„Sparsamkeit hat ihre eigene Schönheit und muß sie nicht opfern.“
Fernand Puillon in Singende Steine zum Bauprozess vom Zisterzienserkloster „Le Thoronet“.
Das Thema des Entwerfens ist eine Erweiterung und Umnutzung der Anlage des Zisterzienserklosters, bzw. der zugehörigen Hochschule Heiligenkreuz.
Das seit 1133 ununterbrochen existierende Kloster im Wienerwald erlebt im letzten Jahrzehnt mit knapp unter 100 Mönchen und über 300 Studierenden der Phil.- Theol. Hochschule, ein außerordentliches Wachstum. Dieser ist besonders dem Ausbau der Studiengänge der Hochschule zu verdanken. Die Zunahme bringt einen Bedarf an neuen Räumlichkeiten mit sich, sowohl zum Wohnen, als auch für das Studium. Die entstandenen Bedürfnisse stellen für uns eine besondere Gelegenheit, an die wertvolle Baukultur der Zisterzienser anzuknüpfen und mit den gegenwärtigen Mitteln in die Zukunft zu überleiten.
Die Entwurfsaufgabe besteht darin, in diesem spezifischen Kontext, eine nachhaltige Entwicklung der Abtei- und Hochschulanlage zu konzipieren und sieht einerseits den Neubau von etwa 40-50 Wohnzellen für die Seminaristen vor, sowie den Umbau für die Studienräume des sog. Schüttkastens (ehemaliges Getreidelager) im südwestlichen Gelände des Klosters. Die Aufgabe kann, gemäß dem jeweiligen Gesamtkonzept, auf einen Neubau vom Wohnhaus für Theologiestudentinnen (mit 20 Wohnzellen) erweitert werden, sowie mit einzelnen punktuellen Interventionen, in den noch nicht ausgeschöpften Räumen der Bestandsbauten, komplettiert werden.
Das Entwerfen der Wohn- und Studienstädte, gerade für die Seminaristen und Theologiestudierenden, bildet eine ideale Brücke zwischen der Auseinandersetzung mit der Klosterarchitektur im engeren Sinne und dem akademischen Alltag eines Architekturstudenten.
Ein besonderer Wert wird im Semester auf ein überzeugendes Gesamtkonzept der Erweiterung im städtebaulichen Maßstab gelegt, sowie auf eine bedachte Gestaltung der essenziellen Wohnzelle der Seminaristen. Die Ausarbeitungstiefe wird bis zum konstruktiven Detail reichen. Genauere Angaben zum Raumprogramm folgen in der Einführung der Lehrveranstaltung und werden vor Ort überprüft und angepasst.
Eine Klosteranlage, als architektonisches Abbild der Ordnung einer Gemeinschaft schlechthin, stellt einen faszinierenden Topos dar. Die Zeitübergreifende Formvorstellung zisterziensischer Architektur bildet hierbei den Hintergrundgedanken unserer Reflexion. Wie viel Ordnung braucht die Architektur