Hinterstoder (Traunviertel, OÖ, ca. 600 Meter ü.d.M.) ist der hinterste Ort im landschaftlich beeindruckenden Stodertal. Etwa 1000 Hauptwohnsitze, knapp 700 Zweitwohnsitze, ein außergewöhnlich hohes Durchschnittsalter, eine ortstypische Leerstandsproblematik. Ende Februar 2016 kehrt der Alpine Skiweltcup nach Hinterstoder zurück. Es werden an die 40.000 Fans erwartet. Der grüne Talboden wird wieder zum Parkplatz mutieren. Unter den markanten Gipfeln der Pyhrnregion ist die alpine Landschaft längst mehr oder weniger ¿sanft¿ für den Tourismus zugerichtet worden. Jedes Jahr wartet man nervös auf den ersten Schnee, oder zumindest auf Temperaturen, die eine ausreichende Produktion von Kunstschnee ermöglichen.
Welche Entwicklungen zeichnen sich für den Ort und seine Bevölkerung in diesen Spannungsfeldern zwischen Künstlichkeit und alpiner Natur, Globalisierung und Bodenständigkeit, drohendem Bevölkerungsrückgang und angeheiztem touristischen Standortwettbewerb ab? Verweisen die ausgezeichneten Architekturprojekte, die in den letzten Jahren in Hinterstoder realisiert wurden, schon auf einen grundlegenden Wandel traditioneller regionaler Identität? Werden die Alpen urban? Werden sie progressiv zum Stadtpark? Welche alternativen Entwicklungsoptionen könnte es geben?
Hinterstoder wurde 2009 zur LandLuft Baukultur-Gemeinde gekürt. Im Rahmen der Lehrveranstaltungen wird es darum gehen, auf Basis eines vertieften Verständnisses der ortstypischen Themenlagen und der bisherigen Entwicklungen zukunftsweisende Fortsetzungsgeschichten zu entwerfen und adäquat darzustellen. Am Beispiel Hinterstoder werden Fragen zu diskutieren und Szenarien zu entwickeln sein, die weit über den Einzelfall hinaus relevant sind.
Einführung organisatiorisch: 7. März 2016, 14:00 im ZS Panigl EG
Einführung inhaltlich: 7. März 2016, 16:00 im ZS Panigl EG
Exkursion Hinterstoder (verpflichtend): 12.-16. April 2016