257.035 Wahlseminar Kunstgeschichte
Diese Lehrveranstaltung ist in allen zugeordneten Curricula Teil der STEOP.
Diese Lehrveranstaltung ist in mindestens einem zugeordneten Curriculum Teil der STEOP.

2019W, SE, 3.0h, 4.0EC
TUWEL

Merkmale

  • Semesterwochenstunden: 3.0
  • ECTS: 4.0
  • Typ: SE Seminar

Lernergebnisse

Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage, eine methodisch korrekte, wissenschaftliche Arbeit zu einem kunst- und architekturhistorischen Thema zu verfassen, sich mit fachrelevanter Literatur auseinandergesetzt und eine Anleitung zur Archiv- und Quellenrecherche erhalten.

 

Inhalt der Lehrveranstaltung

Anhand eines jährlich wechselnden Themenschwerpunktes aus dem Bereich der Kunst- und Architekturgeschichte sollen die Studierenden eine wissenschaftliche Arbeit abfassen. Im Rahmen des Seminars werden Ansätze zur methodischen und inhaltlichen Strukturierung der Arbeit vermittelt.

Methoden

Inhatliche thematische Einführung, Anleitung zum wissenschaftlichen Arbeiten. Teilabgaben mit Korrektur, kleine Exkursionen vor Ort, Präsentation von Kurzreferaten und Ausarbeitung eines Handouts. Feedback zu allen Abgaben.

Prüfungsmodus

Schriftlich und Mündlich

Weitere Informationen

ACHTUNG: Die Anmeldung zum Wahlseminar wird zentral vom Dekanat eingerichtet, bitte beachten Sie den Anmeldetermin, der mit dem richtigen Datum dann im TISS steht.

THEMA:

Sakralbau in Wien im 20. Jahrhundert. Von Otto Wagner bis Heinz Tesar.

Termin: Montag, 09-11 Uhr: Beginn: 7. Oktober 2019, Sem. Raum 251

Mit der Errichtung der Steinhofkirche von Otto Wagner (1904-1907) setzte im Sakralbau in Wien eine neue Ära ein, die den endgültigen Bruch mit den historistischen Traditionen des 19. Jahrhundert bedeutete. Die neuen Raumlösungen, die sich aus dem Zweck, der Funktion und der Anwendung der modernen Materialien wie Eisenbeton ergaben,  führten zu außergewöhnlichen Bauten, wie etwa der Heilig-Geist-Kirche von Josef Plecnik in Ottakring (1910-1912). In der Zwischenkriegszeit, insbesondere im sogenannten Ständestaat, kam es im Zuge des politischen Katholizismus zu einer regen Sakralbautätigkeit. Die wichtigsten Architekten der dreißiger Jahre waren Clemens Holzmeister und Robert Kramreiter, die beide enge Kontakte zur liturgischen Bewegung in Deutschland hatten.

Die nach dem Zweiten Weltkrieg steigende Zahl der Gläubigen löste in der Nachkriegszeit einen regelrechten Bauboom  aus, der sich in einer unglaublichen Vielzahl und Vielfalt von neuen Kirchenbauten widerspiegelt. Parallel dazu erfolgte innerhalb der katholischen Kirche eine Reformbewegung, die ihren Höhepunkt im Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) fand. Die Kirche wurde nicht mehr als Denkmal von Macht begriffen, sondern als Raum für die Gemeinde. Die neu errichteten Kirchen vereinigten zeitgenössische ästhetische Vorstellungen mit bahnbrechenden theologischen Neuerungen. Die durch das Zweite Vatikanum veränderten pastoralen Leitlinien der katholischen Kirche schufen neue Voraussetzungen und eröffneten ein Experimentierfeld für den Kirchenbau der Moderne, die sich sowohl in neuen räumlichen Lösungen als auch in neuen Konstruktionsformen und Materialien abzeichneten. Diese Entwicklung hat den sakralen Raum des 20. Jahrhunderts nachhaltig geprägt und noch heute wirken ihre schlichten Räume und Baumaterialien radikal.

Ziel:

Im Seminar wollen wir anhand von ausgewählten Sakralbauten in Wien der Frage nachgehen, wie sich diese Bauaufgabe im 20. Jahrhundert entwickelte und wie die Architekten (Ottokar Uhl, Rudolf Schwarz, Roland Rainer, Johann Georg Gsteu, Josef Lackner, Fritz Wotruba, Johannes Spalt, Heinz Tesar etc.) auf die zeitgenössischen Voraussetzungen, die um die Jahrhundertwende, im sogenannten Austrofaschismus  und insbesondere durch das Zweite Vatikanum geschaffen wurden, in ihren Bauten reagierten bzw. welche architektonischen Lösungen gefunden wurden. Ebenso soll die Auswirkung dieser Entwicklung auf den weiteren Kirchenbau im Speziellen und der Architektur im Allgemeinen untersucht werden.

Am Beispiel eines Gebäudes soll jede/r TeilnehmerIn lernen, die Baugeschichte zu erforschen, die Typologie des jeweiligen Sakralbaus zu erfassen, sich Gedanken zur Materialität, Konstruktion und Ausstattung der jeweiligen Kirche zu machen und diese mit den architekturhistorisch korrekten Begriffen zu beschreiben.

