Das Wahlseminar Gebäudelehre fördert das Verständnis für die Komplexität heutiger Bauaufgaben in funktioneller, technischer, künstlerischer und sozialer Hinsicht und bietet einen ersten Einstieg in die Praxis des wissenschaftlichen Arbeitens.
Die Stadt Wien verfolgt mit dem sogenannten "Campuskonzept" beim Neubau bereits seit 2009 Bildungseinrichtungen, die Kindergarten-, Schul- und Freizeitpädagogik an einem Standort vereinen. Seit September ist nun ein Bildungsbau in Betrieb, der dieses Konzept noch weiter entwickelt: Im ersten "Campus plus" - dem Bildungscampus Attemsgasse in Wien Donaustadt –, der von querkraft architekten entworfen wurde und im PPP-Verfahren umgesetzt wurde, teilen sich jeweils sieben Gruppen von Kindergartenkinder und VolksschülerInnen gemeinsame Flächen eines Bildungsbereiches. Diese gemeinsamen Lernflächen versprechen u.a. neue Formen der Interaktion von PädagogInnen und Kindern zu ermöglichen, das Arbeiten in Teams zu fördern und Unterrichtsmethoden in heterogenen Gruppen zu unterstützen.
In diesem Wahlseminar werden Zuschreibungen und Erwartungen an das "Campus plus"-Modell in der Praxis überprüft. Nach einem Besichtigungstag an verschiedenen neu errichteten Wiener Schulen, der Recherche- und Vorbereitungsphase, sowie der Entwicklung des Forschungsdesigns, wird in einer Feldforschungswoche Mitte Mai vor Ort an dem Bildungsstandort Attemsgasse untersucht. Es werden Analysemethoden und Tools aus dem Bereich der Sozialwissenschaften und der Architektur herangezogen (z.B. Teilnehmende Beobachtung, Skizzieren/Festhalten/Beobachten, Visuelle Soziologie: die Einbeziehung von Foto, Interviewführung, Forschungstagebuch, Workshop mit NutzerInnen, Post Occupancy Evaluation POE, Participatory Action Research, Diagramme/ Flächenaufstellungen/Vergleiche). Dieses Wahlseminar erfolgt in Kooperation mit dem Bildungsstadtrat der Stadt Wien.
Die LVA und umfasst das Definieren einer Forschungsfrage, Literaturrecherche, Bearbeitung des Forschungsthemas mit den geeigneten Methoden, mündliche Präsentation der Seminararbeit und Verfassung einer schriftlichen Arbeit im Umfang von ca. 30.000 Zeichen inkl. Leerzeichen pro Person. Die Arbeit kann als Einzel- oder Gruppenarbeit gemacht werden.