Das Interesse soll auf jene Architektur gelenkt werden, die im allgemeinen Blickfeld untergeordnet ist oder gar nicht beachtet wird. Das Alltägliche in der Architektur der Stadt soll weder banalisiert noch in seiner Bedeutung überbewertet werden. Ziel ist es, den Blick zu schärfen im Sinne einer Wertschätzung und Beachtung solcher Bereiche im Rahmen des Konzipierens und Reflektierens von Architektur.
Lehrveranstaltung des Moduls 21 - Visuelle Kultur
Es wird empfohlen, die Vorlesung/Übung ARCHITEKTUREN DES ALLTAGS zusammen mit der Vorlesung KUNST ALS ARCHITEKTURKONZEPT (253.432) zu besuchen (siehe dort).
Arbeitstitel 2018: STADT-GRENZEN UND BAU-KAPITAL
In dieser Lehrveranstaltung sollen an aktuellen Situationen im städtischen Raum Bereiche und Grenzen der Realität aufgesucht und die enge Verbundenheit beziehungsweise Abhängigkeit von Politik und Kapital in bezug auf Architektur untersucht und hinterfragt werden. Die Architektur soll in diesem Zusammenhang nicht nur als das Besondere, das Erhabene, das Wertvolle, das Erhaltenswerte und das Teuere betrachtet werden, sondern auch als das Minderwertige, das Langweilige, das Kitschige, das Alltägliche, das Gewöhnliche, das in jeder Beziehung Misslungene und das Billige. Im Kontext eines Stadtgefüges können dominante Situationen erst dann in all ihren Bereichen (politischen, kulturellen, sozialen, ästhetischen, räumlichen und wirtschaftlichen) verstanden werden, wenn das Interesse auch auf jene Architektur gelenkt wird, die im allgemeinen Blickfeld untergeordnet ist oder gar nicht beachtet wird. Geübt werden soll das Betrachten der Architektur speziell auf ihren Schattenseiten. Ziel dieses geschärften Blicks ist das Verständnis für politische, kulturelle und soziale Zusammenhänge, weiters die räumliche Auseinandersetzung an ausgewählten städtischen Situationen sowie die Wertschätzung und Beachtung von benachteiligten Bereichen im Rahmen einer kulturwissenschaftlichen und interdisziplinären Beschäftigung mit Architektur.
Anhand der angeführten Thematik werden nach einer einführenden Vorlesung mehrere gemeinsame Exkursionen innerhalb der Grenzen von Wien unternommen mit dem Ziel, das Alltägliche einer Stadt zu entdecken sowie die politische Inszenierung und Ästhetisierung in Bezug auf Architektur neu zu beurteilen. Auf diese Weise soll das Bild der Stadt im Abseits aller bekannten Wege und touristischen Routen erweitert und anhand von verschiedenen Themen im Bereich der visuellen Kultur betrachtet werden.
Termine / Orte:
Einführungsvorlesung am Freitag 5.10.2018, 14.00 bis 18.00 Uhr (zusammen mit Kunst als Architekturkonzept).
Vier Exkursionen: Montag 15.10.2018, Montag 22.10.2018, Montag 29.10.2018, Montag 5.11.2018, jeweils 14.00 bis 18.00 Uhr. Treffpunkt: TU Wien, Hauptgebäude, kleine Aula (Eingang Richtung Karlskirche), 14.00 Uhr
Schlussveranstaltung und Präsentation der jeweiligen Beiträge: Freitag 30.11.2018, 14.00 bis 18.00 Uhr. ORT: Seminarraum 264/1, Karlsgasse 13, TU Wien, 1040 Wien.
Änderungen vorbehalten! Informationen unter: visuelle kultur
Fragen an: Sigrid Hauser, Institut für Architektur und Entwerfen, Abteilung Hochbau und Entwerfen, Technische Universität Wien, Karlsplatz 13, A-1040 Wien,
Sprechstunden nur unter Voranmeldung jeweils Dienstag 12.00 bis 14.00 Uhr, Voranmeldung unter: sigrid.hauser@tuwien.ac.at
Die Beiträge der Studierenden sollen die politischen, kulturellen und sozialen Grenzbereiche im städtischen Raum als Text- und/oder als Bilddokumentation darstellen.
Im Rahmen der für beide Lehrveranstaltungen gemeinsamen Einführung am Freitag 5.10.2018 werden die Aufgabenstellung und Einzelheiten dazu besprochen und schriftliche Anleitungen verteilt. In der für beide Lehrveranstaltungen gemeinsamen Schlussveranstaltung am Freitag 30.11.2018 werden die Beiträge in Form von Referaten präsentiert und diskutiert.