Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage, komplexe Entwurfsaufgaben zu bearbeiten. Ihre Kompetenz reicht vom Erkennen von Handlungsfeldern im urbanen Kontext und Entwickeln entsprechender städtebaulicher Lösungsansätze bis zum Lösen technischer Details für Neubauten und das Bauen im Bestand. Die Studierenden können eigenständige Recherchen und themenbezogene Grundlagen erheben. Sie sind in der Lage, Entwurfskonzepte zu erstellen und diese in Form von Entwurfs- und Detailplänen umfassend darzustellen und zu präsentieren.

“How many dwelling places there would be, fitted one into the other, if we were to realize in detail, and in their hierarchical order, all the images by means of which we live our daydreams of intimacy “. Gaston Bachelard, The poetics of Space, 1964

Wien ist eine Stadt, die reich an unterschiedlichen Wohnkonfigurationen ist, von den klassischen Altbauwohnungen und den Superblöcken des Roten Wiens bis zur „Stadt in der Stadt“; von den großen Siedlungen bis zur neueren „Quartierhaus“-Typologie. Wenn wir jedoch tiefer gehen, stellen wir fest, dass diese Typologien aus mehreren Schichten bestehen. Genau wie beim Konzept der „Stadt in der Stadt“ gibt es Häuser in Häusern, Häuser in Wohnungen, Individuen in Nachbarschaften, Nachbarschaften in Gemeinschaften. Wenn wir es noch genauer betrachten, finden wir Häuser auf Gebäuden, Lebendigkeit unter ausgewiesenen Wohnräumen und Arbeit innerhalb dieser ausgewiesenen Wohnräume.

Wir werden feststellen, dass diese Phänomene genau die Dinge sind, die wir oft nicht vorausplanen können; sie entfalten sich eher organisch und sind immer von der Anwesenheit des Einzelnen geprägt. In diesem Semester werden wir diese beiden Pole erkunden: das Individuum versus das Kollektiv, Supersubjektivität versus Neutralität ─ die Auflösung von Typologien.

“This dream house may be merely a dream of ownership, the embodiment of everything that is considered convenient, comfortable, healthy, sound, desirable, by other people. It must therefore satisfy both pride and reason, two irreconcilable terms”. Gaston Bachelard, The poetics of Space, 1964

Sowohl in formaler als auch in funktionaler Hinsicht werden wir verschiedene Typologien erforschen und nach Rezepten für ein besseres Wohnen in der Zukunft suchen, bei dem ein gewisses Maß an Elastizität der Wohnung unvermeidlich sein wird. Diese Elastizität sollte sowohl funktional als auch räumlich funktionieren und manchmal über die Logik hinausgehen, um Kohärenz zu erreichen.

Im Rahmen der Kuratierung und Gestaltung des Österreichischen Pavillions der Biennale Venedig 2025 durch Michael Obrist, Sabine Pollak und Lorenzo Romito wird in verschiedenen Designstudios ein Denkraum rund um die „Agency for Better Living“ aufgemacht, in der verschiedene relevante Themen rund um diese Wohnfragen gemeinsam mit den Studierenden erforscht werden. 

Die Einführung in den Designprozess beginnt mit der Analyse und Recherche verschiedener Fallstudien in Wien, begleitet von Exkursionen. Die Projektentwicklung erfolgt sowohl in Gruppen- als auch in Einzelarbeit unter Verwendung verschiedener Arten von Zeichnungen und großformatigen Modellen.

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