Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage...
... ein Projekt integrativ - aus architektonischer Sicht- zu entwickeln; d.h. ein eigenständiges, schlüssiges Entwurfs- und Umsetzungskonzept zu entwickeln, auszuarbeiten und in geeigneter Form zu präsentieren sowie eine dem Entwurf entsprechende Detail- und Konstruktionsplanung auszuarbeiten. Besonders berücksichtigt werden die Integration der Disziplinen Tragwerksplanung und Geometrie, unter Einbeziehung stadträumlicher und sozial relevanter Aspekte.
Das eigene Entwurfsprojekt von der ersten Idee bis zu seiner möglichen baulichen Umsetzung zu begleiten, bedeutet auch:
- Entwerfen als kollaborativen, eigenverantwortlichen Prozess zu erkennen, der phasenweise unterschiedliche Arbeitskonstellationen und Herangehensweisen fordert;
- essentielle Fragestellungen innerhalb der Entwurfsaufgabe zu Konstruktion, Material und Entwurf zu erkennen, zu formulieren und diese miteinander und mit Expert:Innen zu diskutieren;
- Fragen der Optimierung aus architektonisch-konstruktiver, ökologischer und räumlich-sozialer Sicht zu bearbeiten; und schließlich
- das eigene / gemeinsame Projekt als eigenständigen und kritischen Beitrag im aktuellen architektonischen und gesellschaftlichen Diskurs zu positionieren.
Experimentelle Entwicklung einer Pavillon-ähnlichen Raumstruktur (freistehendes leichtes Bauwerk) mit unterschiedlichen ( mind. 2) Raum- und Nutzungskonfigurationen. Das architektonische Konzept wird in Einklang mit einer vorgeschlagenen Programmierung entwickelt.
Mit "versatile spaces" fördern wir eine Architektur, die langfristig Anpassungen an verschiedene Nutzungen ermöglicht. Die Studierenden werden ermutigt Beschränkungen des Standorts und des Kontexts zu nutzen, um innovative Lösungen durch eine explorative und experimentelle Herangehensweise zu entwickeln. Im Sommersemester planen wir eine Zusammenarbeit mit dem Wittgenstein Haus in Wien 3, das auf mehreren Ebenen Kontext fürInspiration bietet.
„Sie glauben, die Philosophie sei ein schwieriges Geschäft, aber ich kann Ihnen sagen:
Verglichen mit den Schwierigkeiten, die in der Architektur stecken, ist das gar nichts.“
Ludwig Wittgenstein
Eine wichtige Frage in der Architektur ist immer auch die Relation zwischen Konzept und Programm (Warum und Wofür?) und dem Material und Form (Was und Wie?). Schwerpunkt dieser Lehrveranstaltung ist die Entwicklung des architektonischen Entwurfs in Iteration mit der Tragstruktur, welche hinsichtlich geometrischer Kriterien, tragstruktureller Performance und konstruktiver Ausgestaltung laufend geschärft wird. Die Untersuchungen erfolgen an Modellen in unterschiedlichen Maßstäben, sowohl analog als auch digital - unter anderem mit algorithmisch gestützten Planungstools. Die räumliche Ausformulierung basiert daher auf einer eingehenden Analyse von geometrischen und konstruktiven Prinzipien.
Eine weitere relevante Entwurfskomponente ist die ökologische Komponente. Die Studierenden werden ermutigt auf die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen aktiv und kreativ zu reagieren.
‘Pollution is nothing but the resources we are not harvesting.
We allow them to disperse because we’ve been ignorant of their value’
(Richard Buckminster Fuller (1895-1983)
Projekte werden ausschließlich mit recycelten Ressourcen entworfen und realisiert. Besonders hier ist Präzision im Bau und die Aufmerksamkeit für Details relevant. Der Fokus liegt auf dem Finden intelligenter Möglichkeiten zur Wiederverwendung vorhandener Materialien.
Ausarbeitung: Der Entwurf (zuerst Einzel- dann Gruppenarbeit) soll bis zur 1:1 Struktur konzipiert und zumindest in Teilen als Mock-up geprüft werden. Die LVA wird in Englisch und Deutsch geführt. Vorausgesetzt werden: Grundkenntnisse in Rhino und Grasshopper und eine Bereitschaft und Freude zur handwerklichen Tätigkeit. In einer parallel laufenden Lehrveranstaltung (LVA Nr. wird bekanntgegeben) kann das Wissen und Knowhow z.B. zu Rhino und GH vertieft werden.
+++
Die Versatile Space(s) Entwurfsreihe widmet sich der experimentellen Entwicklung und Umsetzung von baureifen 1:1 veränderbaren Raumstrukturen und Architekturen. Die Veränderung steht stets in Verbindung zu einem bestehenden Kontext, wie beispielsweise dem umgebenden Raum und der Nutzung. Die Inspiration für die Entwurfsreihe stammt aus dem aktuellen Kontext. Wir möchten aktuelle Themen in den Bereichen Umwelt, Gesellschaft und Baugeschehen analysieren und hinterfragen. Gleichzeitig stellen wir uns die Frage nach der Rolle der Architektur in der Zukunft des Bauens und welche Beiträge Architektinnen und Architekten dabei leisten können oder sollen. In diesem Kontext betrachten wir ein realisiertes Projekt als ‚Phase‘ eines Entwurfs- und Bauprozesses. Wir suchen Materialien und Möglichkeiten, Bestehendes intelligent wiederzuverwenden. Unser Pavillon ist Teil eines Kreislaufs, nach dem Prinzip: (re)Design – to (re)Build – to be (re)Used.
Inspiration aus vorherigen Semestern:
ve.sh Pavillon – SS 2023: https://www.instagram.com/vesh.hb2
Online books:
https://www.yumpu.com/en/document/view/68565391/prototyping-versatile-spaces
https://www.yumpu.com/en/document/view/68287897/versatile-spaces-constructdeconstructreconstruct-design-studio-ss-2021
Radiosendungen:
„5 vor 12“ Lunch Dialog mit Peter Kneidinger: https://cba.media/627792
Versatile Space (s) – Werner Sobek: https://cba.media/627787