 Methode:

Neben inhaltlichen Einführungen wollen wir möglichst viele Kirchen vor Ort besichtigen und analysieren. Im Rahmen dieser kleineren Exkursionen sind von den Studierenden kurze Referate zu  präsentieren. Alle anderen  halten ihre Referate im Seminarraum, wo wir auch genügend Zeit für Diskussionen einplanen. 

 Anforderung:

Jede/r TeilnehmerIn hat eine schriftliche, methodisch einwandfreie, wissenschaftliche Arbeit (Umfang ca. 10-15 Seiten Fließtext) über einen Sakralbau zu verfassen, der eine architekturhistorische Analyse und eine bautypologische Kontextualisierung zum Thema hat. Von den TeilnehmerInnen sind teilweise vor Ort bzw. im Seminarraum Kurzreferate zu halten und Hand-outs auszuarbeiten.

Die Anwesenheit bei der gesamten Lehrveranstaltung ist verpflichtend. Bei Abwesenheit ist ein entsprechender Nachweis zu erbringen (Krankmeldung). Die Anwesenheit in der LV „Thematische Einführung“ (7. Oktober 2019) ist verpflichtend. Bei Nichtteilnahme wird der Seminarplatz weitergegeben.  

In der Benotung der Leistung fließen folgende Kriterien mit ein: Schriftliche Arbeit, Anwesenheit, Vortrag Referat, Mitarbeit.

 Ablauf:

Das Seminar wird geblockt, d.h., dass nicht jede Woche ein Termin stattfindet. Dafür werden wir bei den Tagesexkursionen manchmal länger unterwegs sein, was rechtzeitig angekündigt wird. Neben einer thematischen Einführung, der Einführung zum wissenschaftlichen Arbeiten und einem Fachvortrag werden wir in Tagesexkursionen in Wien gemeinsam einzelne Sakralbauten vor Ort besichtigen.

 

 

PROGRAMM :

 

Thematische Einführung: 07. 10. 2019, 09 Uhr Sem.-R.  251

Themenvergabe (über TUWEL): 10.10. 2019, ab 9 Uhr

Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten: 14.10. 2019, 9 Uhr Sem.-R.  251

Vortrag Dr. Inge Scheidl: 21. 10. 2019: Kirchenbau im Wien der Jahrhundertwende (Arbeitstitel)

 1.       Exkursion: 04.11. 2019

Treffpunkt: 9:00 Rektoratskirche Christus, Hoffnung der Welt,  22., Heinz Tesar

Donaucitystr. 4 (U1 Kaisermühlen),

10:30-11:30 St. Florian, Rudolf Schwarz , 5., Wiedner Hauptstr. 97-99

11:45 Friedenskirche, Robert Kramreiter, 10., Quellenstraße 197

 2.       Exkursion: 18. 11. 2019

Treffpunkt: 9:30 Steinhofkirche, Otto Wagner, 14, Otto- Wagner-Spital

11:00-12:00 Pfarrkirche Oberbaumgarten, Johann Georg Gsteu, 14., Hütteldorfer Str. 282,

12:30 Pfarrkirche Lainz-Speising, Josef Lackner, 13., Kardinal König Platz 2

 

Abgabe Literaturliste, Inhaltsverzeichnis, Forschungsfrage  über TUWEL: 24.11. 2019

 3.       Exkursion: 02. 12. 2019

Treffpunkt: 9:00 Heilig-Geist-Kirche, Josef Plecnik, 16., Herbststr. 82

10:15-11:15 Christkönigskirche, Clemens Holzmeister, 15., Vogelweidplatz 7

11:45-12:45 Kirche am Schöpfwerk, Viktor Hufnagl, 12., Lichtensterngasse 4

13:10 St. Salvator am Wienerfeld, Johannes Spalt, 10., Wienerfeldgasse 11

 

Kurzreferate: 09.12. 2019, ab 09 Uhr, Sem. R. 251

Kurzreferate: 16.12. 2019, ab 09 Uhr, Sem. R. 251

 

Abgabe der Seminararbeit:  31. Jänner 2020, korrigierte Endabgabe: 2. März 2020

 

 

Beachten Sie beim Verfassen der Ausarbeitung bitte die Richtlinie der TU Wien zum Umgang mit Plagiaten: Leitfaden zum Umgang mit Plagiaten (PDF)

Vortragende Personen

Institut

Leistungsnachweis

Abgabe einer wissenschaftlich korrekten Seminararbeit, Teilnahme, Zwischenabgaben, Referate

Bewerbung

TitelBewerbungsbeginnBewerbungsende
Wahlseminare WS1916.09.2019 09:0030.09.2019 23:59

Curricula

StudienkennzahlVerbindlichkeitSemesterAnm.Bed.Info
033 243 Architektur Keine Angabe6. SemesterSTEOP
Lehrveranstaltung erfordert die Erfüllung der Studieneingangs- und Orientierungsphase STEOP

Literatur

Handapparat am Institut. 

Vorkenntnisse

keine

Weitere Informationen

Sprache

Deutsch