Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage konzeptuelles und konstruktives Denken, sowie verfeinerte Entwurfs- und Vermittlungswerkzeuge effektiv anzuwenden. Sie besitzen die Fähigkeit verschiedene Aspekte der Architektur und des Wohnbaus in unterschiedlichen Maßstäben synchron zu denken. Die Studierende haben die Kompetenz, Entwurfskonzepte zu entwickeln, auszuarbeiten, umfassend darzustellen und schlüssig zu präsentieren
„wie werden wir morgen wohnen“ ©hannes henz theoffbeatsproject
Der Wohnungsbau ist das Abbild unserer sozialen Lebensform, kulturellen Konventionen und Ausdruck der Alltäglichkeit einer Gemeinschaft. Im Wohnen zeigt sich sehr deutlich wie eine Gesellschaft strukturiert ist. Die Typologie des städtischen Wohnens prägt die Bildung eines gelungenen Sozialgefüges eines Kollektives entscheidend.
Im 20. Jh. wurden die elementaren Qualitäten des Wohnungsbaus durch Standardisierung, Normierung und Typisierung den breiteren sozialen Schichten zugänglich gemacht. Die Idee der Familienwohnung als Ortes rationalisierter Alltagsabläufe wurde geboren. Paradoxerweise findet bei gleichzeitiger Serialität des Angebotes und Anonymisierung der Bewohnerschaft auch eine starke Tendenz zur Individualisierung des Wohnens statt. Der individuelle Nutzer fordert von der Architektur Individualität, Identität und die räumliche Qualität, die ihm die Selbstentfaltung im Privaten ermöglicht. Darüber hinaus weitet sich die private Sphäre aus, anderseits besteht zugleich ein zunehmender Wunsch nach Urbanität und Kollektivität.
Wie können unsere Wohnungsgrundrisse/Typologien diesen veränderten und teilweise widersprüchlichen Bedürfnissen nachkommen? Wie soll die neue Mobilität in der Stadt aussehen? Wie kann ich meine Nachbarschaft als Bewohner des Quartiers gestalten?
Die Aufgabenstellung befasst sich mit einer von der vielen städtebaulichen Lücken in St. Pölten.
Es gilt ein Wohnquartier als Identifikations- und Zukunftsmodel zu konzipieren und gestalten.
Herausforderungen:
-Entwurf eines Raumgefüges des neuen Wohnquartiers sowie Entwicklung neuer Wohnungstypologien die auch eine wandelbare Funktionalität zulassen, die sich im Gebrauch der Wohnung entfalten kann (für z.B. Single-Haushalten, Patchwork- und Mehr-Generationen Familien, Wohnprojekte mit Serviceeinrichtungen, Projekte des betreuten Wohnens, Wohngemeinschaften - und andere Formen des Zusammenlebens etc.)
-Übergange zur Stadt, Zwischenräume und die Gemeinschaftsbereiche, die das soziale Austausch stärken - Wie kann man soziale und räumliche Kohäsion, eine klare Urbanität in die Nachbarschaft kreieren, die aus heterogenen, bzw. widersprüchlichen Wohnkonzepten zusammengefügt ist?
-Definition der sozialen Qualitäten: Individualität – Nachbarschaft - Gemeinschaft
-Programmatische Definition der Erdgeschoßzonen
-innovative Mobilitätskonzepte, Ressourcenneutrale und energieautarkte Lebensweise
-Erstellung eine Schätzkarte der Möglichkeiten
-Thesen zum Thema „Zukunft Wohnen, ein Quartier für St. Pölten“
Großes Entwerfen "Wie werden wir Morgen wohnen – Wohnquartier St. Pölten"
wird in Kooperation mit Alpenland AG /Norbert Steiner, Paul Pfoser/ und hauptverantwortlichen Planer der Stadtplanungsbüro in Rahmen der Bewerbung der Stadt St. Pölten für die Kulturstadt Europas 2024 durchgeführt
Betreuung TU Wien: Sascha Bradic mit Amra Dzinic und anderen
Alpenland: Norbert Steiner, Paul Pfoser
erstes Treffen: 10., 11. Oktober 2019, Wien und St. Pölten
Korrekturen: freitags ab 15 Uhr, SR 3
Analyse, Diskussionsrunden mit Experten, Vorträge in St. Pölten und Wien / TU Wien
Intensiv Woche wird noch bekannt gegeben
Zwischenpräsentation
mit geladenen Gästen (Nov - Dez/2019)
Schlußpräsentation und Ausstellung in St. Pölten
mit geladenen Gästen sowie Vertretern der Stadt und Land, (Jänner - Februar 2020)
anschließende Ausstellung in Wien