Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage...
einen zeitgemäßen Entwurf eines Gesundheitszentrums planerisch zu entwickeln und kennen die aktuelle theoretisch wie methodisch komplexe Themenstellung. Gleichzeitig werden wesentliche Kenntnisse der Gebäudelehre wie aktuelle typologische Entwicklungen, funktionale Organisation etc. erworben.
Aus dem planerischen Handlungskontext sind sie in der Lage auf kooperative Weise interdisziplinär urbane und raumplanerische Rahmenbedingungen in ihrer Arbeit aufzunehmen.
Darüber hinaus lernen die Studierenden neue integrierte Formen der Gesundheitsversorgung kennen und erarbeiten architektonische Strategien für den Umgang mit Gesundheit und ihren Infrastrukturen.
It's (not) about Health - Auf der Veddel
Entwerfen mit Exkursion nach Hamburg, Veddel. Gesundheitseinrichtungen und Infrastrukturen stehen vor enormen Herausforderungen. Architektur und Stadtplanung sieht sich mit völlig unterversorgten Nachbarschaften konfrontiert gleichzeitig Verändern sich die Bedarfe der Menschen stark, die Behandlungsarten werden diverser und gehen oft weit über reine Versorgung von akuten Krankheiten hinaus – Gesundheitsförderung rückt in den Fokus.
Diese rasanten Entwicklungen erfordern neue Spielarten der Versorgung, neune Infrastrukturen, Angebote, Orte und die Entwicklung neuartiger Typologien und Organisationsformen. Wie diese genauso aussehen werden und welche räumlichen und planerischen Konsequenzen daraus entstehen, scheint derweil völlig unbeantwortet. Entwickeln sich die Einrichtungen dezentral oder bauen wir große multifunktionale Zentren? Und welche Rolle spielen dabei digitale Lösungen, Netzwerke und informelle Strukturen? Genau diese Fragen werden gerade auf der Hamburger Veddel, mit der Planung der neuen Polyklinik verhandelt.
Die Veddel ist ein Hamburger Stadtteil der sich auf der gleichnamigen Elbinsel befindet. Zwischen dem ehemaligen IBA-Hamburg-Gebiet im Süden und den Stadtentwicklungsgebieten der Hafencity im Norden leben auf dem ehemaligen Hafengebiet rund 5000 Menschen in Insellage. Das Wohngebiet auf der Veddel gehört zu den am schlechtersten versorgten Stadtteilen Hamburgs und vor wenigen Jahren verschwand die letzte Arztpraxis und die Apotheke. Vor diesem Hintergrund gründete sich die die Poliklinik Veddel. Die Poliklinik ist ein soziales Stadtteil-Gesundheitszentrum, das nicht nur ärztliche Versorgung, psychologische- und soziale Beratung anbietet, sondern durch Gemeinwesensarbeit, Präventionsprojekte und als politisch-aktivistischer Akteur stark in den Stadtteil hineinwirkt. Durch zwei Entwicklungsgebiete, die unmittelbar an die Veddel grenzten, rückt der Stadtteil auch wieder in den planerischen Fokus der Stadt. Im Zuge dessen wird auch die Rolle der sozialen Infrastrukturen und der Poliklinik neu verhandelt und ein Konzept für die Versorgung mit sozialen Infrastrukturen und für einen „Sozial- und Gesundheitscluster“ gesucht.
Vor dem Hintergrund dieser realen Debatte entwickeln wir einen architektonischen Entwurf der typologisch organisatorisch agiert, und verhandeln das Programm für ein zukunftstaugliches Stadtteilzentrum mit Schwerpunkt Gesundheit. Gleichzeitig werden Urbane Visionen, Konzepte, Strategien und Entwicklungsszenarien auf verschiedenen Maßstabsebenen, diskutiert, die sich mit der zukünftigen Verortung von Gesundheit und sozialen Infrastrukturen in der Stadt befassen.
Das Projekt ist eine Kooperation mit dem Fachbereich Örtliche Raumplanung (Ifoer, TU Wien), der Poliklinik Veddel (Hamburg), und New Hamburg.
Exkursion: 15.10.21 – 23.10.21
Auftakt: Mo 04.10.21 um 16:00 (Karlsgasse 11)
Korrekturen: immer montags 16:00 - 19:00
Anmeldung: Interessierte Studierende können sich bis 17.September mit Portfolio, Motivationsschreiben und/oder Arbeitsproben bewerben (mail am kathrin.schelling@tuwien.ac.at).
Anmeldung Exkursion: ab 10 bis 17.September im TISS
COVID 19
Exkursionen sind gemäß 6. Verordnung COVID-19 Sonderregelungen unter Vorraussetzung der 3G-Zutrittskontrollen zulässig. Weitere zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen sind dringend empfohlen: ein durchgehender Ein-Meter-Abstand und das Tragen einer Maske (MNS, FFP).
https://www.tuwien.at/index.php?eID=dms&s=4&path=Richtlinien%20und%20Verordnungen/COVID_19_Sonderregelungen_6.pdf
Wir werden bei den Exkursionen jeweils zu Beginn den 3-G-Nachweis überprüfen und bei gemeinsamem Aufenthalt in Innenräumen stets verpflichtend eine Maske tragen.
Vor Ort wird im regen Austausch mit unterscheidlichen Projektbeteiligten und Organisatoren Analyse & Konzept vorbereitet werden.
Während des Semesters werden wir verschieden Gesundheitseinrichtungen im Wien besuchen und mit Expert*innen aus unterschiedlichen Bereichen diskutieren.
Zentrales Thema für Anaylse und Entwurf stellt die Auseinandersetzung einerseits mit dem vorgefundenen Bestand und seiner sozial-räumlicher Strukturen, wie der Frage einer qualitativ, organisatorisch und räumlich adäquaten Architektur die sich in den Bestand einfügt oder diesen erweitert.
Fächerübergreifend werden diese Themen gemeinsam mit Studierenden der Raumplanung erarbeitet, dies teilweise vor Ort und in Workshops. Gemeinsam wird das Thema des Bauens für die Gesundheit den Entwurf konstant begleiten, in Diskussionen über Texte & Projekte sowie im Diskurs mit Akteuren und in begleitenden Veranstaltungen.