Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage ein eigenständig gewähltes Thema innerhalb eines gesteckten Rahmens zu formulieren, entsprechende Arbeitsweisen und Werkzeuge zu definieren und diese selbständig anzuwenden. Zudem sind sie in der Lage, eine umfassende Recherche zu kondensieren und die Erkenntnisse in ein architektonisches Projekt zu übersetzen. Weiters sind sie in der Lage, Rechercheergebnisse und Projekt professionell aufzuarbeiten und zu präsentieren.
Neues Wohnen im Bestand
DiplomandInnenseminar März 2024 - März 2025 - Diplompräsentation März/April 2025
Kickoff 13.03.2024 10:00
Bewerbung mit kurzem Abstract und Portfolio bis 22.02.2024 an katharina.urbanek@tuwien.ac.at
Die Welt ist fertiggebaut! Abriss-Moratorium! Stop Building Now! HouseEurope! – zahlreiche Initiativen fordern angesichts der sich verschärfenden Klimakrise, den Problemen von Ressourcenknappheit und Bodenversiegelung eine radikale Umkehr des Bauens. Zugleich mangelt es vielerorts zunehmend an adäquatem und leistbarem Wohnraum. Wir sind mit einem überteuerten Wohnungsbestand konfrontiert, der für Kernfamilienstrukturen konzipiert ist und vielen anderen Bedürfnissen nicht gerecht wird.
In diesem Spannungsfeld wollen wir im Rahmen des DiplomandInnenseminars Strategien und in weiterer Folge Projekte entwickeln, die zukunftsfähige Wege aufzeigen können. Das Arbeiten im Bestand wird dabei nicht als bloße ökologische Notwendigkeit gesehen, sondern auch als Rückgriff auf ein äußerst wertvolles Gut. Es birgt Möglichkeiten, unmittelbare Identifikationspunkte herzustellen - und damit eine Verbindung zum Ort, die jedem Zuhause zugrunde liegt.
Die konkrete Aufgabenstellung wird von den Studierenden selbst vorgeschlagen. Dabei ist eine große Bandbreite an spezifischen Situationen denkbar: Um welche Bestandsstruktur handelt es sich (Typologie, Entstehungszeit, Bauweise…)? Wie ist der räumliche Kontext (Stadt, Land, Wien, international…)? Und was kann „Neues Wohnen“ in diesem Kontext bedeuten? Im Seminar treten die individuellen Themen in Dialog und werden gemeinsam weiterentwickelt.
Individuelle Recherchen zu Bestandsstruktur und Standort werden genutzt, um neue räumliche Arrangements zu entwickeln. Parallel untersuchen wir spezifische Rituale des Wohnens - etwa das Nachhausekommen oder das Hinausschauen - und loten deren Potentiale für einen Entwurf aus. Arbeitsweisen, Werkzeuge und Darstellungsmethoden werden von den Studierenden eingebracht, erprobt und gemeinsam reflektiert.
Das DiplomandInnenseminar findet über ein Jahr statt, in dem die Arbeiten im kontinuierlichen Austausch entwickelt werden. In regelmäßig stattfindenden Treffen werden die spezifischen Projekte besprochen und zugleich gemeinsame Fragestellungen, Interessen und Haltungen verhandelt. Auf ein intensives Sommersemester mit 14-tägigen Treffen folgt im Wintersemester die Ausarbeitung mit monatlichen Treffen. Tina Gregoric wird in Zwischenpräsentationen Feedback zu den Projekten geben.
