Wir leben in einer Zeit großer sozialer, technischer und ökonomischer Umwälzungen. Eine der großen Herausforderungen unserer Zeit ist der Klimawandel. Als einer der Hauptverursacher des Klimawandels kommt dabei der Architektur eine besondere Rolle zu. Das Errichten und Betreiben von Gebäuden ist für einen wesentlichen Teil der der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Das Handeln von ArchitektInnen ist also von größter gesellschaftlicher Tragweite und Verantwortung bestimmt.
Auf dem Gipfel des Hohen Sonnblick in Salzburg liegt Österreichs höchste Forschungsstation, auf der eine der weltweit längsten kontinuierlichen Meteorologischen Messungen stattfinden. Im Zuge des Klimawandels beginnt der Permafrost, der den Gipfel bisher zusammengehalten hat, aufzutauen. Obwohl bereits umfangreiche Stabilisierungsmaßnahmen am Gipfel getätigt wurden, kann niemand mit Sicherheit sagen, ob der Gipfel stabil gehalten werden kann. Deshalb soll eine neue Forschungsstation an einer stabilen Stelle errichtet werden, um weiter forschen zu können.
Neben dieser Funktion soll der Ort auch für Bergsteiger zugänglich sein – eine Grundstruktur für Unterkunft und Bewirtung soll ebenso geschaffen werden. An diesem Ort soll so eine Synergie zwischen Forschung und sanftem Tourismus geschaffen werden, um so Forschung der Allgemeinheit zugänglicher zu machen. Hierbei muss eine Balance zwischen Forschung und Tourismus gewahrt werden.
Das Bauwerk soll die Rolle eines visionären Best-Case einnehmen und dabei selbst so autark wie möglich sein. Dabei soll erarbeitet werden, wie mittels maximaler Ressourceneffizienz, Energieversorgung und minimaler Infrastruktur ein möglichst klimaschonendes und minimalinvasives Bauwerk entwickelt werden kann. Um in einer derartigen Umgebung das ganze Jahr zu arbeiten und zu leben, ist es daher essentiell, sich mit der klimatischen, geografischen und geologischen Extremsituation auseinanderzusetzen um mit entsprechender Architektur reagieren zu können.
Die Entwicklung einer qualitativ hochwertigen Architektur mit konstruktiven, räumlichen und materialspezifischen Qualitäten als Mittelpunkt dieses Entwerfen, soll dabei ergänzt werden durch Rahmenparameter der Versorgung mit Energie, Frisch- und Abwasser, Nahrung, etc.
Im Zuge des Entwurfes sollen – im Rahmen der Möglichkeiten - auch Bauweisen geprüft werden und hinsichtlich verschiedener Aspekte, wie Gewicht, Energie-Performance, CO2-Fußabdruck miteinander verglichen werden. Das Beispiel Energie soll dabei vertiefend betrachtet werden, woraus weitere Entscheidungen im Entwurfsprozess generiert werden können.
Ablauf
In einem ersten Schnellentwurf sollen einerseits die räumlichen Rahmenbedingungen festgelegt werden und andererseits Fragestellungen zu weiterführenden Recherchen gesammelt werden. Daran anschließend werden Rechercheaufgaben verteilt und für alle gemeinsam aufbereitet, um so möglichst effizient eine breite Basis für alle Projekte aufzubauen. Aufbauend auf diesen Recherchen entstehen dann die eigentlichen Entwürfe der einzelnen Projekte.
Nach Möglichkeit werden wir die wöchentlichen Termine mit kurzen Input-Vorträgen ergänzen.
Um einen Einstieg in das Thema und ein Gefühl für die klimatischen und infrastrukturellen Rahmenbedingungen im Gebirge zu bekommen, planen wir - je nach Möglichkeit - eine Wanderung zu einer exemplarischen Berghütte