Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage, die Komplexität und Bedeutungen urbaner Systeme zu verstehen und daraus städtebauliche Entwurfsansätze abzuleiten. Ein Fokus der Lehrveranstaltung liegt auf der Idee der Stadt der kurzen Wege. Daraus ergibt sich die Fragestellung, welche infrastrukturellen Komponenten im gegenwärtigen "alltäglichen Leben" relevant sind und in welchen speziellen räumlichen Distanzen sich diese befinden sollen.
Im Zuge der Lehrveranstaltung sollen die Studierenden räumliche Visionen zur Transformation von Teilbereichen "Transdanubiens" (Floridsdorf, Donaustadt) erarbeiten. Ausgehend vom Netzwerk der historischen Straßen- und Angerdörfer sollen neue band- und netzartige Stadtstrukturen entwickelt werden, welche das Wiener Stadtgewebe links der Donau neu charakterisieren können.
Die jüngst sehr populär gewordenen Konzepte wie die "15-Minute-City" von Carlos Moreno funktionieren vor allem in dichten, konsolidierten Stadtbereichen. Die peripheren Zonen der Städte mit Verbindungen zum Umland benötigen jedoch zur Implementierung gleicher Qualitäten adaptierte Antworten und räumliche Modelle (siehe Verweis Forschungsprojekt). Wie kann eine Stadt der kurzen Wege an städtischen Rändern verwirklicht werden? Wie können neue lokale Zentren mit entsprechenden Infrastrukturen und möglichst großen Einzugsbereichen gestaltet werden? Wie können möglichst viele BewohnerInnen ohne motorisierten Individualverkehr davon profitieren?
Mit dem historischen System der Straßen- und Angerdörfer (z.B. Kagran, Leopoldau, Aspern) findet sich ein spannendes Referenzbeispiel im Planungsgebiet - Stichworte: Linearität, Netzwerk, Distanzen, Infrastrukturen. Diese Dorfstrukturen waren Kristallisationspunkte für die städtebauliche Überformung Transdanubiens im 19. und 20. Jahrhundert und sind noch heute im Stadtbild vor Ort ablesbar. Das Netzwerk dieser linearen Dorfagglomerationen wird Rahmen und Ausgangspunkt für die Entwurfsansätze bilden.
Diese Lehrveranstaltung ist als forschungsbezogene Lehre konzipiert. Teile der intensiven Analyse der Studierenden sollen für weitere Forschungsprozesse verarbeitet werden. Neben der Kooperation zum unten genannten Forschungsprojekt steht das Entwerfen außerdem in Verbindung mit dem Wahlseminar: Kern-Band-Netz: Wiener Dörfer in Transdanubien (die beiden Lehrveranstaltungen können unabhängig voneinander besucht werden!) Im November und im Jänner werden gemeinsame zweitägige Workshop stattfinden, wo TeilnehmerInnen des Entwerfens und des Seminars Erkenntnisse diskutieren und austauschen.
Diese Lehrveranstaltung ist in Kooperation mit dem im Wintersemester anlaufenden "Driving Urban Transitions" Forschungsprojekt EMC2 - The Evolutive Meshed Compact City. A pragmatic transition pathway to the 15-minute City for European metropolitan peripheries gestaltet.
Symposium (Kooperativer Workshop) 23.-24.11.2023
Abschluss-Symposium 25.-26.01.2024
Inputs von Expert*innen zu spezifischen Themen