Wohnen und Urbanität scheinen oft gegensätzlich Pole einer sich bedingenden Symbiose zu sein. Die Anforderungen an Raumqualitäten könnten unterschiedlicher nicht sein, gleichwohl jeder Wohnbau ein Stück Stadtstruktur darstellt und Urbanität ohne wohnende Menschen nicht stattfindet. Befindet sich ein Stadtteil im Umbruch, entsteht temporär und lokal ein Vakuum, das Veränderung möglich macht. Eine bestehende Bebauungsstruktur eröffnet die Chance, vorhandene Potenziale zu erkennen und zu stärken, Eingriffe so zu planen, dass sie einen vorhandenen Mangel auszugleichen vermögen und längerfristig eine Umstrukturierung initiieren.
Es gilt auszuloten, wo das Wohnen und die Stadt als gemeinsamer sozialer Raum neu gedacht werden können. Die Ansätze bewegen sich von kleinmaßstäblichen Interventionen bis hin zu übergeordneten, strukturellen Eingriffen.
Das Bearbeitungsgebiet befindet sich im 21.Bezirk beginnend mit der Floridsdorfer Hauptstraße weiter über die Brünner Straße. Diese Gegend ist im Erscheinungsbild sehr divers: große Gemeindebauten, kleine dörfliche Gebäudestrukturen, Investoren- und Bauträgerprojekte, Leerstände, Freiräume mit Potential und immer Verkehr. Vorerst ist das gesamte Gebiet zu analysieren. Gemeinsam mit der Gebietsbetreuung werden wir das Grätzl erkunden. In weiterer Folge werden die Studierenden in Zweierteams eigenständig Ressourcen, Potentiale und Lücken auffinden und ihre jeweils eigenen Frage- und Aufgabenstellungen formulieren. Das Wohnen soll dabei als Wohnumfeld verstanden werden.