Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage, die komplexen Prozesse einer Entwurfsaufgabe zu verstehen und diese Prozesse in Teilschritten im eigenen Entwurf anzuwenden.
2021. Eine Pandemie, die latente soziale Frage nach einer Gerechtigkeit der Verteilung der Ressourcen, die Klimaveränderung und die Digitalisierung stellen uns in aller Dringlichkeit die Fragen nach einer neuen Organisation des Raumes und folglich nach einer anderen Architektur.
In der von unserem Forschungsbereich als Gastredaktion betreuten Ausgabe von Arch+ stellen wir die These vom „Ende des Wohnbaues (als Typologie)“ auf. Auf dieser aufbauend machen wir uns im Rahmen dieses Entwerfens auf die Suche nach neuen Stadtbausteinen, welche die Monofunktionalität des klassischen Wohnbaues überwinden und neue alternative gemeinschaftliche Formen des Zusammenlebens generieren können. Wie können wir resiliente, elementare und robuste Strukturen und Plattformen entwickeln, welche einerseits eine große Offenheit und Flexibilität garantieren und gleichzeitig die Produktion von Stadträumen garantieren?
Ziel dieses Entwerfens ist nicht das singuläre, einzigartige Objekt, sondern die Suche nach Kernelementen von Stadt, sogenannten Stadtbausteinen, die wie z.B. in der Gründerzeitstruktur Wiens, der griechischen Polykatoikia, den Gebäudestrukturen innerhalb des Plan Cerdás in Barcelona in Wiederholung und Differenz und unterschiedlichen räumlichen Konfigurationen ganze Quartiere generieren können. Wie können diese Stadtbausteine heute unter komplett anderen sozio-ökonomischen und technologischen Bedingungen ausschauen und wie können sie zukünftige noch nicht bekannte Nutzungen aufnehmen? Die heutige Zeit stellt andere Fragen von Teilhabe, Besitz, Ressourcenverteilung und -nutzung, Arbeit, Wohnen und Mobilität als die Vergangenheit.
Wir wollen den zeitgenössischen Lebensweisen Ausdruck geben und die Beziehung von Stadt und Natur in einer anderen Weise überdenken: Open Society. Open City. Open Source. Open Structures.
Ort:
In Wien wie in anderen europäischen Städten werden noch immer aufgrund des großen Bedarfes an Wohnraum Siedlungsstrukturen in peripherer Lage produziert. Eine große Wohnsiedlung ist aber noch keine Stadt. Wir gehen nun genau dort hin, in die Peripherie, in die Wiesen und machen das Experiment, dort unsere jeweiligen Stadtbausteine zu entwickeln, um dann in einem weiteren Schritt durch eine räumliche Setzung von Repetition und Differenz einen Teil von Stadt entwickeln zu können.
Wir sehen das Entwerfen als Think- und Do-Tank, wo wir neben dem „body of knowledge“ der Architektur vor allem auch gemeinsam mit ExpertInnen verschiedenster Disziplinen der Frage nach der Zukunft unseres Wohnens und Arbeitens nachgehen werden.
Der Einstieg in den Entwurfsprozess beginnt mit Kurzaufgaben, Grundlagenanalysen sowie begleitenden Vorträgen. Der Entwurf wird anhand von Plänen sowie Modellen in unterschiedlichen Maßstäben entwickelt, beginnend beim städtebaulichen Maßstab bis hin zum Fokusmaßstab.
TERMINE:
Einführung 07.10.2021 10:00 / Zoom
Besprechungen Donnerstag 09:00-14:00 / Projektraum 3
Kick-Off Workshop 14.10. - 18.10.2021 / Seminarraum Argentinierstraße
Intensivphase18.11 - 22.11.2021
Anmeldung über TISS mit Portfolio