Raum und Ort begründen sich ständig neu, in der Überwindung dessen, was sie herausgefordert und hervorgebracht hat. Und in der spontanen Zugänglichkeit zu Fremdem, ebenso wie in der "Selbstverständlichkeit" der Ausdrucksweise.
Ziel der Lehrveranstaltung ist, Architektur und Landschaft im Detail zu studieren, Orte kennenzulernen in Verbindung stehen mit Workshops vor Ort, dem Kennenlernen von Regionen.
Vorarlberg
Francoise-Helene Jourda führt Vorarlberg als einen der 101 Einträge in ihrem Buch "Les 101 MOTS du DEVELOPMENT DURABLE":
Die kleine Gebirgsregion, zwischen Schweiz und Deutschland, hat seit 1990 eine Architektur hervorgebracht, die alle Aspekte der Nachhaltigkeit abhandelt. Es sind hunderte Realisierungen, die über das Exemplarische eines einzelnen Bauwerkes hinaus den ökonomischen und ökologischen Bedingungen der Region antworten und damit tief in einer einzigartigen Kultur und Gesellschaft verankert sind. Die Einfachheit der Architektur erschließt sich über Details in höchster Qualität, in der Konstruktion und im verwendeten Materials, zum Großteil Holz, der verfügbaren lokalen Ressource, von der auch ein Großteil der Bevölkerung lebt.
Ob es sich um Schulen handelt, oder sozialen Wohnbau, Einfamilienhäuser, Gewerbe- oder Industriebauten, alles gehört aus der Sicht der Architektursprache einer Denkschule an, die fest einer Gegend mit ökonomisch, sozial, ökologisch und kulturell spezifischen Charakter eingeschrieben ist.
Die vorbildlichen Realisierungen beweisen über das nachahmenswerte Beispiel hinaus, daß es ist heute in Europa möglich ist mit minimalem Zugriff auf Ressourcen und Respekt auf die soziale Struktur und lokale Kultur zu bauen.
Es ist eine zeitgenössische Architektur, dabei wahrhaft vernakulär, die es nicht nachzuahmen gilt, ist sie doch einem einmaligen Ort angepasst, der sie hervorgebracht hat. Sie könnte nicht ohne die enge Zusammenarbeit zwischen Architekten, Zimmerer, Tischler, Sägen und Förster existieren. Ein Modell, nicht in ihrer Ästhetik, aber in ihrer Denkweise und in ihrem Produktionsprozess. Der Großteil der Architekten dieser Schule, (die der Baukünstler) baut nicht außerhalb der Region und nur wenige Architekten von anderswo haben in Vorarlberg gebaut.
Zeitlicher Ablauf
Mo, 09.05.2016 Zug: Wien (7.30)> Bludenz (13:30)
Bludenz - Walser Tal - Au - Bizau - Bezau
Di, 10.05.2016 Bregenzer Wald
Bezau - Egg - Lingenau - Hittisau - Krumbach - Langenegg - Bezau
Mi, 11.05.2016 Bregenzer Wald, workshop WerkRaum
Bezau - Schwarzenberg - Andelsbuch (workshop) - Bezau
Do, 12.05.2016 Rheintal
Bezau - Bödele - Dornbirn - Bregenz
Fr, 13.05.2016 Rheintal
Bregenz - Lustenau - Weiler - Altach - Feldkirch
Zug: Abfahrt Feldkirch (16.15) -> Wien (22.30)