Nach eingängiger Recherche zum Thema Architektur und Gesundheit und einer typologischen Betrachtung der Entwicklungen in diesem Feld, werden in 2er Teams Programme, Systeme und Konzepte für gegenwärtige und zukünftige Anforderungen im Gesundheitswesen entwickelt.
Auch im Sommersemester 2018 verfolgen wir die Untersuchung von Typologien im Gesundheitswesen und Fragen zur Zukunft dieser Einrichtungen weiter. Wir nehmen uns Dänemark zum Vorbild, dass mit einem System kapitalistischer Wirtschaftlichkeit und sozialistischem Wertesystem, dem sogenannten nordischen Modell, eine Umgebung bildet, in der Entwicklungen in Architektur und Design tief im alltäglichen und sozialen Leben verankert sind und dennoch die Macht besitzen soziale Transformationen zu reflektieren, darauf zu reagieren oder sie zu initiieren.
Schon immer war das Verständnis des Körpers und Überlegungen zu Gesundheit und Krankheit entscheidend mit Politik, Wirtschaft und Kultur verknüpft und Innovationen in der medizinischen Behandlung hatten direkten Einfluss auf Typologien im Gesundheitswesen. In Dänemark ist eine permanente und tiefgehende Reflektion der sozialen Transformationen, sowie ein fundamentaler Glaube an das heilsame Moment von Architektur in neuen und innovativen Gebäuden im Gesundheitswesen repräsentiert und in ständiger Weiterentwicklung begriffen. Dem System das das ermöglicht spüren wir nach und nähern uns dem Thema mit einem konkreten Entwurf an.
Eine tiefgehende Recherche spezifischer Typologien, der Besuch von medizinischen Einrichtungen im weiteren Sinne und die Besichtigung des Bauplatzes sind die Basis auf dem die Entwurfsarbeit des gesamten Semesters aufbauen wird. Dafür finden parallel zur Lehrveranstaltung eine Wochenendexkursion nach Kopenhagen und Besichtigungen in Wien statt. Einerseits um dadurch den Kontext in dem das Entwurfsobjekt verortet ist, besser zu verstehen und spezifische Atmosphären, ortsübliche Materialien und andere Besonderheiten in den Entwurf einbeziehen zu können, andererseits um auch Einblicke in die Lage in Österreich zu bekommen.
Das im Wintersemester 2017/18 erarbeitete Material dient als Grundlage. Ebenso werden Spezialisten und Studierende aus dem letzten Semester ihr Wissen und ihre Erkenntnisse in Diskussionen mit uns teilen. Folgende Fragestellungen sollen in den Entwürfen vertiefend behandelt werden: Welche Typologien liegen den heutigen Gesundheitseinrichtungen historisch zu Grunde und was kann man von ihnen lernen? Welche sozialen Transformationen stehen uns heute bevor und welche neuen Anforderungen entstehen daraus? Wie fügen sich diese Gebäude in das Stadtgewebe ein und welche gesellschaftliche Bedeutung werden sie ein/übernehmen? Der Fokus liegt neben konzeptionellen und strukturellen Entwurfsüberlegungen auch auf der Entwicklung räumlicher Qualitäten. Der finale architektonische Entwurf wird anhand von Plänen, Bildern und verstärkt in Modellen ausgearbeitet und präsentiert.