253.L72 Integratives Entwerfen Bachelor Alte WU – Umbau statt Abbruch
Diese Lehrveranstaltung ist in allen zugeordneten Curricula Teil der STEOP.
Diese Lehrveranstaltung ist in mindestens einem zugeordneten Curriculum Teil der STEOP.

2024W, UE, 12.0h, 15.0EC

Merkmale

  • Semesterwochenstunden: 12.0
  • ECTS: 15.0
  • Typ: UE Übung
  • Format der Abhaltung: Präsenz

Lernergebnisse

Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage, architektonische Lösungsstrategien zu entwickeln, die der Komplexität des Bauens im stadträumlichen und baulichen Bestand Rechnung tragen. Sie können eine entwurfliche Synthese aus den komplexen Anforderungen des Stadtraumes, des Gebäudebestands und seiner baukonstruktiven Rahmenbedingungen wie Bauphysik, Tragwerk und Nachhaltigkeit bilden.
Durch eigenständige Recherchen können die Studierenden bestehende stadträumliche und bauliche Strukturen architektonisch erfassen, planerisch und in Analysemodellen darstellen und auf dieser Basis konzeptionell räumliche Lösungen entwickeln. Sie können die Wechselbeziehung zwischen städtischem Gewebe und Gebäude wie auch dessen Transformation durch dokumentarische Analysen nachvollziehen.
Die Studierenden sind in der Lage, auf Basis eigener Recherche Konzepte und Entwurfsprojekte in Plan, Bild, Modell und Text zu erstellen, im Fachdiskurs zu verorten, zu diskutieren und zu präsentieren.

Inhalt der Lehrveranstaltung

REPARATUR UND RE-USE GEBÄUDEBESTAND
Die Unterscheidung von Bestandsbauten in erhaltenswerte und in wertlose Gebäude, die nach Belieben durch neue ersetzt werden, ist überholt. Angesichts des beschleunigten Ressourcenverbrauchs seit der Industrialisierung und des dadurch verursachten Klimawandels, ist eine entschlossene Dekarbonisierung der Architekturpraxis erforderlich. Der vorhandene Gebäudebestand ist daher grundsätzlich erhaltenswert und dessen Ersatz durch Neubau eine begründete Ausnahme. Reparatur und Transformation werden damit zu zentralen Themen zeitgenössischer Architekturpraxix und dies führt zu einer differenzierten Form des architektonischen Ausdrucks: einer zeitgenössischen Form des Dialogs von Vorhandenem, Subtrahiertem und Neuhinzugefügtem.

CASE STUDY ALTE WU
Die aktuellen Entwicklungen zur Alten WU werfen Fragen auf. Das Universitätszentrum Althangrund soll - Stand März 2024 - abgerissen werden, um einem Neubau Platz zu machen, der wiederum ein Uni-Campus sein wird. In mehreren Bauabschnitten ab 1978 errichtet, steht das komplexe Bestandsbauwerk auf einer Überplattung der Bahntrasse des Franz-Josefs-Bahnhofs und bildet eine aus heutiger Sicht städtebaulich und typologisch problematische Großstruktur.
Die Kritik am Bauwerk als unmaßstäbliche Barriere im gründerzeitlichen Stadtraum ist ernst zu nehmen. Zugleich ist ein Abriss nicht zwingend. Im Gegenteil: statt eines Totalabrisses sind differenzierte Sanieren einer Transformation des Bestands denkbar. Wie lassen sich typologische Themen der Gründerzeit, deren nachhaltiger Erfolg heute anerkannt wird, in die Großstruktur einfügen?

AUFGABE
Parzellierung, Dialog von Fassaden und Straßenraum sowie nutzungsoffene Raumgefüge bilden ein Transformationsziel für die schlecht gealterte Großstruktur der 1970er Jahre. Auf der Grundlage einer strukturellen Analyse des Bestands in Überlagerung mit dem Maßstab der angrenzenden gründerzeitlichen Stadt wird die Alte WU in 20 Baufelder parzelliert. Die entstehenden Stadtbausteine werden in Einzelarbeit durch 20 Studierende als kommunizierende Teile eines neuen, städtischen Bauensembles auf dem Althangrund entwickelt, so dass aus 20 Einzelarbeiten eine neue Nachbarschaft entsteht, die ebenso vielfältig wie dialogfähig und beziehungsreich ist.

