Wie die mobile Zukunft aussehen kann, wird derzeit intensiv verhandelt: technisch (sauberer, leiser, intelligenter), organisatorisch-politisch (multiple Mobilität), sozial-ethisch (Sharing, Verzicht). Der Status –Quo liegt zwischen dem Anspruch „Das Auto muss raus aus der Stadt!“ und global steigenden KFZ-Zulassungszahlen. Eine städtebauliche Vision liegt in der Rückgewinnung des (öffentlichen) Raums: mehr Platz für die Menschen, für Grün, für Fahrräder. Einverstanden! Aber wohin mit dem Ding „Automobil“, denn ganz ohne werden wir in naher Zukunft nicht sein.
Sammelgaragen sind sinnfällig und wirtschaftlich. Im Kollektiven liegt die Zukunft. Aber wie sieht sie aus? Garagenbauwerke sind ihrem Charakter nach lupenreine Zweckbauten - präzise kalkuliert und auf Leistung optimiert. Gleichzeitig sind sie jedoch viel mehr: die Geschichte der modernen Gesellschaft kann auch über die Garage erzählt werden, der Bauaufgabe liegt ein spezielles Narrativ inne. Die Hochgarage steht dabei in einem besonderen Spannungsbogen, der sich zwischen rationellem Kalkül und architektonischer Präsenz aufspannt. Die Struktur ist das Bauwerk, ist die Erscheinung. Mit Ausnahmen ist die Bauaufgabe Garage den Architekten entglitten oder auf Fassadenbehübschung marginalisiert. Die Potentiale der Typologie liegen derzeit jedoch brach.
Das Entwerfen Garage+ beschäftigt sich mit leistungs- und zukunftsfähigen Gebäudetypen mit Schwerpunkt ruhender Verkehr. Das + steht für Mehrwert. Gesucht sind bauliche Strukturen mit hybridem Charakter: multifunktionale Gebäude, die überzeugende räumliche, strukturelle und konstruktive Qualitäten aufzeigen können. Für das Hybridbauwerk sind intelligente Überlegungen zur räumlich – funktionalen Ver- und Entflechtungen die Voraussetzung zum Gelingen der Typologie. Fragen der Erschließung und möglicher Synergien sind immanent. Das Entwerfen erhebt Anspruch auf prototypische Qualitäten und somit auf übergeordnete Gültigkeit und Relevanz. Ein Schwerpunkt des Entwerfens liegt in der konstruktiven Ausformulierung und Detaillierung, wobei Fragen der Technik (zB Vorfabrikation) und des ressourcenverantwortlichen Bauens maßgeblich sind.
Bauplatz: ca 100*50 (fiktives Baufeld, prototypisches Entwerfen)
Prototyp Garage + als Quartiersgarage innerstädtisch - Hybridgarage: ca 400 Stellplätze, EG Nutzung städtische / öffentliche Funktionen, Dienstleistungen mit Anbindung an den öffentlichen Raum – städtischer Platz, Restaurant / Kantine, Dachnutzung öffentlich (Sport, Freizeit oder Kultur) mit zugehöriger Infrastruktur + Außenraum
Das Bachelorentwerfen ist eine Einzelarbeit.
Parallel Entwurfsbetreuung durch Martin Haferl / Fachkonsulent Statik und Cornelius Peter / Fachkonsulent Haustechnik während des laufenden Semesters.
Anmeldung ausschließlich über TISS, Portfolioanmeldung möglich
Das Entwerfen wird für BAC und MAS angeboten und gemischt geführt, Betreuungen finden statt jeweils:
Mo 14.00-18.00 Uhr Gruppe Silke Fischer
Mi 14.00-18.00 Uhr Gruppe Prof. Gerhard Steixner
Do 09.00-13.00 Uhr Gruppe Thomas Ausweger
Die Eintragung für die jeweiligen Gruppen erfolgt zum 1.Treffen, welches am 05.10.2017 um 10.00Uhr (bis ca.11.00 Uhr) im SEM 1 stattfindet.
Änderungen vorbehalten. Rückfragen an die jeweiligen Betreuer
Konzeptionelle + Strukturelle Idee, vollständige Darstellung des Projektes durch Skizze / Plan / Modell in der Qualität mind. M 1:100, hochbautechnische Ausarbeitung inkl. statischem und haustechnischem Konzept, Fassadenschnitt + Details in Qualität M 1:20 bis 1:5, räumliche / atmosphärische Darstellung der Projektqualitäten, Präsentationsmodell M 1:200
Detaillierte Abgabeerfordernisse lt. Absprache mit Betreuern
Die Absolvierung folgender LVAs wird empfohlen:
Hochbau 1 Übung und Prüfung
Studio Hochbau und Bausysteme Hochbau
Die letzten Semester haben gezeigt das ohne entsprechende Vorkenntnisse
eine positive Absolvierung schwierig ist.
