Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage Entwurfsprojekte im Zusammenhang mit, und aus (historischer) Substanz heraus zu entwickeln - von der Konzeptentwicklung, der Entwicklung eines Raumprogramms bis hin zur Detailplanung. Studierende trainieren die im Umgang mit Bestand erforderliche präzise Beobachtung sowie die Interpretation von und den Umgang mit vorgefundenen Strukturen.
Fragen, die die Grundlagen unserer menschlichen Existenz berühren, sind allgegenwärtig: Der Klimawandel, Migrationen, Pandemien, das Wachstum von Städten und Ballungsräumen sowie das dringende Bedürfnis nach Frieden beschäftigen unsere Gedanken und beeinflussen unsere Zukunftsvisionen. Wie kann die architektonische Expertise zur Entwicklung von Werkzeugen, visionären Vorschlägen und schließlich zur Lösung grundlegender Fragen und Bedürfnisse
beitragen?
Das weite Feld, das wir eröffnen, könnte überwältigend sein. Die Überforderung mit Informationen, die Überladung mit weltweit vorhandenen Problemen könnte den Rückzug als Ausweg erscheinen lassen.
Wir stellen eine Gegenthese auf:
Von innen nach außen entwickeln wir Architekturfragmente, die Angebote im öffentlichen Raum darstellen, Kontakt zu anderen Fragmenten herstellen und mit diesen - nach Bedarf - kommunizieren. Die Verbindung dieser Fragmente ist vielfältiger als die Summe der einzelnen Teile.
Schauplatz dieses Experiments ist das Wirkungsfeld, das durch die Wiener Donauinsel, die Neue Donau und die - vom Flussraum im gegenwärtigen Zustand abgekoppelte - Papstwiese mit dem Donauturm aufgespannt wird.
Die Donauinsel, in sich schon ein Rückzugs- und Erholungsort der Wiener*innen, bringt mit der Neuen Donau die Stadt und ihre Bewohner*innen ans Wasser. Als Hochwasserschutz für Wien konzipiert, und vielfach bewährt, ermöglichen diese großmaßstäblichen Organe der Stadt drohenden Überschwemmungen die Stirn zu bieten und heiße Sommer leichter zu ertragen – the City Cooler.
Dieser “Dunstkreis” wird partiell über die Neue Donau hinaus erweitert und nimmt im Bereich zwischen der Brigittenauer Brücke und der Reichsbrücke auch den Donaupark mit dem Donauturm auf.
Zur Erreichung der oben definierten Lernergebnisse werden u.a. folgende Strategien
angewandt:
1. Exkursion zum Bauplatz
2. Konzeptentwicklung Kurzprojekt
3. Analyse vergleichbarer Projekte
4. Räumlich-konzeptuelle Analysen des Bestands
5. Zeitliche Analysen („Time-Line“)
6. Entwicklung individueller projektspezifischer Raumprogramme
7. Entwicklung von Tragwerken, Bauteilen und Aufbauten
8. Erarbeitung von konzeptuellen Modellen, Arbeitsmodellen und digitalen 3D-Modellen.
1. Präsentation und Abgabe Kurzprojekt (Wahl des Mediums frei)
2. Präsentation und Abgabe Semesterprojekt bestehend aus
a. Plandarstellungen in den Maßstäben 1:500, 1:200, 1:100
b. Detaildarstellungen in den Maßstäben 1:20 – 1:1 (gemäß projektspezifischer Vereinbarung)
c. Konzept- und Arbeitsmodellen.
Prüfungsmodus:
1. Lehrveranstaltung mit permanentem Prüfungscharakter
2. Teilnahme an der Exkursion
3. Projektzwischen- und -endpräsentation