Approximation: Phänomenologie des Raumes
Das Anliegen des Entwerfens zum Thema „Raumwahrnehmung und konstruktiver Ausdruck“ sieht eine nähere Betrachtung der Verhältnisse, zwischen dem tektonisch gestalteten Raum und der tatsächlichen Umfang der raumdefinierenden Elemente, vor. Wir können dabei von der Differenz (Δ) zwischen den zwei Formen, der Raumform und der Strukturform, sprechen. Im besonderen Fokus stehen dabei die Erkenntnisse zur Raumwahrnehmung. Möglicherweise wird die Differenz (Δ) durch die spezifischen Ansprüche der Wahrnehmung bedingt.
Bei historischen Bauten, wenn man z.B. an barocke Architektur denkt, dient die tektonische Raumgliederung stets einer Vermittlung des Tragens und Lastens. Solch eine Gliederung ist jedoch kaum bloßes Abbild der tatsächlichen statischen Verhältnisse. Die durch die Gestaltung hervorgebrachte Vorstellung vom Raum, obliegt zwar den Prinzipien des Tragwerks, gibt diese jedoch in einem modulierten Verhältnis wieder. Es besteht also eine „rhetorische“ Überspitzung der sachlichen Zusammenhänge vom Tragwerk. Die gestalterisch inszenierten Tragelemente dienen vor allem zur Justierung der Wahrnehmung im Raum. Nun stellt sich die Frage, mit welcher Absicht diese Abweichung geschieht?
Das Entwerfen sieht die methodische Aufbereitung einer Serie von 3 Experimenten, von einem abstrakten zum konkreten Raum, vor, die von den Studierenden als Pläne Modelle 1:25 umgesetzt werden, sowie anschließend eine Analyse der Resultate, welche sowohl die theoretischen als auch praktischen Erkenntnisse darstellen würde.
Zum Schluss in der Intensivphase wird ein real existierender Raum in seiner räumlichen Qualität durchdacht und neu interpretiert, sowie pro Student/Gruppe, in einem Tag, an einem Modell und einer 1:1 Installation im konkreten Raum, dargestellt.