Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage, zu einem selbstgewählten Thema eine eigenständige wissenschaftliche Arbeit im Bereich der Kulturwissenschaften zu verfassen und verfügen über grundlegende Kenntnis der wissenschaflichen Instrumentarien, die zum Verfassen einer solchen Arbeit nötig sind.

Das Wahlseminar Kunst und Gestaltung vermittelt grundlegende Methoden und Kenntnisse wissenschaftlichen Arbeitens in einer kulturtheoretischen Auseinandersetzung mit der Gestaltung unserer Umwelt. Entlang wechselnder Semesterthemen widmen wir uns eigenständigen Recherchen im Feld von Kunst und Gestaltung, der Präsentation von Text- und Bildmaterial und dem Verfassen einer schriftlichen Arbeit.


Elmgreen & Dragset: Gay Marriage (2010)

Sommersemester 2020: QUEERE RÄUME

Vor 50 Jahren löste der Stonewall-Aufstand in New York eine weltweite Bewegung für die Gleichberechtigung von Homosexuellen aus. Die Feiern zum 50. Jahrestag standen im vergangenen Jahr jedoch auch im Zeichen der Krise für öffentliche Treffpunkte der heutigen LGBTQI-Community: Viele öffentliche Einrichtungen, Bars, Clubs und andere kommerzielle Orte wurden in jüngster Zeit geschlossen, obwohl queere Räume – als Alternative zu heteronormativen Räumen – nach wie vor eine entscheidende Rolle im politischen und sozialen Leben von sexuellen Minderheiten spielen. Queere Identitätsbildung ist auf die Sichtbarkeit queerer Lebensformen im öffentlich-städtischen Raum angewiesen. Umgekehrt hat die Präsenz nicht-heteronormer Identitäten den Stadtraum verändert. Was können wir unter „queeren“ Räumen also heute verstehen? Haben wir es tatsächlich mit einem Verschwinden solcher Räume zu tun? Und welche Bedeutung hat diese Veränderung in der Auseinandersetzung um die politische Ökologie der Stadt?

Diese Fragen waren unlängst Gegenstand von Ausstellungen wie „Queer Spaces: London, 1980s-Today“ in der Londoner Whitechapel Gallery (2019) oder dem bei der Architekturbiennale Venedig 2018 errichteten „Cruising Pavilion”. Auch weit über den künstlerischen Bereich hinaus gibt es ein verstärktes Bemühen Räume zu gestalten, in denen Personen, die rechtlichen Minderheitenschutz geniessen, nicht weiter aus der städtischen Entwicklung ausgeklammert werden. Verschiebt sich auf diese Weise der Anspruch auf queere Räume und selbstbestimmte Gemeinschaftsformen zu einer Frage der wachsenden Einbindung in den gesellschaftlichen Mainstream? Repräsentieren queere Räume dann noch die Möglichkeit einer alternativen, anti-kapitalistischen Lebenswelt oder sind sie Teil der neoliberalen Konsumkultur geworden? Haben Online-Portale wie Gaydar und Grindr den Bedarf nach physischen Treffpunkten queerer Kultur ersetzt?

Im Seminar diskutieren wir die verschiedenen Facetten und Schauplätze queerer Raumproduktion, von aktuellen künstlerischen Arbeiten bis zu den Herausforderungen und Potenzialen eines queer inclusive planning Ansatzes. Anhand von zahlreichen Beispielen denken wir gemeinsam darüber nach, wieweit sich die in Aaron Betskys wegweisendem Buch „Queer Spaces“ (1997) formulierten Ansätze zum Verhältnis von queeren Identitäten, Aktivismus und öffentlichem Raum in die heutige Zeit übertragen lassen.

Einführung in wissenschaftliches Arbeiten; Diskussion des Semesterthemas; Einzel- und Gruppenreferate; Diskussion der bearbeiteten Texte und Entwürfe der Seminararbeit

Änderungen in der LVA aufgrund der Corona-Pandemie  (Stand 02.04.2020):

Alle relevanten Updates erfolgen in direkter Kommunikation mit den angemeldeten Teilnehmer*innen der LVA.

Informationen zum Online-Zugriff auf E-Journals und E-Books der TU-Bibliothek unter: https://www.ub.tuwien.ac.at/digitale_bibliothek/zugriff_extern.html

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Beginn: Dienstag, 10. März 2020, 14.00 Uhr
Termine: Dienstags, 14.00-18.00 Uhr, geblockt
Ort: Seminarraum 8 (Hauptgebäude der TU Wien)

aktive Mitarbeit im Seminar; Seminararbeit