Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage grundlegende Methoden der Materialisierung sowohl in technischer als auch in wahrnehmungspsychologischer Hinsicht als integralen Bestandteil des Architektur Entwurfs zu erkennen bzw. anzuwenden. Der Fokus liegt auf einer Vermittlung von Wissen als Entscheidungsgrundlage für einen ökonomischen und ökologischen Umgang mit unterschiedlichen Materialien im Zuge des Hochbauentwurfs.
Erfassung, Bewertung und digitale Dokumentation einer hochbaurelevanten Werkstoffgruppe/Produktart/Produktform. Die Materialdatenbank steht in direktem Zusammenhang mit der an der Abteilung existierenden Handmustersammlung, die kontinuierlich ergänzt und ausgebaut wird.
Schwerpunkt WS 2023: Erweiterung der HB2 Materialdatenbank um eine Sammlung zukunftsweisender, experimenteller Materialien, die im Kontext von design-build Projekten zum Einsatz kommen (können): hacking – kreative Upcycle-Strategien, emerging Rezyklate, high tech eco NASA – stuff… Design-build Projekte sind vor allem als Möglichkeit urbanistischer Innovation jenseits langwieriger städtebaulicher Entscheidungsprozesse bekannt, aber sie tendieren mitunter auch zu unkonventionellen und erfrischenden Materialentscheidungen. Wann und wo Zukunftsfähiges entsteht, ist zu prüfen.
Wenn Zertifikate und Materialprüfungsbögen fehlen, ist der forschende Blick gefragt. Woraus besteht ein Stoff und wo kommt er her? Was war / ist die ursprüngliche Verwendung und welche Eigenschaften und Möglichkeiten lassen sich daraus ableiten? Kritische Fragen nach ästhetischen Moden und erforderlichen Perspektivwechseln in der Wahrnehmung sind dabei inhärent.
Die LVA bietet die Möglichkeit zur Recherche und Aufarbeitung eines oder mehrerer Schlüsselmaterialien und dessen / deren möglicher Verwendung in einem (eigenen) small-scale Projekt mit design-build Potential. Diese small-scale Projekte können in den vergangenen Semestern an der TU oder anderen Universitäten entstanden sein oder entstehen gerade. Es ist gewünscht, diese eigene Ressource auch mit anderen LVA Teilnehmer:innen als Rechercheobjekt zu teilen: Materialvorstellungen in Projekten können auch mittels Abgleich von Alternativmaterialien weiterentwickelt werden. Auch möglich ist die Teilnahme an der LVA durch Materialrecherche und -analyse von bestehenden design-build Projekten nach freier Wahl (Welche design-build Projekte präsentieren sich mit innovativen Materialansätzen? Kriterien der Materialwahl: Innovationsgehalt, Verwendungsmöglichkeit und Verarbeitbarkeit, ökologischer Fußabdruck)
Analysearbeit, Recherche der zum Erstellen eines Materialdatenblattes erforderlichen Angaben (Informationen folgen) Abschlusspräsentation. Verbindliche Teilnahme an den Terminen. Es ist mindestens ein Anwendungsfall inklusive detaillierter Darstellung zu erarbeiten (am eigenen Projekt oder in prototypischer Verwendung), das recherchierte Material soll nachvollziehbar in einer Schicht des Entwurfs / des Details angewandt werden.