Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage komplexe Entwurfsaufgaben aus dem Fachgebiet der Architektur und des Städtebaus eigenständig, systematisch und mit einem originären, zeitgemäßen Entwurfsansatz auf der Grundlage einer präzisen architektonischen Sprache zu erarbeiten. Sie haben die Kompetenz, Handlungsfelder im urbanen Kontext zu erkennen und entsprechende städtebauliche Lösungsansätze zu entwickeln. Die Studierenden erheben eigenverantwortliche Recherchen und themenbezogene Grundlagen. Sie erstellen Entwurfskonzepte, stellen diese in Form von Entwurfs- und Detailplänen umfassend dar und üben diese überzeugend zu präsentieren.
Raum.DrosendorfRaum für Forschung, Ausstellung und Rückzug
Vorstellung: https://tube1.it.tuwien.ac.at/w/3wQKJp6Lgv4tGy3RYuHweE
Raum.Drosendorf ist ein Ort für Kommunikation, Ausstellung, Forschung und Vermittlung. Forschungsschwerpunkte im Bereich Architektur und Raum werden hier erarbeitet und über temporäre Ausstellungen präsentiert und zur Diskussion gestellt. Es ist ein Ort des Studiums, aber auch ein Treffpunkt und Ausgangsort für die Erkundung des Waldviertels und des angrenzenden Tschechiens. Auch der gesellschaftspolitische Diskurs, ein stetiger Dialog und ein Miteinander sollen in dieser besonderen Umgebung gepflegt werden.
Drosendorf ist ein Ort mit außergewöhnlichen Qualitäten, die in engem Bezug zur Landschaft stehen. Das Städtchen Drosendorf mit seiner markanten Lage auf einem Felssporn in einer Thayaschleife und das an der durchgängig erhaltenen Stadtmauer liegende Schloss Drosendorf bilden das räumliche Zentrum dieses Entwerfens. Der Nationalpark Thayatal und Podyjí, die Grenzregion Österreich / Tschechien sowie die einzigartige Kulturlandschaft des Waldviertels bilden die Kulisse des Ortes, der durch seine reiche Geschichte von der Verteidigung gegen das Heer von König Ottokar bis zum Fall des Eisernen Vorhangs und dem neuen gemeinsamen Europa lebt. Die 1,7 km lange Stadtmauer umfasst die Altstadt und bindet die ehemalige Burg, das heutige Schloss Drosendorf, ein. Stadttore und Terrassen begleiten die historische Wehranlage. Das Schloss stammt aus dem 12. Jahrhundert und wurde 1692 nach einem Brand wieder aufgebaut und erweitert. Es befindet sich im Besitz der Familie Hoyos. Über 40 Jahre war es eine Bildungsstätte und ist als Seminar- und Gästehaus erprobt. Seit Mai 2021 steht es leer, seither sucht man eine neue Nutzung. Das Schloss mit vielfältigen, nutzungsoffenen Räumen sowie der Schlosshof und die umgebenden Grünanlagen bieten hervorragende Voraussetzungen, um Neues zu etablieren.
Die landuni, ein Pilotprojekt der Fakultät für Architektur und Raumplanung, hat in Drosendorf befristet für 2 Jahre einen Standort gefunden, an dem Forscher_innen, Studierende und Lehrende zusammenkommen, um gemeinsam mit Bewohner_innen und Gästen vor Ort Wissen, Leidenschaft und Tun für das Land zu teilen und zu vermehren. Abseits der gängigen Einrichtungen und Institutionen will das Projekt „Raum.Drosendorf“ einen integrativen Ort der Begegnung und des Austausches schaffen, der die Beziehung zwischen Stadt und Land, zwischen Gast und Bewohner_innen und zwischen Lehrenden und Studierenden intensiviert und die Beziehungen stärkt. Ort der Forschung, Ort der Bühne, Ort der Ausstellung, Ort des Rückzugs
Raum.Drosendorf ist ein Ort der Forschung, an dem sich Lernende und Lehrende treffen und austauschen. Die konzentrierte Atmosphäre des Schlosses und seiner Umgebung sollen den Austausch intensivieren und fördern.Raum.Drosendorf ist zugleich eine Bühne, ein Ort für Veranstaltungen. Bewohner_innen, Gäste, Studierende und Lehrende treffen sich bei speziellen Veranstaltungen, suchen Austausch und Kommunikation und arbeiten gemeinsam daran, neue Wege und Strategien zu entwickeln.Raum.Drosendorf ist auch ein Ort der Ausstellung, an dem Wissenschaft, Kunst und Natur aufeinandertreffen. Der Ort ist ein Raum der Forschung, der Produktion und Präsentation, aber auch der Archivierung. Raum.Drosendorf ist nicht zuletzt ein Ort des Rückzugs, der Besinnung und der Stille. Hier eröffnen sich Zwischenräume, die der Alltag in unserer Welt nicht erlaubt. Gemeinsame Zeit zu erleben und gemeinsam zu arbeiten, um Raum für Neues zu schaffen und neue Dimensionen zu eröffnen, soll hier möglich sein.
