Bei der Beherbergung von Studenten wird sehr direkt die Grundfrage der Architektur gestellt: Welche Architektur hilft einer Person sich zu entfalten? Es geht also nicht um die bloße Unterbringung, um die funktionale Erledigung einer Anforderung, um einen minimalistischen baulichen Hintergrund, sondern es geht um ein Entwicklungsprojekt. Architektur soll aktivieren und Möglichkeiten eröffnen.
Die bisherige Typologie des Studentenheims kann diese Aufgabe nicht mehr ausreichend erfüllen, denn sie ist noch zu sehr der Idee der Funktionstrennung verpflichtet und wirkt dadurch limitierend. (Im Heim wird gewohnt, an der Uni studiert, im Büro gearbeitet, etc.) Zeitgenössische funktionale Organisationsformen experimentieren aber mit dem Gegenteil, mit dem Vermischen von Funktionen und Handlungssequenzen und der Kombination auch scheinbar widersprüchlicher Ideen. Im diesen Sinn soll ein Gebäude für Studenten entworfen werden, dessen funktionale Reichhaltigkeit die Nutzer positiv überrascht und den Begriff des Gebäudes typologisch herausfordert/überfordert - daher der Titel Studenten-Stadt.
Für die Entwurfsaufgabe wird ein konkretes Grundstück im Zentrum von Floridsdorf vorgegeben. Das Raumprogramm wird in jedem Fall die drei Sphären Wohnen, Arbeiten und Freizeit abdecken. Verschiedene Wohnformen für Studenten und Besucher, Gemeinschaftsräume, DIY-Werkstätten, Cafes, Sportangebote, bis hin zu Flächen für kommerzielle Einmieter können geplant werden. In Absprache mit der lokalen Gebietsbetreuung werden noch funktionale Ideen besprochen, die im lokalen Bezirks-Umfeld fehlen bzw wichtig wären und ebenfalls integriert werden können.
Einführungsvorlesung am Dienstag 11.10.2016. 11:15-12:45. Sem2
Begehung vor Ort in Floridsdorf am Dienstag 11.10.2016. 13:00-14:45. Pius-Parsch-Platz 3. 1210 Wien. Vor der Kirche.
Korrektur-Termine immer am Dienstag in zwei Gruppen. Wahlweise 09:30-13:00 oder 13:00-16:30. TISS Anmeldung verwenden.
Team-Arbeit möglich. Maximal 3er Teams.
Erste Aufgabe - Kurzinformation. (Nähere Erläuterung in der Einführungsvorlesung):
Aus den Angaben im Bebauungsplan lässt sich ein maximales Brutto-Volumen berechnen.
Dieses Brutto-Volumen aus dem Bebauungsplan dient als Grundannahme für das maximale Brutto-Volumen des Entwurfs. Das Brutto-Volumen soll aber am Grundstück anders verteilt werden als im Bebauungsplan vorgesehen.
Die erste Aufgabe besteht darin, mögliche Verteilungen der Baumasse am Grundstück zu studieren und damit das städtebauliche Potential der Entwurfsaufgabe zu erörtern.
Jedes Team erarbeitet eine Baumassenstudie.
Arbeitsumfang: Das Ergebnis ist mit Plan und Modell darzustellen. Präsentation erfolgt vor der gesamten Entwerfen-Gruppe. Geeigneten Maßstab wählen!
Die Präsentation wird benotet.
Termin. 18ter Oktober.
Zweite Aufgabe - Kurzinformation. (Nähere Erläuterung in der Einführungsvorlesung):
Zur Vorbereitung entwerferischer Entscheidungen, muss eine fundierte Recherche zum Thema erarbeitet werden.
Jedes Team erarbeitet einen Vorschlag zu einem Recherche-Thema.
Arbeitsumfang: Ausreichend Fotos, Pläne, Texte, Diagramme, etc. um eine Voraussicht auf die Recherche-Arbeit erkennen zu können. Der Recherche-Vorschlag wird vor der Gruppe präsentiert und zur Diskussion gestellt.
Termin. 18ter Oktober.