Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage, anhand Bauaufnahmen antiker Architektur aus der Renaissance historische Architekturzeichnungen zu lesen, zu interpretieren und ggf. mit der erhaltenen Bausubstanz zu vergleichen.
ANTIKE ARCHITEKTUREN IN DEN RENAISSANCE-ZEICHNUNGEN DER ALBERTINA (Wien)
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Die Architekturzeichnungen der Renaissance stehen am Anfang der messgenauen Dokumentation und Analyse historischer Bauten. An ihnen ist die Herausbildung von noch heute gängigen Methoden sowohl der Vermessung als auch der Darstellung von Bauten nachzuvollziehen.
Neben der Fähigkeit zur Interpretation dieser historischen Zeichnungen werden den Studierenden zugleich Einblicke in Genese und Praxis der Denk- und Arbeitsweisen bedeutender Renaissance-Architekten wie Raffael, Antonio da Sangallo d.J., Vignola oder Palladio vermittelt. Im Zentrum der Lehrveranstaltungen stehen in diesem Semester allerdings anonyme, bisher kaum beachtete und nur wenig untersuchte Zeichnungen aus deren Umfeld, die heute in den Sammlungen der «Albertina» aufbewahrt werden.
Anhand der Originalzeichnungen, die natürlich nur mit Handschuhen berührt werden dürfen, erlernen die Studierenden in der "Albertina" den Umgang mit diesen kostbaren historischen Bild- und Schriftquellen. Sie werden mit den verschiedenen Stadien der Herstellung der Darstellungen – von der vor Ort entstandenen Skizze, über die Reinzeichnung bis zur möglichen Druckvorlage – vertraut gemacht. Zugleich wird grundlegendes Wissen über Bauelemente (z.B. Säulenordnungen und Schmuckformen) und Bautypen antiker römischer Architektur (Tempel, Mausoleen, Triumphbögen etc.) vermittelt..
Anhand ausgewählter Zeichnungen aus dem Bestand der Wiener «Albertina» werden die dargestellten antiken Bauwerke ebenso studiert wie die Methoden ihrer Erfassung und Darstellung. Im Vergleich mit späteren Vermessungen und Darstellungen inkl. Fotografien werden diese Zeichnungen auf ihren Informationsgehalt untersucht und dabei die Anfänge der teilweise bis heute gültigen Methoden der Untersuchung, Dokumentation und Darstellung von Architektur kennen gelernt.
Da die zu behandelnden Zeichnungen von der kunsthistorischen, archäologischen und bauhistorischen Forschung bisher "vernachlässigt" wurden, sind noch zahlreiche «neue» Beobachtungen und Funde zu erwarten. Nicht zuletzt, da die Zeichner die Bauwerke zu einer Zeit dokumentierten, als diese noch weit besser erhalten bzw. sogar noch unzerstört waren.
Die Liste der zu behandelnden Bauten orientiert sich am Bestand der «Albertina».