Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage, sich mit raumgestalterischen Entwurfsfragen im Kontext historischer Bausubstanz und zeitgenössischer Funktionsanpassung kompetent auseinanderzusetzen.Sie werden in der Lage sein, ein Raum- und Funktionsprogramm zu konzipieren und die jeweiligen Vor- und Nachteile zu bewerten.Überdies werden sie in der Lage sein, Entwurfsvarianten nachvollziehbar zu entwickeln und die dabei gewonnenen Erkenntnisse in nachfolgenden Projekten anzuwenden.
Ein neues Quartier für Schöngrabern
Die Volksschule in Schöngrabern stellt den Ausgangspunkt für dieses Entwerfenprogramm dar. Diese Baulichkeit, bestehend aus zwei Schulklassen und einem Turnsaal, stammt aus dem 19. Jahrhundert und wird demnächst nicht mehr in ihrer ursprünglichen Verwendung genutzt werden. Aus diesem Grund sollen bereits jetzt die Möglichkeiten für eine Nachnutzung studiert werden. In der ggst. Betrachtung sollte jedoch auch das angrenzende Umfeld intensiv mit einbezogen werden. Die benachbarte kunsthistorisch bedeutsame Pfarrkirche erscheint besonders prägnant und ist von einem nicht minder interessanten Freiraum umgeben. Bemerkenswert ist ebenfalls das leicht abschüssige Gelände innerhalb des größeren Ensembles. Überdies sollen auch angrenzende Liegenschaften in unmittelbarer Umgebung in die erwarteten Entwicklungsszenarien aktiv eingezogen werden. Die Ortschaft selbst litt vormals intensiv unter hohem Durchzugsverkehr, allerdings konnte dieser zuletzt durch eine Umfahrungsstraße erheblich reduziert werden. Nun gilt es im Rahmen der Entwurfsübung, Nutzungskonzepte mit architektonischen Maßnahmen zu verbinden, welche zu einer sinnstiftenden Quartiersentwicklung beitragen. Das Hauptziel besteht darin, ein realisierungsfähiges Gesamtkonzept sowie eine konkret nutzbare Entwurfslösung für den ggst. Ort zu erarbeiten.
Der eher ungewöhnliche Arbeitsablauf, der mit den Aspekten der Entwurfsarbeit beginnt, löst eine Vielzahl von Fragen und Abfragen aus. In der ersten Phase geht es darum, eine individuelle Herangehensweise an ein Schlüsselthema zu finden. Anschließend werden insbesondere diejenigen Aspekte in Bezug auf Nutzung und Funktionen behandelt, die sich aus der spezifischen Herangehensweise an das Projekt ergeben. Insgesamt wird die Erfahrung mit räumlicher Gestaltung gesteigert und der Einsatz und die Korrelation von Farbe, Licht und Materialien geübt.
Gefordert ist die Erarbeitung eines Konzepts für die gegenständliche Problemstellung. In weiterer Folge ist die Umsetzung des Entwurfs im Maßstab 1:100 (Plandarstellung, Modellbau) zu erbringen. Darüber hinaus sind charakteristische Bereiche im Maßstab 1:20 darzustellen.