Das Programm setzt sich mit urbanen Fragen im Stadtviertel "Kreta" in Wien Favoriten auseinander: Welche lokalen Eingriffe und Interventionen beeinflussen das Leben in diesem Viertel? Welche Planungs-Strategien und architektonischen Lösungen unterstützen die Implementierung kultureller Nutzungen am Gelände? Welche Nachnutzungen sind am bestehenden Kempelenpark nachhaltig realisierbar?
Die Potentiale von Zwischennutzungsprojekten in der Stadt sowie neue bauliche Interventionen in deren Zusammenhang und in Bezug auf Ihre Projektlaufzeit, werden untersucht und diskutiert. Ziel ist die konkrete Auseinandersetzung mit den ZwischennutzerInnen am Kempelenpark sowie den BewohnerInnen aus dem unmittelbaren Umfeld.
Als aktuelles und mittlerweile gut etabliertes Zwischennutzungsprojekt bietet der Kempelenpark ein breites Spektrum im Bereich Bildung, Wohnen und soziale Interaktion für sein unmittelbares Umfeld. Die Oststation, als ältestes Objekt am Gelände sowie das noch unbebaute Grundstück soll sowohl temporär während der Zwischennutzungsphase als auch über diese Phase hinaus Raum für kulturelle Nutzungen und nachbarschaftliche Beziehungen bieten. In einer Analysephase vor Ort wird der Bedarf an kulturellem Angebot im Grätzl erhoben. Das erstellte Raumprogramm soll auf die Erkundung vor Ort aufbauen. Gefragt sind architektonische Lösungen für unterschiedliche kulturelle Nutzungen, die langfristig eine Aufwertung für die BewohnerInnen des Stadtteil Kreta gewährleisten.
Zwischennutzung von Leerstand, Spekulationsimmobilen, Grätzel-Belebung sowie hybride Nutzungen für eine multikulturelle Gesellschaft sind die inhaltlichen Schwerpunkte in diesem Semesterprogramm.
Schauplatz ist Wiens derzeit größtes Zwischennutzungsprojekt, der Kempelenpark, am Areal der ehemaligen Siemenswerke aus den 1980er Jahren im 10. Wiener Gemeindebezirk. Das Gelände umfasst 60.000 m² Nutzfläche, besteht hauptsächlich aus Bürogebäuden und ist Standort für Flüchtlingsunterkünfte und Studentenwohnungen, die Gebietsbetreuung für den 10. Bezirk, Schulungen des BFI und BIZ, künstlerische Interventionen sowie Co-Working-Büros für Start-up-GründerInnen. Ein Copyshop, ein Gemeinschaftsraum und eine Tischlerei stehen ebenfalls zur Verfügung. Umgeben ist der Kempelenpark vom Stadtentwicklungsgebiet Hauptbahnhof, den dicht verbauten gründerzeitlichen Blockrandbebauungen des Kreta-Viertels, gemeinnützigen Wohnhausanlagen aus den 80er Jahren, Gleisanlagen im Norden, der Autobahn A23 sowie Schrebergartensiedlungen im Osten.
Gearbeitet wird in den Räumlichkeiten am Kempelenpark und in intensivem Austausch mit den NutzerInnen. Die Analyse vor Ort sowie das Vermessen und Dokumentieren vom urbanen Raum bildet eine wesentliche Grundlage für den Entwurf. Dieser wird am analogen Modell und anhand von Skizzen entwickelt. Die Projekte werden in unterschiedlichen Maßstäben und unter spezieller Vertiefung der Raumgestaltung mit Licht, Formen, Farbe und Material erarbeitet. Aufbauende Kurzarbeiten begleiten den Entwurfsprozess.
Die zentrale Entwurfsarbeit findet im Rahmen von zwei Workshops statt, die Teilnahme an diesen Workshops ist daher Voraussetzung für die Teilnahme am Entwerfen. Projektbeteiligte, der Investor sowie die Gebietsbetreuung für den 10. Bezirk werden als Gäste die Projekte begleiten.
ABLAUF
Kick-Off: Donnerstag 5.10.2017, 10.00, Sem4
Betreuung: Donnerstag ab 9.00, Sem4 oder am Kempelenpark
Anwesenheitspflicht!
Exkursion: 10.10.2017, am Kempelenpark
Workshop I: 11.10. - 17.10.2017, am Kempelenpark
Konzeptpräsentation: Do. 9.11.2017, 12.00 gr. Prechtlsaal
Workshop II: 13.11. - 17.11.2017, am Kempelenpark
Zwischenpräsentation: Do. 30.11.2017, 9.00 am Kempelenpark
Schlusspräsentation: Fr. 12.01.2018, 10.00 am Kempelenpark
Ausstellung 15.01. - 19.01.2018 am Kempelenpark
Eine Anmeldung mit Portfolio ist erwünscht!
Änderungen vorbehalten - bitte beachten Sie die Newsbeiträge im TISS.
Architektonisch qualitative Antwort auf die sozialen Gegebenheiten vor Ort sowie die städtebauliche Situation
Entwicklung des Raumprogramms
Grafische Darstellung des Konzepts
Dokumentation aller Analyseschritte
Dokumentation der Pläne analog und digital im Maßstab 1:500, 1:200 sowie in Detaildarstellungen, Präsentationsmodelle, Darstellung zur Materialwahl
Mitwirkung an der Ausstellung