Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage
- das Thema Seezugänge als gestalterische, soziale und ökologische Frage zu begreifen und zu visualisieren
- Uferzonen an ausgewählten Seen in Kärnten zu analysieren und ihre Freiraumqualitäten und Potenziale wahrzunehmen
- Grade der Öffentlichkeit (öffentlich, halböffentlich, privat), rechtliche Fragen in Bezug auf Zugänglichkeit und Nutzung sowie Nutzungsrhythmen und Nutzungskonflikte analytisch darzustellen
- mit Studierenden aus der Raumplanung interdisziplinär zusammenzuarbeiten
- an der Austragung einer Konferenz aktiv mitzuwirken, z.B. an der Konzeption von Workshops und Diskussionen
- aus einem komplexen Thema ein Entwurfskonzept zu entwickeln und dafür eine angemessene Maßstabsebene zu wählen (eine Bandbreite an Projekten – von strategischen Konzepten über die Entwicklung von Spielregeln bis zur Intervention vor Ort – ist möglich).
Das Entwerfen findet gekoppelt mit der LVA 260.862 Exkursion „Seezugänge“ statt. Wesentlicher Teil des Entwerfens ist eine Projektwoche von 11. bis 20. September in Kärnten; die Teilnahme ist verpflichtend. Beide Lehrveranstaltungen finden im Rahmen des Jahresthemas „Transformation des Bestands“ statt.
WICHTIG! Erste Aufgabe „Assoziationen": Die Lehrveranstaltung beginnt mit ersten Seenbildern, Inspirationen und Assoziationen zum Thema Seezugänge, auf die die Recherche- und Analysephase sowie die Entwurfsphase folgt. Bitte bis 12. März eine Datei auf TUWEL hochladen & mitbringen – das Format ist frei wählbar (z.B. ein Foto, eine Zeichnung, ein Sound, ein Film, ein Gedicht, ein Gegenstand ...).
Termine: Jeweils Donnerstag 14:00 bis 18:30h.
Seezugänge
Österreich ist seenreich, ein großer Anteil der Seeufer der größeren Badeseen ist jedoch privat oder aus anderen Gründen nicht öffentlich zugänglich. Proteste gegen Privatisierung und Kommerzialisierung von Uferzonen und Initiativen, die sich für öffentliche Zugänge und den Erhalt von Naturschutzgebieten einsetzen, sind meist lokale Aktionen. Parallel gibt es Bestrebungen, den Zugang zu Natur stärker in Landesverfassungen oder Raumplanungsgesetzen zu verankern. Folgende Fragen werden in der Lehrveranstaltung bearbeitet: Welche Bedeutung haben Seen als Natur- und Erholungsräume? Wie haben sich Uferzonen und ihr Umland baulich-räumlich verändert? Welche Aspekte umfasst das Thema „Seezugänge“ – vom Badeplatz über den Seeuferweg bis zum Blick auf den See; von der Erschließung von Seen über die Trockenlegung von Feuchtgebieten im Seeumland bis zur Rücksicht auf andere Lebewesen, wie Wasserlebewesen und Vögel? Welche rechtlichen und gestalterischen Möglichkeiten gibt es, den Bestand zu verändern und kreative Lösungen für die Verbesserung der Zugänglichkeit zu finden? Welche Regeln braucht es, um mit erhöhtem Nutzungsdruck und mit ökologischen Fragen in sensiblen Gewässerlandschaften bestmöglich umzugehen?
Bei einer Seenkonferenz in Kärnten im September 2024 sollen diese Fragen interdisziplinär diskutiert werden. Wichtiger Teil der LVA ist eine Sommerakademie am Areal der Wiener Sängerknaben in Sekirn am Wörthersee, die von 11. bis 20. September im Rahmen der Seenkonferenz geplant ist. Die Teilnahme an der Sommerakademie ist verpflichtend. Die Kosten für die Übernachtung betragen ca. 220 EUR pro Person; Fahrten nach und innerhalb von Kärnten sowie Verpflegung sind eigenständig zu organisieren.
Wenn einige Studierende auch im Wasser mobil sind und gerne schwimmen, rudern, tauchen, paddeln etc., ist das sicher kein Nachteil. Ein Seezugang in Sekirn ist vorhanden. Maximal vier Plätze werden an Studierende der Raumplanung vergeben. Die LVA wird von Beiträgen aus verschiedenen Fachgebieten begleitet.
Kritisches Rezipieren von Literatur, Reportagen, Karten und Plänen, Interviews, Lokalaugenscheine, Strollologie, Zeichnen, Skizzieren, diverse Entwurfsmethoden, Mit-Konzipieren von Workshops und Diskussionen etc.