Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage, die vielschichtigen Themen der Landschafts- und Freiraumplanung in Hinsicht auf Nachverdichtung und Stadterweiterung zu verstehen, zu reflektieren und zwecks Entwerfens als gesamten Themenkomplex zu betrachten und planerisch zu behandeln. In der Veranstaltung erwerben sie die Fähigkeit, ihre gewonnenen Erkenntnisse bezüglich der aktuellen Covid 19 induzierten gesellschaftspolitischen wie ökonomischen Lage in einem fachlich fundierten, gestalterisch adäquaten und bestenfalls visionären Entwurf zu entwickeln.

Welchen Anforderungen muss eine krisenfeste Stadterweiterungsstrategie urbaner öffentlicher Räume genügen, um die Lebensqualität auf Quartiersebene unter der Prämisse des Klima- und Gesellschafts-Wandels nachhaltig sicherzustellen?

Im Rahmen dieses Entwerfens verfolgt das Betreuungsteam das Ziel, Studierenden der Architektur für die aktuell brennendsten Themen der Stadtplanung zu sensibilisieren. Welche Planungsinstrumente sind dazu in Wien geeignet bzw. wo fehlen die Themen der Klimawandelanpassung und der Pandemie der letzten Monate und Jahre? Die Studierenden sollen mögliche Zugänge aufzeigen, entwickeln und gemeinsam – auch mit Vertretern der Stadtplanung - diskutieren.

 Themen des Entwerfens

Klimaanpassung im Städtebau, in der Landschaftsarchitektur, im öffentlichen Raum,

Auswirkung der Pandemiesicherheitsregeln auf die Nutzung des öffentlichen Raumes, seine Beschaffenheit und Aufenthaltsqualitäten

Smart City Konzept und Pandemie: ein Reality Check

Beobachtungen und Reflexion vor Ort, Lesbarkeit der Stadt (frei nach K. Lynch)

Grundlagenvermittlung

Eigenständige Grundlagenvertiefung mit Inputs und Feedback

Expert*innen Vorträge (u.a. Volkmar Pamer – Zielgebietskoordinator der MA21, Simon Tschanett -Mitglied des Klimabeirats der Stadt Wien)

Begleitete Konzeptentwicklung auch durch Gastkritiker*innen

Hintergrund

Die Klimakrise ist da und wirkt immer stärker auf unseren Lebensalltag - gerade in den Städten und urbanen Ballungsräumen. In dem Zusammenhang und darauf reagierend, gibt es schon eine Menge an Deklarationen, Bekenntnissen, Fachkonzepten und Erklärungen in Österreich und der Stadt Wien, die die erlebbaren klimatischen Veränderungen sowohl aus globaler Sicht wie auch auf lokaler Ebene thematisieren.

Trotzdem wächst die Stadt Wien ungebrochen weiter und zeigt in den städtischen Entwicklungsachsen auf Basis des STEP 2025 (Stadtentwicklungsplan) vor allem eine starke Verdichtungstendenz mit der wesentlichsten Funktion zur Schaffung von Wohnraum.

Das Stadterweiterungsgebiet – In der Wiesen – südlich des Wohnparks Alt Erlaa liegt im Herzen des Entwicklungsgebietes Liesing Mitte im Süden von Wien. Direkt an der U-Bahnachse der U6 sollen hier in den kommenden Jahren – auf dem Grund ehemaliger Gärtnereien und landwirtschaftlich genutzter Flächen – ca. 3.500 neue Wohnungen entstehen.

Die Flächen sind zumeist zwischen den Bauträgern schon großflächig aufgeteilt.

Im Norden grenzt das Gebiet an die Wiesenstadt, die bereits in den 90er Jahren errichtet wurde sowie im Süden an das Stadterweiterungsgebiet in der Wiesen Süd / Carlbergergasse, das in den letzten Jahren von verschiedenen Wohnbauträgern entwickelt und gebaut wurde.

Gemeinsame Redaktion eines Masterplans für die Wiesenstadt - Mitte fußend auf den Prinzipien des STEP 2025 der Stadt Wien. Soweit Covid 19 sicherheitsbestimmungskompatibel als Plenum-Aufgabe geplant.

Entwurf Teilbereiche (Kleingruppenarbeit), freie Themaschwerpunkte wie: Straßen, Park- und Platzflächen, Siedlungsraum, Freiraum im Wohnbau, Übergänge und Zugänge ins angrenzende und bestehende Stadtgebiet, Vegetationsausstattung im Zeichen der Klimawandelanpassung etc.