Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage, sich mit raumgestalterischen Entwurfsfragen im Kontext historischer Bausubstanz und zeitgenössischer Funktionsanpassung kompetent auseinanderzusetzen.
Im Fokus des ggst. Entwerfenprogrammes steht die "gräflich Kuefsteinsche Gruftkappelle" im niederösterreichischen Röhrenbach (ca. 500 Einwohner). Das markante Gebäude mit seinen Fresken von Paul Troger soll der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht werden. Die Entwurfstätigkeit wird sich vor allem mit den beiden Seitentrakten wie auch dem rückwärtigen Hofraum befassen. Ebenso steht der angrenzende Vorhof zur Disposition. Solcherart kann ein „Parcours für Besucher“ geschaffen werden, welcher die Kapelle gleichsam einrahmt. Der eigentliche Kapellenraum wird Veränderungen jedoch nur schwerlich zulassen. Die angrenzenden Bereiche aber und die Einbettung der Anlage in das größere Ganze gilt es in die Entwurfsüberlegungen miteinzubeziehen. Des Weiteren wird zu Beginn der Übung der nicht allzu weit entfernte (leerstehende) Pfarrhof in die Entwurfsaktivitäten integriert. Im Rahmen der Entwurfsübung gilt es demnach Nutzungskonzepte mit architektonischen Maßnahmen zu verbinden, welche zu einer sinnstiftenden Entwicklung beitragen. Das Hauptziel besteht darin, ein realisierungsfähiges Gesamtkonzept sowie eine konkret nutzbare Entwurfslösung zu erarbeiten.
Der eher ungewöhnliche Arbeitsablauf, der mit den Aspekten der Entwurfsarbeit beginnt, löst eine Vielzahl von Fragen und Abfragen aus. In der ersten Phase geht es darum, eine individuelle Herangehensweise an ein Schlüsselthema zu finden. Anschließend werden insbesondere diejenigen Aspekte in Bezug auf Nutzung und Funktionen behandelt, die sich aus der spezifischen Herangehensweise an das Projekt ergeben. Insgesamt wird die Erfahrung mit räumlicher Gestaltung gesteigert und der Einsatz und die Korrelation von Farbe, Licht und Materialien geübt.
Gefordert ist die Erarbeitung eines Konzepts für die gegenständliche Problemstellung. In weiterer Folge ist die Umsetzung des Entwurfs im Maßstab 1:100 (Plandarstellung, Modellbau) zu erbringen. Darüber hinaus sind charakteristische Bereiche im Maßstab 1:20 darzustellen.