Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage... bestehende bauliche Strukturen auf sämtlichen Maßstabsebenen zu analysieren und auf dieser Grundlage Entwürfe zu konzipieren, um den vorgefundenen Kontext adäquat weiterzubauen.
Die Lehrveranstaltung beschäftigt sich mit dem Umbau und der Erweiterung des ehemaligen Augustiner Nonnenklosters in Eisenstadt. Das Kloster wurde im 17. Jahrhundert im Ensemble mit Schloss Esterhazy und der Orangerie errichtet. Es liegt zwischen Altstadt und dem höher gelegenen Schlosspark. Das Kloster wird im Frühjahr 2023 nach mehrfacher Nutzungsänderung leer stehen, da es einer umfassenden Sanierung bedarf. Ausgehend von der aktuellen Zwischennutzung durch den Kunstverein Eisenstadt, sollen nach Umbau und Erweiterung Räume für kulturelle Produktion entstehen, die Kulturschaffenden sowie Besucherinnen und Besuchern offenstehen. Basierend auf einem Raumprogramm, das teils definiert, teils im Entwurfsprozess festgelegt wird, soll das Weiterbauen der klösterlichen Typologie Anlass zur Reflexion über die Rolle von Kulturinstitutionen im ländlichen Raum sein.
Weiterbauen bedeutet den Wert des Bauens als Prozess zwischen Aneignung, Identität und Aussage zu verstehen. Planung hat keinen Anfang und kein Ende, ein architektonischer Entwurf ist stets Teil eines laufenden Prozesses. (Burckhardt, 1968, S.21) Verwenden, ersetzen, umbauen oder erweitern sind seit jeher gängige Strategien für den Umgang mit bestehender Bausubstanz. Der sorgsame Umgang mit physisch-materieller Substanz ist nicht nur aus ökologischer Sicht notwendig, sondern entspricht auch unserem Bedürfnis nach Erinnerung, welche im Gebauten gespeichert ist. Durch die intensive Beschäftigung mit dem konkreten Ort, sollen die Studierenden eine eigenständige Entwurfshaltung im Spannungsfeld von Denkmalschutz und Weiterentwicklung erarbeiten.
Welcher spezifische architektonische Ausdruck kann im Dialog mit dem bestehenden Gebäude entwickelt werden? Welchen Einfluss hat der Entwurf auf die Landschaftsgestaltung des angrenzenden Parks? Welchen direkten Mehrwert können Räume für kulturelle Produktion für die örtliche Bevölkerung schaffen und welche Synergien entstehen durch das Beherbergen von Gästen, die vor Ort wohnen und arbeiten können? Wie können neue Nutzungen in die klösterliche Typologie implementiert werden und wo braucht es bauliche Eingriffe um entsprechende Räume zu schaffen? Diese Fragestellungen sollen im Laufe der Lehrveranstaltung diskutiert und mittels der Ausarbeitung eines architektonischen Entwurfs beantwortet werden.
Einführungsveranstaltung: Donnerstag 02.03.2023, 10:00-13:00. Seminarraum Gebäudelehre.
Bauplatzbesichtigung: Montag 06.03.2023, 09:00-18:00, Schloss Esterhazy, Eisenstadt.
Exkursion: Donnerstag 16.03. - Freitag 17.03.2023, 09:00-18:00, Bauwerke in der Region, Burgenland.
Workshop: Dienstag 18.04. - Donnerstag 20.04.2023, im ehemaligen Augustinerkloster.
Wöchentliche Besprechungen: Dienstag 10:00 - 17:00, mit Leonhard Panzenböck.
Zwischenpräsentation: Mittwoch 10.05.2023, 09:00-18:00, mit Professorin Tina Gregorič.
Schlusspräsentation: Mittwoch 28.06.2023, 09:00-18:00, mit Professorin Tina Gregorič.
Begleitende Lehrveranstaltung: 253.C18 Exkursion Gebäudelehre.
Kosten können bei Exkursion und Workshop für Reisen, Eintritte und Übernachtungen anfallen.
Anmeldung mit Portfolio über den Bewerbungspool im TISS.