Ausgehend von einer räumlichen Orts- und Bestandsanalyse sowie der Recherche ausgewählter Beispiele multifunktionaler bzw. offen angelegter Institutionen und Gebäude entwickeln Sie ein Konzept für ein Haus, das als vielfältig nutzbarer Ort des Austauschs und der Vermittlung dient. Im Team entwickeln Sie Plangrundlagen und räumliche Analysen, um den Bestand zu erfassen. In Gruppen definieren Sie ein ebenso innovatives wie bedarfsgerechtes Raumprogramm, das sich aus dem Raumangebot vor Ort ableitet. Ausstellungsschwerpunkte werden aus den Themenbereichen Anonymes Bauen (Bernard Rudofsky), Correalismus (Friedrich Kiesler) und Visionäre Architektur (Günter Feuerstein) abgeleitet. Dazu werden wir Grundlagen recherchieren.In Einzelarbeit definieren Sie ein Ausstellungs- und Forschungsgebäude, das den vielschichtigen Aufgaben und ineinandergreifenden Funktionen von Raum.Drosendorf gerecht wird und über sein Raumprogramm der Vermittlung und Präsentation ebenso Möglichkeiten eröffnet wie der Kommunikation, dem gemeinschaftlichen Austausch und dem (forschenden) Rückzug. Einen ausgewählten Raumbereich erarbeiten Sie bis zum Detail anhand von analogen Modellen und Zeichnungen.
Die Entwurfsarbeit ist in Abschnitte gegliedert und durchläuft mehrere Maßstäbe.
Das Projekt wird anhand physischer Modelle entwickelt.
Das Entwerfen ist ein Integratives Entwerfen für Bachelor und Master Studierende mit konstruktiver Vertiefung. Dabei entwickeln Sie die statisch relevante Tragstruktur für den eigenen Entwurf. Es sollen Tragwerksvarianten entworfen und untersucht werden, wobei Fragen zur Aussteifung, zur Dimensionierung und Montage etc. im Vordergrund stehen.
Kuratorische und ausstellungsrelevante Konzepte, Raumbereiche und Displays werden detailliert entwickelt und in Kontext zum räumlichen Angebot gesetzt.
Zur Vertiefung der Lehrinhalte werden im Rahmen des Entwerfens Übungen im Raumlabor LV253.G73 4ects.und Exkursionen LV253.E82 2ects. angeboten. Dokumentationsarbeiten am Schloss Drosendorf sind im Rahmen der LVA 251.883 Kollaboratives Arbeiten mit 2h / 3ECTS Transferable Skills vorgesehen.
Besprechungen jeweils Montag und Donnerstag auf der TU Wien oder auf Zoom.
Mo. 3.10.2022 11.00h Vorstellung Raumlabor, TU Wien, Stg. 3, EGDo. 6.10 – So.9.10.2022 Workshop Schloss DrosendorfExkursionen Têlc, Altenburg, Krems, Buchberg Kosten ca. 200.-Do.1.12. – Di. 6.12.2022 Workshop DrosendorfMo. 30.1.2022 10.00h Abgabe Do. 9.3.2022 17.00h Präsentation und Ausstellung in Drosendorf:
LehrbeauftragteKottbauer, Anton; Ass.Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn., FOB RaumgestaltungMüller, Vanessa Joan; Univ.Lektorin Dr.in, Kunsthistorikerin und AusstellungskuratorinTavoussi, Kamyar; Senior Scientist Dipl.-Ing. Dr.techn., FOB TragwerksplanungPichler, Günter; Senior Scientist Arch. Dipl.-Ing., FOB RaumgestaltungHoche-Donaubauer, Dipl.-Ing., Bundesdenkmalamt, Architektur und Bautechnik
Fragen an: anton.kottbauer@tuwien.ac.at
Begleitende Lehrveranstaltungen: 253.365 Exkursion Raumgestaltung, 2ects., 253.G73 Übungen im Raumlabor, 4 ects., 251.833 Kollaboratives Arbeiten, 2 ects Softskills
Empfohlene Lehrveranstaltungen:253.364 Modul Raumgestaltung, 15ects.
Eine Anmeldung mit Portfolio ist erwünscht.
Link: https://futurelab.tuwien.ac.at/research-center/center-laendlicher-raum/projekte-und-lehrveranstaltungen/landuni-drosendorf
Siehe landuni_kurzinfo.pdf
Prüfungsimmanent. Teilaufgaben werden in Schritten in der Dropbox RG dokumentiert. Die Abgabe des Entwerfens ist als analoge Präsentation geplant. Aufgrund von Covid Sicherheitsbedingungen kann die Abgabe digital erfolgen. Erwartet wird eine umfassende Darstellung des Projektes in Plänen, Modellen und Dokumentation des Projektes in digitaler Form in RG Dropbox, Publikationen und Ausstellungen.