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253.M12 Integratives Entwerfen Bachelor Radikale Symbiose 2 - Unbestimmte Wände
Diese Lehrveranstaltung ist in allen zugeordneten Curricula Teil der STEOP.
Diese Lehrveranstaltung ist in mindestens einem zugeordneten Curriculum Teil der STEOP.

2024W, UE, 12.0h, 15.0EC

Merkmale

  • Semesterwochenstunden: 12.0
  • ECTS: 15.0
  • Typ: UE Übung
  • Format der Abhaltung: Präsenz

Lernergebnisse

Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage konzeptuelles und konstruktives Denken, sowie verfeinerte Entwurfs- und Vermittlungswerkzeuge effektiv anzuwenden. Sie besitzen die Fähigkeit verschiedene Aspekte der Architektur und des Hochbaus in  unterschiedlichen Maßstäben synchron zu denken.Die Studierende haben die Kompetenz, Entwurfskonzepte zu entwickeln, auszuarbeiten, umfassend darzustellen und schlüssig zu präsentieren.

Inhalt der Lehrveranstaltung

In den Straßen Wiens begegnen uns hohe, blinde Brandmauern. Wie stille Figuren bevölkern sie die Stadt. Mit bröckelndem Putz oder sichtbarem Mauerwerk (das nie auf Sicht gemauert wurde) begegnen sie uns in einer beiläufig skulpturalen Qualität, die keine gewollte ist, sondern sich aus der einfachen Tatsache ergibt, dass, aus welchen Gründen auch immer, das eigentlich zweckgemäße Anbauen (noch) nicht passiert ist. Als fensterlose Außenwände zeigen sie den genauen Querschnitt eines Gebäudes und erzählen aufmerksamen Betrachter_Innen einiges über dessen Innenleben.

Diese Wände stehen nicht nur in typischen Baulücken, sondern mitunter an historisch gewachsenen Bruchstellen der ansonsten geschlossenen gründerzeitlichen Blockrandbebauung: dort sind sie unbestimmte Wände. Als „Fehlstellen“ erzählen sie von einer Stadt im Wandel. Räumlich sind sie komplex und stehen meist in Bezug zu ambivalenten Restflächen. Ihre ursprüngliche Funktion, also der Schutz vor dem Übergriff eines im angrenzenden Gebäude ausgebrochenen Feuers, darf an diesen Orten hinterfragt werden. Sie bilden Ausnahmen in der Regelmäßigkeit der Stadt und bieten Raum für architektonische Experimente.

Restraum ist wertvoll, unverzichtbar, nicht so sehr als Baureserve, mehr für das Seelenleben in der Stadt. (Rummel 2016)

Als urbane Orte sind die Brandmauern Wiens das Thema der Entwurfsübung. Wir werden untersuchen, wie an diesen Wänden mit klugen Ergänzungen neue Beziehungen zur Stadt entstehen können. Dabei denken wir an „Prothesen“, „Rucksäcke“, „Masken“ oder „Fühler“: architektonische Elemente, die den bestehenden Gebäuden hinzugefügt werden, und dabei mehrfachsinnige Gebrauchsmöglichkeiten und symbiotische Beziehungen ermöglichen. Gemeinsam folgen diese baulichen Vorschläge dem übergeordneten Leitgedanken von vernetzt gedachten, punktuellen städtischen Infrastrukturen.

Die Erweiterungen sollen konstruktiv intelligent gestaltet sein und auf dem Wissen der Bautechnik der gründerzeitlichen Bestandsbauten aufbauen. So werden wir die hybriden Konstruktionsweisen dieser Epoche kennenlernen und sie in zeitgenössische Strukturen übersetzen. Der Fokus liegt darin, die bestehenden Gebäude in ihren urbanen Kontext zu interpretieren und das Verhältnis zum Stadtraum durch präzise Ergänzungen neu zu definieren.