Methoden

Ausgehend von der Strategie einer reparierenden Transformation des baulichen und stadträumlichen Bestands werden die Raumpotentiale des Vorhandenen und seine Zeitspuren diskursiv untersucht und in den Kontext der Frage der Dekarbonisierung des Bauens und des öffentlichen Raums für alle gestellt. Basis der Konzeptentwicklung ist eine präzise stadtmorphologische und gebäudetypologische Bestandsanalyse sowie das Lesen und Beschreiben der signifikanten Elemente und Spuren im Stadtraum und Bestand.
- Erarbeitung einer handlungsorientierten Dokumentation zu einer neuen Praxis  nachhaltiger Reparaturstrategien im baulichen und stadträumlichen und Bestand.
- Annäherung an den vorhandenen Stadtraum und seine Raumfolgen von Außenraum, Infrastruktur und Gebäuden sowie zwischen öffentlichen und privaten Räumen erfolgt anhand von Konzept- und Arbeitsmodellen.
- Analyse der vorhandenen Gebäudestruktur und des Tragwerks des auf den Rohbau zurückgeführten Bestandbaus und der Überplattung der Bahntrasse erfolgt mit zwei und dreidimensionalen Analysezeichnungen sowie Strukturmodellen.

Prüfungsmodus

Prüfungsimmanent

Weitere Informationen

TERMINE
Betreuungstag Freitag 10:00 – 18:00

04.10.2023       10:00 – 13:00
Einführungsveranstaltung

04.10.2023       14:00 – 17:00
Bauplatzbegehung

17.10.2024       09:00 – 19:00
städtebaulicher workshop
18.10.2024       09:00 – 19:00
städtebaulicher workshop

08.11.2024       09:00 – 19:00
Konzeptpräsentation

13.12.2024       09:00 – 19:00
Entwurfspräsentation

30.01.2025       09:00 - 17:00
Endpräsentation MAS
30.01.2025       18:00 - 20:00
Symposium Alte WU – Umbau statt Abbruch

31.01.2025       09:00 - 17:00
Endpräsentation BAC

Vortragende Personen

Institut

LVA Termine

TagZeitDatumOrtBeschreibung
Fr.10:00 - 13:0004.10.2024Seminarraum CHEG - ETIT Einführungsveranstaltung

Leistungsnachweis

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltungen setzten die aktive Teilnahme an den wöchentlichen Besprechungen voraus. Bei Besprechungen und Präsentationen ist Anwesenheitspflicht. Teilaufgaben werden in Schritten in der RG-Share dokumentiert. Die Abgabe des Entwerfens ist als analoge Präsentation geplant. Erwartet wird eine umfassende Darstellung des Projektes in Plänen, Modellen und die Dokumentation des Projektes in analoger und digitaler Form in RG-Share sowie die Beteiligung an Publikationen und Ausstellungen.

Aufgrund ihrer thematischen Konzeption und spezifischen, aufbauenden Organisation der Entwurfsarbeit sind die Teilleistungen dieser Lehrveranstaltung von der Wiederholungsmöglichkeit von Teilleistungen ausgenommen.

Anforderungen:
Detaillierte Erforschung der stadträumlichen und baulichen Bestandsstrukturen, der Prinzipien der Stadtreparatur mittels Transformation des Stadtraumes und der Bestandsgebäude im Kontext der Diskursthemen Klimaresilienz der Stadt und Dekarbonisierung des Bestands. Nachweis der Forschungen mittels eines durchgehend geführten Logbuchs.
Planerische, bildliche, grafische und textliche Umsetzung eines daraus entwickelten Konzepts und Entwurfs in den Maßstäben 1:5.000 bis 1:20. Lagepläne, Grundrisse, Schnitte, Ansichten, Fassadenschnitt, Details, konzeptionelle Prinzipdarstellungen, bildliche Darstellungen, Modelle 1:500. 1:200. 1:50.

 

LVA-Anmeldung

Von Bis Abmeldung bis
16.09.2024 12:00 19.09.2024 12:00 30.09.2024 12:00

Die Anmeldung ist derzeit manuell gesperrt

Curricula

StudienkennzahlVerbindlichkeitSemesterAnm.Bed.Info
033 243 Architektur Keine Angabe6. SemesterSTEOP
Lehrveranstaltung erfordert die Erfüllung der Studieneingangs- und Orientierungsphase STEOP

Literatur

Es wird kein Skriptum zur Lehrveranstaltung angeboten.

Weitere Informationen

Sprache

Deutsch