Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage konzeptuelles und konstruktives Denken, sowie verfeinerte Entwurfs- und Vermittlungswerkzeuge effektiv anzuwenden. Sie besitzen die Fähigkeit verschiedene Aspekte der Architektur und des Hochbaus in unterschiedlichen Maßstäben synchron zu denken. Die Studierende haben die Kompetenz, Entwurfskonzepte zu entwickeln, auszuarbeiten, umfassend darzustellen und schlüssig zu präsentieren.
Weiters sind Studierende in der Lage kritisch und projektspeziefisch moderne Produktions- und Errichtungsmethoden des Holzbaus zu diskutieren, einschließlich die verschiedene Techniken und Verfahren der Errichtungsmethoden zu bewerten und deren Anwendbarkeit für spezifische Bauvorhaben zu bestimmen.
Ebenso sind die Studierenden in der Lage die Grundprinzipien des mehrgeschossigen Holzbaus, insbesondere in Bezug auf Grundrisslogik, Statik, Schallschutz und Brandschutz, zu beschreiben und anzuwenden.
Als urbanes Ballungsgebiet sieht sich Wien einem großen Verdichtungsdruck ausgesetzt um der drängenden Nachfrage nach bezahlbaren Wohnraum und erforderlichen Gemeinschaftsflächen zu begegnen.
Neben Strategien wie Aufstockung und dem Aktivieren von Konversionsflächen (z.B. Nordwestbahnhof), sucht die Stadt Wien auch gezielt nach Lösungen bestehende Siedlungen nachzuverdichten.
Hierzu wurden eine Wohnhausanlage der Gemeinde Wien bestimmt, welche bereits eine Bebbaung aus den Jahren 1967-68 aufweist, jedoch noch Nutzflächenreserven anbieten.
Auf diesen Flächen soll anhand eines Entwurfes untersucht werden, wie die Potentiale des modernen mehrgeschossigen Holzhaus und deren Produktions- und Errichtungsweise möglichst umfassend eingesetzt werden können.
Es soll geprüft werden, ob der moderne Holzbau dazu beitragen kann, in dicht bebauten Siedlungen emissionsarm und konfliktreduzierend Wohnraum zu schaffen. Dabei wird die These untersucht, ob diese Bauweise ermöglicht, ohne die direkten Anrainer durch eine langfristige und lärmintensive Baustelle über ein verträgliches Maß hinaus zu beeinträchtigen.
Durchführung:
Nach einem einleitenden Vortrag zu Semesterbeginn werden die einzelnen Bauplätze gemeinsam begangen.
In wöchentlichen Tischkritiken Montags, 13 - 19 Uhr, werden dazu Analysen und Referenzen in Einzelleistung erarbeitet.
Es ist geplant eine Tagesexkursion zu Produktionsstätten, Baustellen und Projekten durchzuführen um modernen Holzbau vor Ort kennenzulernen.
Im folgenden sollen die Studierenden in Gruppenarbeit zu je zwei Teilnehmenden einen mehrgeschossigen Holzbau entwickeln.
Zu Beginn wird es vom 18.-19.04.24 einen Entwurfsworkshop in der TVFA-Halle geben, Mitte Mai (15.05.2024) erfolgt die Zwischenpräsentation, abschließend Ende Juni die Endpräsentation (26.06.2024).
Hinweis: Das Entwerfen und Entwicklen in Gruppenarbeit kann bereichernd, wie auch intensiv sein. Diese Arbeitsweise spiegelt jedoch die Realität in der Baubranche wieder, es gilt frühzeitig sich mit deren Logiken und Aushandlungsmechanismen vertraut zu machen.
Auch wenn natürlich Einzelbewertungen stattfinden, kann der Entwurf nur in Gruppenarbeit geleistet werden, Einzelarbeiten (z.B. durch Gruppenauflösung) werden nicht zugelassen.
Teil 1) Recherche und Referenzen (Einzelarbeit):
- Auseinandersetzung mit modernen Produktions- & Errichtungsmethoden des Holzbaus
- Analyse von Referenzprojekten
Teil 2) Entwurf (Gruppenarbeit, je zwei Teilnehmende):
- Analyse des Grundstücke (welche programmatische Ergänzungen sind erforderlich, welche bauliche Ausnutzung ist sinnvoll, etc.)
- Vorschlag der baurechtlichen Ausnutzung
- Entwurf eines mehrgeschossigen Holzbaus (Hauptteil)
- Teilnahme an Tagesexkursion "Moderner Holzbau" (wenn angeboten)
- Anwesenheit zu Tischkritiken
- Präsentation von Recherche/-Analyseergebnisse
- Zwischenpräsentation zu relevanten Abschnitten im Entwurfsprozess mittels Beamer-/Plakatpräsentation und Arbeitsmodell
- Erarbeitung und Präsentation eines finalen Entwurfes anhand von Plakaten, Abgabemodell (Konzeptmodell, Strukturmodell Detailmodell), Mappe