Dabei ist es wichtig, eine Sensibilität für das spezifische Wesen dieser Wände und Orte zu entwickeln. Wir fragen uns, wie viel Veränderung notwendig und wie viel genug ist. Die Beschäftigung mit Fragen der Energieerzeugung, des klimabewussten Umgangs mit Ressourcen oder der Kohabitation mit anderen Spezies leiten die Untersuchung möglicherweise unerwarteter technischer und gestalterischer Potenziale. Dabei sollen die Ergänzungen respektvoll mit dem Vorhandenen umgehen, dessen Geschichte weitererzählen und dabei Möglichkeiten subversiv-künstlerischer Verfremdungen ausloten.

Im Verlauf dieses Semesters werden wir als Gruppe gemeinsam analysieren und konzeptionieren. Die individuellen Entwurfsgedanken werden über das Semester hinweg im Kollektiv diskutiert. Inputs von Fachpersonen, Workshops und kollaborative Übungen werden hierbei methodisch eingesetzt. Diese Arbeitsweise erfordert die engagierte Teilnahme aller Beteiligten im gesamten Semester. In allen Phasen kommt der Arbeit mit physischen Modellen eine elementare Rolle zu - Freude am Modellbau wird vorausgesetzt.


MacIver-Ek Chevroulet + Comte/Meuwly, Sunset, 2020

Methoden

Wöchentliche Besprechungen finden am Donnerstag im SR A/B von 9 bis 17h statt

Termine
(Änderungen vorbehalten)

  • Kick-Off
  • Exkursion
  • Workshop mit Stephan R. Thierbach
  • 1. Zwischenpräsentation
  • Mini-Symposium
  • 2. Zwischenpräsentation
  • Schlusspräsentation
  • Supercrit Radikale Symbiose 2

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Die Lehrveranstaltung ist ein Teil des Semesterentwerfen »Radikale Symbiose II« des Forschungsbereichs Hochbau und Entwerfen (HB1) an dem fünf Gruppen beteiligt sind. Gemeinsam wird eine Auftaktveranstaltung mit anschließender Exkursion nach Salzburg und Bad Gastein Anfang Oktober organisiert (weitere Informationen siehe unten), sowie ein Mini-Symposium zum Thema der ‚Radikalen Symbiose‘ mit internationalen Gästen Anfang Dezember. Außerdem werden zwei gemeinsamen Zwischenpräsentationen, im November und Dezember sowie eine Schlusspräsentation mit Supercrit in Januar zusammen durchgeführt.

Prüfungsmodus

Prüfungsimmanent

Weitere Informationen

Der Einstieg in das Entwerfen erfolgt über eine verpflichtende Exkursion von 10.10. - 12.10. nach Salzburg. Der EXK-Beitrag beträgt ca. € 240,-- und beinhaltet Kosten für die Unterkunft in Mehrbettzimmern inkl. Frühstück, Vorträge, ganztägige Busrundfahrt, Eintrittsgelder und Führungen. Die Teilnahme ist erst nach Überweisung dieses Betrages gesichert. (Sie erhalten diesbezüglich eine Rechnung per Mail.)  Nicht enthalten sind die Kosten für An- und Abreise nach Salzburg (diese erfolgt individuell), Kosten für Mittag- und Abendessen sowie persönlichen Ausgaben  Bitte bringen Sie einen gewissen Betrag an Bargeld mit.

Mit der Teilnahme erhalten die Studierenden ein Zeugnis für die Exkursion (2 ECTS) 253.M05 

Anmeldungen per Portfolio über TISS zusammen mit dem Datenblatt, (zu finden unter der entsprechenden Entwerfen-LVA/Kommunikation/Unterlagen/Dateien/Datenblatt). Ebenso beizulegen ist die Einwilligung zur Datenverarbeitung. Die Datenblätter sind ab Beginn des Anmeldezeitraums verfügbar.

Vortragende Personen

Institut

Leistungsnachweis

xxxx

LVA-Anmeldung

Nicht erforderlich

Curricula

StudienkennzahlVerbindlichkeitSemesterAnm.Bed.Info
033 243 Architektur Keine Angabe6. SemesterSTEOP
Lehrveranstaltung erfordert die Erfüllung der Studieneingangs- und Orientierungsphase STEOP

Literatur

Es wird kein Skriptum zur Lehrveranstaltung angeboten.

Weitere Informationen

Sprache

Deutsch