Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage konzeptuelles und konstruktives Denken, sowie verfeinerte Entwurfs- und Vermittlungswerkzeuge effektiv anzuwenden. Sie besitzen die Fähigkeit verschiedene Aspekte der Architektur und des Hochbaus in  unterschiedlichen Maßstäben synchron zu denken. Die Studierende haben die Kompetenz, Entwurfskonzepte zu entwickeln, auszuarbeiten, umfassend darzustellen und schlüssig zu präsentieren.

Weiters sind Studierende in der Lage kritisch und projektspeziefisch moderne Produktions- und Errichtungsmethoden des Holzbaus zu diskutieren, einschließlich die verschiedene Techniken und Verfahren der Errichtungsmethoden zu bewerten und deren Anwendbarkeit für spezifische Bauvorhaben zu bestimmen.
Ebenso sind die Studierenden in der Lage die Grundprinzipien des mehrgeschossigen Holzbaus, insbesondere in Bezug auf Grundrisslogik, Statik, Schallschutz und Brandschutz, zu beschreiben und anzuwenden.

Als urbanes Ballungsgebiet sieht sich Wien einem großen Verdichtungsdruck ausgesetzt um der drängenden Nachfrage nach bezahlbaren Wohnraum und erforderlichen Gemeinschaftsflächen, wie auch Gewerbeflächen zu begegnen.
Neben Strategien wie Aufstockung und dem Aktivieren von Konversionsflächen (z.B. Nordwestbahnhof), sucht die Stadt Wien auch gezielt nach Lösungen bestehende Strukturen nachzuverdichten.

Hierzu wurden drei vergleichbare Baulücken im Umfeld des Nordwestbahnareals in Wien bestimmt, welche noch Nutzflächenreserven anbieten.

Auf diesen Flächen soll anhand eines Entwurfes untersucht werden, wie die Potentiale des modernen mehrgeschossigen Holzbaus und deren Produktions- und Errichtungsweise möglichst umfassend eingesetzt werden können.

Es soll geprüft werden, ob der moderne Holzbau dazu beitragen kann, in dicht bebauten Strukturen emissionsarm und konfliktreduzierend Wohnraum zu schaffen. Dabei wird die These untersucht, dass diese Bauweise städtischen Baustellen ermöglicht, ohne die direkten Anrainer durch eine langfristige und lärmintensive Bautätigkeit über ein verträgliches Maß hinaus zu beeinträchtigen.

Durchführung:
Nach einem einleitenden Input zu Semesterbeginn werden die einzelnen Bauplätze gemeinsam begangen.
In wöchentlichen Tischkritiken Dienstags, 13 - 19 Uhr, werden dazu Analysen und Referenzen in Einzelleistung erarbeitet.
Durch die klare Eingrenzung der Entwurfsaufgabe soll schnell und zielgerichtet in die Gebäudestruktur, Grundrisse und Konstruktion gearbeitet werden.

Ziel ist eine holistische Planung einer „Lückenfüllung“ nach den Prinzipien und Logiken des modernen Holzbaus.

Neben der kontinuierlichen Betreuung durch Jakobus Schwarz mit Juri Troy (BML Stiftungsprofessur Holzbau und Entwerfen im urbanen Raum) wird die Entwurfsarbeit durch Inputveranstaltungen weiterer Kompetenzbereiche unterstützt:

- Univ.Prof.in Dipl.-Ing.in Dr.in techn. Iva Kovacic (Forschungsbereich Integrale Planung und Industriebau / Forschungsbereich Integrale Gebäudetechnik)
- wie auch Univ.Prof. Dipl.-Ing. Peter Bauer (Forschungsbereich Tragwerksplanung und Ingenieurholzbau)

Es ist geplant eine Tagesexkursion zu Produktionsstätten, Forschungsstätten und Baustellen durchzuführen, um modernen Holzbau vor Ort kennenzulernen.

Zu Beginn wird es Anfang November (07.-08.11.24) einen Entwurfsworkshop in der TVFA-Halle geben, Mitte November (26.11.24) erfolgt die Zwischenpräsentation, abschließend Ende Januar 2025 die Endpräsentation (30.01.25).

Um gut in die Logik des Holzbaus einzusteigen, wird direkt es zu Beginn des Semesters eine kick-off Übung geben, welche in der darauffolgenden Woche (08.10.24) zu präsentieren ist. Das Thema wird KNOTENPUNKTE sein, welche in Grundriss, Schnitt, Axonometrie wie auch einem Modell darzustellen sind.
Planen Sie hierzu die erste Woche entsprechend ein.

Hinweis: Das Entwerfen und Entwickeln in Einzelarbeit kann bereichernd, wie auch intensiv sein. Es ist angedacht neben der Einzelkritik gemeinschaftliche Diskussionsrunden zu projektübergreifenden Themen abzuhalten.

Einzelarbeit:

• Auseinandersetzung mit modernen Produktions- & Errichtungsmethoden des Holzbaus
• Analyse von Referenzprojekten
• Analyse des Grundstücke (welche programmatische Ergänzungen sind erforderlich, welche bauliche Ausnutzung ist sinnvoll, etc.)
• Vorschlag der baurechtlichen Ausnutzung
• Entwurf eines mehrgeschossigen Holzbaus (Hauptteil)

Anmeldungen per Portfolio über TISS

Literaturhinweis:

Holzbau:

Kaufmann, H., Krötsch, S. & Winter, S. (2017). Atlas mehrgeschossiger Holzbau

Drexler, H. (2021). Open Architecture: nachhaltiger Holzbau mit System. Jovis Verlag.

Steiger, L. (2020). Basics Holzbau. Birkhäuser.

Wohnbau:

Hofmeister, S. (2018). Wohnungsbau: Kostengünstige Modelle Für Die Zukunft.

Marbo, I. (2021). Bauen Für Die Gemeinschaft in Wien / Building for the Community in Vienna: Neue Gemeinschaftliche Formen des Zusammenleben / New Communal Forms of Cohabitation. Detail Special.

Regeln/Normen:

- Wiener Bauordnung

- Basics Barrierefrei Planen, Isabella Skiba / Rahel Züger

- Ö Norm B 1600 Barrierefreiheit

- OIB 2 & OIB 4

- Teilnahme an Tagesexkursion "Moderner Holzbau" (wenn angeboten) am 15.10.2024, ganztägig!

- Abgabe kick-off Übung

- Anwesenheit zu Tischkritiken

- Präsentation von Recherche/-Analyseergebnisse

- Zwischenpräsentation  zu relevanten Abschnitten im Entwurfsprozess mittels Beamer-/Plakatpräsentation und Arbeitsmodell

- Erarbeitung und Präsentation eines finalen Entwurfes anhand von Plakaten, Abgabemodell (Konzeptmodell, Strukturmodell Detailmodell), Mappe

- nicht erforderlich
- Wohnbaukenntisse wünschenswert
- Holzbaukenntnisse hilfreich