Das Modul Gebäudelehre ist der systematische Rahmen für die wissenschaftliche Erforschung und Weiterentwicklung des Gebäudebegriffs und die Übersetzung der gewonnenen Erkenntnisse in den Lehrbetrieb. Wesentliches Ziel ist dabei die Ausweitung des bislang linearen Verhältnisses von Nutzungsprogramm und Architektur in ein komplexes Referenzfeld, in dem neue Einflussfaktoren eingearbeitet werden können und nutzerorientierte Architektur in ihrer gesamten Komplexität vermittelt werden kann. Innerhalb dieses ausgeweiteten Recherche- und Analyserahmens wird verstärkt auf entwurfsrelevante Relationen fokussiert und damit Gebäudelehre zur planungsmethodischen Disziplin weiterentwickelt.
Die Themengebiete der Gebäudelehre werden gezielt an jenen Bereichen bearbeitet, an denen unter zeitgenössischen Bedingungen Kategorie-Sprünge zu beobachten sind. Wenn aus stationären Raumprogrammen dynamische, situative Programme werden, oder wenn Gebäudekonglomerate so groß werden, dass sie als Gebäude/Stadt-Hybride agieren. Nach diesem Muster lassen sich auch für klassische Gebäudelehre-Begriffe wie Typologie, Organisation, Erschließung, etc innovative Äquivalente identifizieren. Die konkreten Themenschwerpunkte des Moduls werden jedes Semester aufbauend weiterentwickelt oder nach aktuellen Erfordernissen neu formuliert.