Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage, eine Entwurfsaufgabe zu bearbeiten, für die der Begriff des Raums und das Begreifen von räumlichen Beziehungen den Ausgangspunkt der Problemstellung bilden. Sie lernen sich kritisch mit Grundfragen des musealen Raums auseinanderzusetzen, insbesondere durch das Eingehen auf einen spezifischen Kontext und die daraus abzuleitenden Fragen zum Umgang mit Ort, Bestand sowie Kultur- und Stadtbaugeschichte.
“a history of art could be conceived not so much in terms of changing styles as of changing relations between the artist and the world surrounding him.” – Nikolas Pevsner, Academies of art, past and present.
Im Mittelpunkt der Entwurfsübung stehen die Beziehung zwischen Kunst- und Wissensproduktion, der Ausstellungsraum als Ort gesellschaftspolitischer Auseinandersetzung und die damit verbundenen räumlichen Verflechtungen zwischen öffentlichen Innenräumen als Orten der Repräsentation und halböffentlichen bzw. halbprivaten Räumen als Orten der künstlerischen Produktion.
In seiner Darstellung für eine Entwurfsstudie für den Neubau der K. K. Akademie der Bildenden Künste, beschreibt Otto Wagner im Jahr 1910, wie die räumlichen Dispositionen ihre Repräsentationsfunktionen reflektieren und wie über die Gruppierung der Ateliers soziale Zusammenhänge veranschaulicht werden können. Diese gesellschaftlichen und räumlichen Beziehungen wurden im Laufe des 20.Jahrhundert einer Folge von Veränderungen unterworfen und stellen sich aus Sicht der heutigen Kunstproduktion radikal anders dar. Das Modul Kunst:Raum in den Sommersemestern 2020 und 2021 war der Auseinandersetzung mit zeitgenössischen KünstlerInnenpositionen gewidmet und führte zu thematischen Fragestellungen an der Schnittstelle zwischen Kunst und Architektur.
Der Entwurf einer Kunstschule baut auf diesen Fragestellungen auf und übersetzt sie in ein Projekt für das zeitgenössische Wien und dessen urbane Transformation als stark wachsender europäischer Stadt. Konkret beplant wird das Areal entlang der Nordwestbahnstraße gegenüber dem künftigen Stadtentwicklungsgebiet des jetzigen Frachtbahnhofs in unmittelbarer Nähe des barocken Augartens.
Intro video: https://tube1.it.tuwien.ac.at/w/6vBGcxjT4JSGUNsWy78rxN
Theoretische Grundlagen und Analysen ausgewählter historischer und zeitgenössischer Beispiele bilden den Einstieg in die Entwurfsübung. Die Entwürfe in Einzelarbeit oder maximal Zweier-Gruppen werden ausschließlich anhand physischer Arbeitsmodelle sowie Handskizzen erarbeitet. Arbeitsmodelle in verschiedenen Maßstäben werden neben der freien Skizze als Entwurfsinstrument eingesetzt, mit dem unterschiedliche Entwurfsthemen untersucht und entwickelt werden. Im Laufe des Semesters werden die Ergebnisse des Entwurfsprozesses in regelmäßigen Abständen von den Studierenden untereinander sowie mit externen Gästen kritisch hinterfragt und diskutiert.
TERMINE
Einführung Do. 07.10.21 - 11:00, 13:00 Uhr Zoom / Nordwestbahnhof
Die Entwurfsbesprechungen finden donnerstags und freitags zwischen 9:00 – 16:00 Uhr statt.
Für die Entwurfsbesprechungen gilt eine Teilnahmepflicht!
Anmeldungen mit einem Portfolio werden bevorzugt aufgenommen!
Terminänderungen vorbehalten!