Das Seminar wird im Sommersemester 2017 NICHT angeboten!
Ziel dieser Lehrveranstaltung ist es alltagskulturelle Phänomene in den Blick zu nehmen und dazu ein kleines empirisches Projekt durchzuführen. Die Studierenden werden mit dem soziologischem Handwerk vertraut gemacht, lernen Interviews zu führen und empirisches Datenmaterial zu interpretieren. Im Zuge des Seminars soll eine eigenständige wissenschaftliche Arbeit geschrieben werden, die 40.000 Zeichen umfasst.
Architekturausstellungen
Architekturstudierende sind mit Ausstellungen ¿ als RezipientInnen wie ProduzentInnen ¿ bestens vertraut. Ein Grund, sich in diesem Semester einmal näher mit dem Thema (Architektur)Ausstellung zu befassen. Welche Funktionen erfüllen Ausstellungen im Feld der Architektur? Welche Formen und Formate lassen sich unterscheiden? Mit welcher sozialen Interaktionssituation haben wir es zu tun? Welche Haltungen setzt ein Ausstellungsbesuch voraus? Welches Wissen wird in einer Ausstellung von wem und mit welchem Interesse produziert?
Um das herauszufinden, werden wir eine Ausstellung im Az W (und ev. noch weitere) besuchen und gemeinsam analysieren. Wir werden anfangs unsere Eindrücke nach einem ersten Rundgang in einem Beobachtungsprotokoll festhalten. Neben der Ausstellung wird es interessant sein, die Dokumentation der Ausstellung im Katalog, Kritiken und Berichterstattungen in den Medien in die Analyse einzubeziehen. In der Veranstaltung werden wir uns auch die theoretischen Grundlagen erarbeiten, gemeinsam einschlägige Texte lesen ¿ zur Institution Museum, zum Museumsbesuch (als Praxis und Interaktionssituation), zu Theorien der Repräsentation. Für die Interpretationen ist es wichtig, dass wir uns als KonsumentInnen von Ausstellungen selbst reflektieren und die Machtverhältnisse mitdenken, die einer Ausstellungssituation zugrunde liegen. Ausgerüstet mit theoretischem Wissen werden wir uns die Ausstellung nochmals anschauen und in vertiefenden Interpretationssitzungen die Fragestellungen für die einzelnen Seminararbeiten entwickeln.
Anmeldung: ab 17.2.2015 über TISS-pool; die Studierenden erhalten zentral ein Informationsschreiben
Ort: Modelliersaal Inst. 264/2
Das Seminar wird als Blocklehrveranstaltung abgehalten. Angabe von Terminen folgt.
Allgemein empfohlene Literatur zur Kulturoziologie: Bourdieu, Pierre: Die Feinen Unterschiede. Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1987(frz. Orig.A. 1979) Bourdieu, Pierre: Die Regeln der Kunst. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 2001/1999 (frz. Orig.A. 1992); Bourdieu, Pierre: Der Einzige und sein Eigenheim. Hamburg: VSA-Verl., 2002; Steinert, Heinz: Kulturindustrie. Münster: Westfälisches Dampfboot, 2002 (1998) Resch, Christine: Die Schönen Guten Waren. Die Kunstwelt und ihre Selbstdarsteller. Kritische Theorie und Kulturforschung Bd. 1. Münster: Westfälisches Dampfboot, 1999; Miller, Daniel: The Comfort of Things. Cambridge/UK, Malden/USA: Polity Press, 2011; Christine Resch: Schöner Wohnen: Zur Kritik von Bourdieus 'feinen Unterschieden'. Münster: Westfälisches Dampfboot, 2012.
Es werden ausgewählte Texte zur Verfügung gestellt.