Gerade im Spitalsbereich unterliegen Gebäude infolge demographischen Entwicklungen und des technischen Wandels permanent Veränderungen. Äußere Einflüsse führen dazu, dass eine auf Prognosen basierende zukunftsorientierte Planung auf Aktualität überprüft und gegebenenfalls überarbeitet wird. Eine solche rollierende Planung trägt dazu bei, dass geänderten Voraussetzungen Rechnung getragen werden kann.
Ziel der Lehrveranstaltung ist es, den Studierenden anhand eines konkreten Krankenhauses die Besonderheiten einer prognostizierenden Planung näher zu bringen. Dabei werden zunächst alle drei Maßstabsebenen betrachtet ¿ Makro (Region), Mikro (Krankenhaus) und Nano (Abteilung). Final wird die Entwicklung einer Abteilung innerhalb des Gefüges genauer verfolgt und der Status zu einem bestimmten Zeitpunkt als Vorentwurf erarbeitet.
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Die Lehrveranstaltung gibt zunächst einen generellen Einblick in Gesundheitseinrichtungen: Dazu zählen die geschichtliche Entwicklung, Planungsebenen, Einflussfaktoren für künftige Entwicklungen ("planning for change") genauso wie Grundlagen der Gesundheitsöknomie und der strategische Planung.
Anhand historischer Daten wird die bisherige Entwicklung von Gesundheitsbauten aufgezeigt und ergründet (Neubau, Zubau, Abriss). Danach erfolgt die Analyse möglicher zukünftiger Entwicklungen unter Zuhilfenahme des Spitalskonzepts 2030 der Stadt Wien.
Auf Grundlage der gewonnenen Einblicke sollen für ein konkretes Krankenhaus mögliche künftige Szenarien entworfen und zeitlich unter Berücksichtigung der drei Maßstabsebenen abgebildet werden ¿ Makro (Region), Mikro (Krankenhaus) und Nano (Abteilung). Die so erarbeiteten Erkenntnisse dienen in weiterer Folge als Ausgangspunkt für den Entwurf. Dabei wird für eine bestimmte Abteilung eine Zeitachse erstellt, in der alle räumlichen Entwicklungen aufgezeigt werden. Für einen selbst definierten künftigen Zeitpunkt soll schließlich für diese Abteilung ein Vorentwurf erstellt werden.
Als Ergebnis der Beschäftigung mit der Krankenhausplanung gewinnen die Studierenden Einblicke in die Praxis des Gesundheitswesens im Allgemeinen und dem Entwerfen für Gesundheitseinrichtungen im Speziellen. Das Entwerfen wird des Weiteren durch eine Reihe von Fachvorträgen und Exkursionen begleitet. Eine Kooperation mit der RWTH Aachen ermöglicht zusätzlichen den fachlichen Austausch über nationale Grenzen hinweg.
Nickl-Weller, Christine [Hrsg.]. (2007). Krankenhausarchitektur für die Zukunft. [Berlin]: Braun.
Lohfert, P. (2005). Methodik der Krankenhausplanung. Kopenhagen: Lohfert & Lohfert.
Arbeitsblätter / TU Wien, Institut für Gebäudelehre. Krankenhausbau : Planungsgrundlagen: Begriffsbestimmung & Definition, Raumanforderungen & Raumbedarf, Einrichtungen & Ausstattung, Normen & Gesetze. (1997). Wien: Inst.