Kontext
Planung wird in der urbanen Realität des 21. Jahrhunderts zunehmend als dynamischer Entwicklungsprozess verstanden, in dem strategische Leitbilder zur Gestaltung wettbewerbsfähiger und nachhaltiger urbaner Strukturen entwickelt werden. Dabei ist eine rasante Dynamik zwischen formellen und (in-)formellen Phänomenen festzustellen. Diese werden u.a. von sozialem und wirtschaftlichem Strukturwandel, von Deregulierung und heterogenen Sozialmilieus sowie einer zunehmenden Wachstumskritik geprägt.
Inhalt
Im Spannungsfeld zwischen formellen und (in-)formellen Entwicklungen beschäftigt sich der Modul "Entwicklungs- und Prozesssteuerung" mit aktuellen und künftigen Herausforderungen von Urbanisierungsprozessen auf globaler, regionaler und lokaler Ebene. Neben sozio-demographischen und ökonomischen Entwicklungen sowie planungstheoretischen Grundlagen sind insbesondere die komplexen Strukturen eines zunehmend kritisch gesehenen Wachstums von Agglomerationen und die Problematik deren Gestaltbarkeit Thema der Auseinandersetzung.
Anhand von Projektdiskussionen werden besonders die Prozesse der Entstehung und Transformation von städtebaulichen Realitäten und Projektensowie die unterschiedlichen Interessenslagen deren Akteur:innen diskutiert. Diese Inhalte werden von einer multidisziplinären Zusammensetzung der Vortragenden getragen.
4 Lehrveranstaltungen im Modul
Die 4 nachstehenden Lehrveranstaltungen des Moduls werden im WS 23-24 inhaltlich und organisatorisch mit dem parallel laufenden Entwerfen „Retrofit Gemeindebau 3.0“ und der "Exkursion zu Entwicklungssteuerung / Wien" koordiniert: Die wechselseitige Teilnahme wird empfohlen, ist jedoch nicht verpflichtend!
Modul-Einführung: Mi 4. Okt 2023 um 10.00 Uhr, Seminaraum AA 02-1 (Hauptgebäude Karlsplatz 13, Stiege 1, 2. Stock)
Zur positiven Absolvierung des Moduls ist der positive Abschluss der nachstehenden 4 Lehrveranstaltungen verpflichtend:
• Entwicklungssteuerung mit Projekten), Dietmar Wiegand & Team; 260.695; 2,5 ECTS; VU
"STEUERUNG" ist ein Begriff aus der Systemtheorie und dem systemischen Management; dort leihen wir uns die Methoden und Theorien. ENTWICKLUNGEN DURCH INTERVENTIONEN/PROJEKTE FÖRDERN KÖNNEN ist dafür ein zentraler Kompetenzbereich: "don´t talk about it, do it“. Konkret werden die Anwendung der grundlegenden Theorien und Methoden des "Strategic Urban Management" vermittelt, - anhand eines Cases: Effekte des Wiederaufbaus im Ahrtal. (regionalökonomische Impactanalysen; Bewertung von sozialen und ökologischen Effekten des Wiederaufbaus.
• Informelle Stadtentwicklung 260.671; 2,5 ECTS; VU Andreas Hofer
„Die informelle Stadt: Interpretationen, Prozesse, Akteur*Innen."
Zentrales Thema der Lehrveranstaltung ist die Auseinandersetzung mit Zielen, Praktiken und Effekten von informellen Urbanisierungsprozessen im internationalen Kontext und das Schaffen von Verständnis von Bottom-up Prozessen.
• Anforderungen u. Grenzen der Entwicklungssteuerung 260.673; 3,0 ECTS; RingVO
Rahmenbedingungen und Einflussfaktoren für Planung und Steuerung der Entwicklung von Stadtregionen werden hier aus unterschiedlichen und multidisziplinären Perspektiven aufgezeigt und diskutiert.
9 Vortragende: Ute Schneider, Rudolf Giffinger, Marijana Sreckovic, Paul Rajakovics, Ian Banerjee, Elisabeth Leitner, Katharina Kirsch-Soriano, Andrea Überbacher, Robert Korab.
• 4) Prozesssimulation 260.281; 2,0 ECTS; SEM Wolfgang Gerlich
Planung als sozialer Prozess: Erarbeiten eines Verständnisses für die Akteur*innen und Beziehungslandschaften zwischen Politik, Verwaltung, ExpertInnen, Medien, Zivilgesellschaft; Vermittlung von Tools zur Analyse von sozialen Prozessen; Überblick über Formen der Intervention in soziale Systeme; Exemplarische Anwendung von Tools der Analyse und Steuerung speziell für das Management von Transformationsprozessen.
Bitte beachten Sie die detaillierten Inhalte und das jeweilige Timing der einzelnen Lehrveranstaltungen im zugehörigen TISS-Eintrag.