Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage, in Teamarbeit ein architektonisches Projekt zu konzipieren, entwerfen, auszuarbeiten und dieses in der Folge auch eigenhändig in die gebaute Realität zu übersetzen.
Das Ziel von Design-Build Projekten ist dabei aber nicht darauf reduziert, ein Bauwerk zu realisieren, es geht vielmehr darum, den Studierenden die Möglichkeit zu geben, die unmittelbaren Auswirkungen ihres Denkens, Kommunizierens und Handelns in einem breiteren Kontext zu erleben und verstehen.
Das CARLA Nord in Wien Floridsdorf ist Wiens größter Second-Hand Laden. Auf über 4.000 m2 Verkaufsfläche bietet dort die Caritas seit 1990 in drei großen Hallen viel Platz zum Stöbern und Staunen. Das Sortiment reicht von Kleidungsstücken und Einrichtungsgegenständen über Geschirr und Haushaltsgeräte bis hin zu einer vielfältigen Bücher- und Antiquitätenabteilung.
Derzeit wird die Grundsubstanz der Hallen saniert und in diesem Zuge sollten nun auch die Verkaufsflächen neu organisiert und gestaltet werden. Ein Cafe in der Bücherabteilung sollte in Zukunft zum Verweilen und Schmökern einladen. Der Eingangs- und Kassenbereich sollte, wie auch das gesamte Leitsystem und die Infocounter der einzelnen Verkaufsbereiche, neu organisiert und gestaltet werden. Auch die Warenannahme und -sortierung sollte im Zuge des „Relaunches“ funktional und räumlich neu konzipiert werden.
Das Design-Build Projekt „CARLA Nord“ umfasst nicht nur die Konzeption, Entwurfs- und Ausführungsplanung, sondern auch die eigenhändige Übersetzung des Geplanten in die gebaute Realität. Zwischen der ersten Skizze und der Fertigstellung des Gebauten, gilt es für die beteiligten Studierenden vielfältigste Aufgaben und Herausforderungen zu bewältigen. Die Studierenden arbeiten dabei kollaborativ, als großes Team, und tragen kollektiv die Verantwortungen und Konsequenzen ihres Handelns. Sie lernen mit kleinen Budgets, engen Zeitplänen und unerwarteten Problemen umzugehen. Die Kommunikation innerhalb des großen studentischen Teams spielt genauso eine wichtige Rolle, wie auch das Kommunizieren und Interagieren mit der realen Bauherrin und deren MitarbeiterInnen, den Behörden, FachplanerInnen und Materialherstellern.
Ein wesentlicher Aspekt von Design-Build Projekten ist, dass sämtliche Planungs- und Bauleistungen durch dieselben handelnden Personen ausgeführt werden und nicht, wie in der gängigen Architekturpraxis üblich, eine strenge Trennung von „Entwerfen“ und „Bauen“ besteht. So hat man die Möglichkeit, den Entwurf einhergehend mit dem Bauprozess zu entwickeln. Den beteiligten Studierenden stehen dazu im Rahmen des Entwerfens die derzeit leerstehende CARLA-Hallen als temporäres Planungs- und Baubüro wie auch als große Werkhalle zur Verfügung. So kann das Projekt direkt vor Ort konzipiert und entwickelt werden. Bereits im Zuge der Entwurfsphase können vor Ort Prototypen gebaut werden und Materialexperimente durchgeführt werden.
„Design-Build“ ist eine projektbasierte, handlungsorientierte Lehr- und Forschungsmethode, bei der die unmittelbare, praktische und vor allem eigenhändige Umsetzung einer konkreten Planungs- und Bauaufgabe einen vielschichtigen Lernprozesses für die beteiligten Architekturstudierenden bietet.
TERMINE:
WÖCHENTLICHES JOUR FIXE / KORREKTUR: jeden Donnerstag 14:00
1.TREFFEN: 10.10.2019, 14:00
INTENSIVPHASE Konzept: 21.-25.10.2019 ganztags
BAUPHASE: 09.12.2019-28.01.2020
ERÖFFNUNG: 31.01.2020