.net
Beginn: Di, 18. Oktober 2016, 16-20 UhrOrt: Karlsgasse 13, Seminarraum 1
Projektarbeit