Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage komplexe Entwurfsaufgaben aus dem Fachgebiet des Städtebaus eigenständig, systematisch und mit originärem, zeitgemäßen Entwurfsansatz auf der Grundlage einer präzisen gestalterischen Sprache bearbeiten. Sie haben die Kompetenz, Handlungsfelder im urbanen Kontext zu erkennen und entsprechende städtebauliche Lösungsansätze zu entwickeln. Die Studierenden können eigenverantwortliche Recherchen und themen-bezogene Grundlagen erheben. Sie sind in der Lage, Entwurfskonzepte zu erstellen und diese in Form von Strategie- Entwurfs- und Detailplänen in Teamarbeit umfassend darzustellen und zu präsentieren. Im Stegreif-Entwerfen liegt durch die kurze Bearbeitungszeit ein weiterer Schwerpunkt in der prozessoptimierten, kollektiven und pointierten Entwurfsarbeit.
Paris s’éveille… Reinventing Paris… Leitsprüche dieser Art umschreiben aktuell höchst interessante urbane Transformationsprozesse, welche vor dem Hintergrund eines rasant steigenden Wohnraumbedarfs und (klima)politisch motivierter Adaptionsmaßnahmen zu lesen sind: brachliegende, unternutzte bzw. fremdgewidmete Flächen werden zu zentralen Stadtentwicklungsgebieten: Zones d’Aménagement Concerté - ZAC. Gleichzeitig wird massiv am Umbau des öffentlichen Raums gearbeitet: der Rückbau von Stellplätzen, die Expansion der Radverkehrsinfrastruktur und eine intensive Durchgrünung der Stadt sollen das Mobilitätsverhalten der Bevölkerung nachhaltig beeinflussen, den CO2-Ausstoß verringern und letztendlich den Heat Island Effekt reduzieren. Parallel zu diesen Verbesserungsbestrebungen verzeichnet die Stadt aber auch eine Art Exodus, ausgelöst durch den exorbitanten Höhenrausch im Wohnungsmarkt und verstärkt durch ein neues „pandemisches“ Großstadt-Milieu.
Das Stegreifentwerfen findet im Rahmen der Städtebau-Exkursion nach Paris statt. Es ist ein Co-LVA zusammen mit dem Wohnbau-Stehgreifentwerfen Paris (Leitung Max Utech) und wird in Kollaboration mit den Architekturuniversitäten ENSA La Villette und ENSA Belleville abgewicklet. Wir werden die Stadt gemeinsam erforschen und vor Ort entwerfen. Dazu bekommen wir einen Einblick in die Pariser Stadtplanungspraxis durch APUR (Atelier parisien d'urbanisme), LAN (Umberto Napolitano), Hamonic+Masson und Nouvelle AOM Chartier-Dalix (alle angefragt).
Anmeldung: verschoben ins Herbstsemester 03.05. - 07.05.2021 mit Portfolio (max. 10MB) per Email an angelika.psenner@tuwien.ac.at
Einführungstermin: verschoben ins Herbstsemester (Projektraum STB - 5/260 oder ZOOM Meeting-ID: 944 2416 1964)
Exkursionstermin: verschoben ins Herbstsemester Juni 2021, ca. 9 Tage in Paris (vorbehaltlich die Covid-Situation lässt die Abhaltung einer Exkursion zu)
Exkursionskosten: ca. 350 Euro Unterkunft, ca. 150 Euro An-/Abreise
Videopräsentation der LVA: https://tube1.it.tuwien.ac.at/videos/watch/f6826af8-f087-47bf-b404-29396c41e169
Das Stegreif-Entwerfen wird sich zeitlich (abgesehen von einem Einführungstermin in Wien) ausschließlich auf den Zeitraum der Exkursion nach Paris beschränken. In Spaziergängen, Workshops und Präsentationsterminen werden in Kollaboration mit der ENSA Belleville/ENSA La Villette relevante städtebauliche Themen diskutiert, erforscht und in Entwurfsaufgaben behandelt.
